20. Schneeflocke

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Titel: Cold Flirts | Jakehoon

Group: Enhypen

Wattpad-Autor: mary_ann302

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Wörter: 1934

"Sunghoon", rief ich durch die gesamte Wohnung und wartete auf eine
Antwort des Schwarzhaarigen. Trotz meines lauten Schreis bekam ich
jedoch keine Antwort. Ich verdrehte wegen der Stille nur genervt meine
Augen und lief zu dem Zimmer, in dem sich der Jüngere befinden müsste.

"Sunghoon! Jetzt komm endlich", beschwerte ich mich und klopfte einige
Male stark gegen die dunkle Tür. Als ich nach einigen Sekunden, die sich
wie eine halbe Ewigkeit anfühlten, noch immer keine Antwort bekommen
hatte, reichte es mir. Ich riss mit Schwung die Tür vor mir auf und betrat
somit das Zimmer des Größeren.

Im Zimmer war es dunkel. Die schwarzen Vorhänge waren zugezogen und auf dem Boden neben dem Bett konnte man einige Klamotten liegen
sehen. Der Schreibtisch des Schwarzhaarigen war ordentlich hergerichtet und sein Computer eingeschaltet. Auf diesem konnte man das sich bewegende Bild von einem Anime-Charakter erkennen. Durch das grelle Tageslicht, das durch die geöffnete Tür in den Raum fiel, wurde der Raum beleuchtet. Ich drehte mich zu Sunghoons Bett und musste augenblicklich mit den Augen rollen.

Der Schwarzhaarige lag friedlich schlafend in seinem Bett und umklammerte sein Kissen, als wäre es sein Schatz. Ich seufzte einmal genervt auf und schloss dann die Tür hinter mir. Vorsichtig setzte ich mich auf das Bett und griff nach Sunghoons Schulter. Sachte fuhr ich mit meiner Hand über diese und beugte mich zu ihm hinunter. "Aufstehen, Sunghoon", sagte ich und rüttelte ganz leicht an ihm.

Ich bekam einzig und allein ein missmutiges Knurren zu hören. Dann drehte sich Sunghoon von mir weg und sorgte somit dafür, dass meine Hand von seiner Schulter rutschte. "Komm schon. Jetzt steh endlich auf, du Faultier", beschwerte ich mich, schmiss mich auf den Größeren und schlang meine Arme um ihn.

Wieder murrte Sunghoon und versuchte mich im Halbschlaf von sich zu werfen und aus dem Bett zu treten, was ich allerdings nicht zuließ.

"Ich bin müde", murmelte Sunghoon dann und schob mich beiseite. "Ich
weiß, aber du hast mir versprochen, dass wir zum Mittag zusammen Essen
gehen, also beweg dich endlich, zieh dich an und mach dich fertig.

Immerhin ist es schon um 11", wies ich ihn auf sein gestriges Versprechen
hin und umarmte ihn erneut. "Man Jake", seufzte Sunghoon genervt und
schloss schlussendlich seine Arme um meinen Körper und kuschelte sich
an mich. "Na komm schon, Schlafmütze. Sonst bekommst du nichts von mir zu Weihnachten und deinen jährlichen Ausflug zum Eislaufen mit mir kannst du dann auch vergessen", säuselte ich süß und drückte ihm einen
Kuss auf die Wange. Schnell zog Sunghoon seinen Kopf beiseite und ich
verließ daraufhin schnell das Zimmer des Schwarzhaarigen.

~

Nachdem Sunghoon sich endlich fertig gemacht hatte, waren wir in ein
kleines Restaurant in der Nähe gegangen. Der Besitzer kannte uns
inzwischen relativ gut, da wir schon einige Male hier essen waren und auch
unsere Freunde uns schon oft hierher begleitet hatten.

Sunghoon und ich lebten zusammen. Ich studierte und Sunghoon lebte ein
Leben als professioneller Eiskunstläufer. Deshalb war er oft unterwegs und reiste viel, um an Wettbewerben teilzunehmen. Leider wurde er auch oft auf den Straßen Seouls angesprochen und erkannt, dementsprechend musste er fast immer mit Maske und Hut das Haus verlassen.

Oft kombinierte er dazu noch eine Sonnenbrille, damit man ihn auch wirklich nicht erkannte. Sunghoon hasste die ungewollte Aufmerksamkeit, die er in seiner Freizeit bekam und wollte mich stets aus dem Ganzen raushalten.

Ich war immerhin nicht berühmt und hatte auch nicht unbedingt vor, das zu
werden. Deshalb gingen wir nicht oft zusammen raus, da Sunghoon mich
und mein Privatleben vor der ganzen Presse schützen wollte, die ihn
regelmäßig verfolgte.

Ich hatte Sunghoon vor vier Jahren kennengelernt und seitdem waren wir
quasi unzertrennlich. Damals war Sunghoon noch nicht wirklich bekannt und seine Karriere stand noch ganz am Anfang. Er studierte an derselben
Uni und saß in einigen Vorlesungen neben mir. So konnte ich ihn
kennenlernen und freundete mich schnell mit ihm an. Jedoch brach
Sunghoon das Studium ab, um sich voll und ganz auf seine Karriere
konzentrieren zu können.

Zudem führten wir inzwischen eine etwas eigenartige Beziehung
zueinander. Wir flirteten regelmäßig miteinander und man könnte uns fast
für ein Pärchen halten, wenn man es nicht besser wüsste. Sunghoon nahm
mich vielleicht nicht ernst und blockte gern ab, trotzdem wusste ich genau,
dass er es mindestens genau so sehr liebte, mit mir zu flirten, wie ich. Nur
tat er gerne so, als hätte er ein Herz aus Eis.

~

"Weißt du schon, was du willst?", fragte ich und ließ meinen Blick weiter über die Karte in meiner Hand wandern.

"Dich", antwortete Sunghoon trocken und blickte weiter stur auf die Karte in seiner Hand. Für einen Moment stockte mir der Atem und ich wagte es nicht, den Jüngeren anzusehen. Ich fror förmlich in meinen Bewegungen ein und spürte, wie sich mein Herzschlag rasant verschnellerte und somit die Spannung meines Körpers durch Aufregung und Schock ersetzte. In meinem Kopf rang ich mit Worten, fand aber keinen Weg, überhaupt etwas zu sagen. Als ich nicht antwortete und Sunghoon schlussendlich zu mir sah, schockierte
mich seine Reaktion noch mehr. Der Schwarzhaarige sah mich mit einem
leichten Lächeln an, das seine weißen Zähne zeigte und geradezu
unwiderstehlich auf mich wirkte. "Hab ich dir die Sprache verschlagen?",
lachte der Jüngere und lächelte noch breiter als zuvor. Mein Gehirn hatte
genau in diesem Moment aufgehört zu arbeiten.

Nach einigen weiteren Augenblicken fing ich mich endlich. "Ja, hast du",
antwortete ich nur, lehnte mich ein Stück vor und über den Tisch. Ich sah Sunghoon freudig in die Augen und hielt seinem Blick stand. "Dann hab’
ich ja mein Ziel erreicht", sagte er und lehnte sich für einen Moment
ebenfalls nach vorn, ehe er sich wieder in den gemütlichen Stuhl sinken
ließ.

"Ich bin für Ramen", sprach Sunghoon und richtete seinen Blick wieder auf
seine Karte, die plötzlich wahnsinnig interessant auf mich wirkte. "Du willst
also Ramen mit mir essen?", erwiderte ich und musste sofort anfangen zu
lächeln. "So sieht es wohl aus", schmunzelte Sunghoon und wirkte in
genau diesem Moment noch zehn Mal attraktiver auf mich als sonst. "Und
du weißt auch, was das bedeutet?", fragte ich und verkaufte ihn somit für
dumm. Wer kannte schon nicht den häufigsten Flirtspruch Koreas?

Natürlich benutzen die meisten ihn nur noch aus Spaß, aber dennoch
bedeutete er so viel wie 'Willst du mit mir schlafen?'. Genau um diese
Bedeutung ging es auch im Moment und Sunghoon wusste das genau.

Immerhin war er derjenige, der mir den Spruch erklärt hatte, als ich vor
circa vier Jahren nach Korea gezogen war und ihn kennenlernen durfte.

"Das weißt du genau so gut wie ich, Ikeu", lächelte der Jüngere und nannte
mich bei dem Spitznamen, den er mir vor einiger Zeit gegeben hatte.

Jedoch wusste er nicht, dass mein Herz jedes Mal aufs Neue schmolz,
wenn er mich so nannte. Der Spitzname war für mich schlichtweg der Beweis dafür, dass ich Sunghoon etwas bedeutete, auch wenn er es nicht gern zeigt.

.•*•. ❄︎ .•*•. ❄︎ .•*•.

Morgen geht es weiter.

Geschrieben von mary_ann302

𝐒𝐜𝐡𝐧𝐞𝐞𝐰𝐨𝐥𝐤𝐞𝐧 || 𝓐𝓭𝓿𝓮𝓷𝓽𝓼𝓴𝓪𝓵𝓮𝓷𝓭𝓮𝓻Where stories live. Discover now