11. Schneeflocke

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Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke.

Seufzend sitzt Jimin am Fenster und schaut hinaus auf die weiße Wiese vor seinem kleinen Häuschen. Die Kulisse ist wirklich malerisch. Genau das, was er in seinen Geschichten immer beschreibt. Verträumt, glitzernd, einsam.

Zu dieser Jahreszeit scheinen alle besonders geschäftig zu sein. Er schreibt fast täglich mit seinen Freunden. Kurze Nachrichten, ein paar Memes. Aber wirklich Zeit für tiefgründige Gespräche scheint keiner zu haben.

Er pustet auf seine heiße Schokolade und hängt noch eine Weile seinen Gedanken nach. Erst letztens hat er mit Namjoon geschrieben. Dieser meinte, er soll sich Gesellschaft suchen. Eine Katze wäre toll, die könnte schnurrend auf seinem Schoß liegen, während er seine Romane schreibt. Er hätte etwas Wärme und Gesellschaft. Aber was macht er dann, wenn er für seine Recherchen ein oder zwei Wochen unterwegs ist? Er kann sie ja schlecht mitnehmen. Doch keiner seiner Freunde hätte Zeit das Tier zu versorgen, bzw. wohnen sie zu weit weg.

Also doch einen Mitbewohner? Aber was, wenn sie sich nicht verstehen? Oft hat er nachts die besten Ideen, dann springt er auf und schreibt diese nieder. Auf einen der unzähligen Blöcke, die im gesamten Haus verteilt sind oder er schmeißt gleich seinen Laptop an und haut wie verrückt in die Tasten.

Nebenbei greift er zu einem seiner Blöcke und beginnt an einer kleinen Wintergeschichte zu schreiben. Sein Stift kratzt über das Papier und in Gedanken zieht er seine Kuscheldecke wieder nach oben.

Das Klingeln seines Handys reißt ihn aus seinen Gedanken. "Hallo Hyung." Gerade hat er noch an Namjoon gedacht. "Hi Mimi, suchst du immer noch einen Mitbewohner oder hast du über ein Haustier nachgedacht? Ich hätte da vielleicht eine Idee für dich und es wäre ein tolles Weihnachtsgeschenk."

Verwundert sieht Jimin sein Handy an. "Hyung Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke." Am anderen Ende lacht Namjoon: "So hatte ich es auch nicht gemeint. Triff mich heute Nachmittag und ich erkläre dir, was ich meine."

Noch länger schaut Jimin auf sein Handy, was Namjoon nun wohl wieder ausheckt? Ob Jungkook auch Zeit hat? Sie haben schon ewig nichts mehr zu dritt gemacht. Seit Jungkook einen neuen Job hat, sieht er ihn noch seltener und dann macht er auch noch ein riesiges Geheimnis daraus.

Pünktlich steht Jimin am vereinbarten Treffpunkt und hüpft von einem Bein auf das andere. Von seinem Fenster aus sah die Landschaft echt malerisch aus. Hier draußen ist es einfach nur arschkalt.

Doch als er Namjoon entdeckt, macht sich ein Lächeln auf dessen Gesicht breit. Jungkook hat versprochen, später dazuzukommen, dann kann der Tag ja nur gut werden.

Zusammen bummeln sie durch die Straßen und Jimin hat keine Ahnung, wo Namjoon ihn hinführt. "Nun raus mit der Sprache, was hast du vorhin gemeint?" Prüfend sieht Namjoon ihn an. "Wie wäre es, wenn du einen Mitbewohner und ein Haustier bekommst? Oder so in der Art. Tae braucht dringend ein Zuhause, Weihnachten ist nicht so toll, wenn man nicht weiß wohin. Und ich weiß du bist perfekt dafür. Komm einfach mit und lerne ihn kennen. Dann kannst du immer noch ja oder nein sagen."

Fast schon flehend sieht Namjoon ihn an und nun ist Jimin verunsichert und neugierig. Zu Namjoons Glück überwiegt seine Neugier. "Soll ich einen Obdachlosen aufnehmen?" So richtig begeistert ist er davon ja nicht.

Wenig später betreten sie ein etwas abgelegenes Haus und zu seinem Erstaunen empfängt sie dort Jungkook, der Jimin sofort knuddelt. "Freut mich, dass du hier bist. Du wirst Tae lieben und....". Schnell unterbricht ihn Namjoon. "Ruhig Kookie, soweit sind wir noch nicht."

Gemütlich kuscheln sie sich auf die Sofalandschaft, die dort steht und Kookie bringt Kekse und Tee. Eine schneeweiße Katze kommt ins Zimmer und betrachtet Jimin misstrauisch. "Suga komm her!" Jungkook klopft auf seine Beine, doch die Katze ignoriert ihn gekonnt.

𝐒𝐜𝐡𝐧𝐞𝐞𝐰𝐨𝐥𝐤𝐞𝐧 || 𝓐𝓭𝓿𝓮𝓷𝓽𝓼𝓴𝓪𝓵𝓮𝓷𝓭𝓮𝓻Where stories live. Discover now