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  K a l t r i n a

Ein schrei entweicht meiner Kehle, als ich einen Mann hinter mir spüre und seine Hand an meinem Po. Sofort drehe ich mich zu ihm um und trete ein Schritt zurück, ich wollte es nicht noch mal spüren. All der Schmerz in jener Nacht, der Gefühl von Ekel der meinen Körper auch nicht nach 10 mal duschen verlies. Tränen bilden sich in meinen Augen, denn ich hatte unfassbare angst vor Männern. Vor solchen Männern.

„Fass mich nicht an." flehe ich doch meine Stimme brach, sie verliert ihren Halt. Leise Tränen fließen meine Wange herunter, der Geschmack von Salz vermischt sich in meinem trockenen Mund.

„Wie sollte ich dir wiedersehen können." sagt er und nähert sich zu mir, „Bitte nicht!" schreie ich und lege meine Hände schützend auf meinem Gesicht um ihn nicht sehen zu können.

„Ein Schritt weiter und du verlierst nur nicht deine Hände mit der du sie angefasst hast."

Ich schaue hinter dem Mann und erkenne Lirian. Doch nicht den Lirian den ich kenne, seine Aura zeigt Macht und Wut, es lässt Menschen vor ihm fürchten.

Er nähert sich zu uns und nahm die Hand von dem Mann gegenüber mir, seine Angst konnte man in seinem Gesicht ablesen. In der nächsten Sekunde höre ich nur das knacken von Knochen, erschrocken halte ich mir meine Hand vor dem Mund und versuche mich nicht darauf zu konzentrieren.

„Solltest du es wagen sie nochmal anzufassen, wirst du sehen zu was ich fähig bin." sagt er und der Mann eilt weg Richtung Ausgang.

Ich schaue zu Lirian und versuche meine Atmung zu kontrollieren, mein Herz beschleunigt sich und eine Mischung aus Angst und Verzweiflung fing ich an zu fühlen.

Lirian kommt auf mich zu und will seine Hand an meinen Arm legen, doch ich weiche ängstlich zurück und flehe ihn mit meinen Augen an mir nichts anzutun. Ich kenne ihn nicht richtig, ich wusste nicht was er vor hat oder ob er es tun würde.

„Sei dir sicher das ich der letzte Mann bin der dir was antun würde Kaltrina." sagt er leise so das ich mich nicht unwohl fühlen muss. Meine Lippen bebten und Bilder erscheinen vor meinen Augen für die ich lange gebraucht habe zu vergessen.

Ein schluchzen entwich meiner Kehle und meine Tränen nahmen kein Ende, ich halte mich am Geländer fest und suche nach Halt. Ich sehe wie Lirian zur Terrassentür geht und diese schließt. Im nächsten Moment zieht er mich in seinen Armen und geht mit seiner Hand meinen Rücken auf und ab.

Ich verharre in meiner Position und spüre wie mein Körper sich bis zu meinen Zehnspitzen versteift. Ich wurde noch nie von jemanden als von meiner Schwester umarmt. Noch nie. Noch weniger hat man versucht mich zu beruhigen.

„Er wird dir nichts tun können." flüstert er, eine Wucht von Schmerz fließt in meinen Körper und ich kralle mich in Lirian's Hemd fest. Ich lies es zu das er mich berührt, ich lies die Schmetterlinge in meinem Bauch freien lauf. Ich lies es zu das er mich tröstet.

Ich löse mich langsam von der Umarmung und schaue in seine Augen, er hebt seine Hand und führt sie zu meinem Gesicht „Darf ich?" fragt er mich, ich bin erstaunt das er mich fragt ob er mich berühren darf. Ich nicke schwach hypnotisiert von seinen Handlungen.

Er nahm mein Gesicht in seine Hände und wisch mit seinen Daumen meine Tränen weg. „Weine nicht um Menschen die es nicht wert sind. Merke dir das mit der Erschwernis die Erleichterung folgt. Vielleicht wird deine Erleichterung schon morgen eintreten, doch du solltest genug Geduld haben um die Erschwernis zu überstehen." flüstert er und ein Lächeln ummalt seine Lippen.

„Und ich glaube ganz fest daran, das du es überstehen kannst." beendet er seinen Satz.

Ich war gefesselt in seiner Welt in die er mich mitgenommen hat. Er hielt mich in einer Welt wo ich nicht wusste das es sie gibt. Eine Welt ohne Schmerz und Leid. Eine Welt nur mit ihm.

Sekreti jon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt