Nizeteshtat

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K a l t r i n a

Den Tag verbrachten wir mit Kleider shoppen. Ermonda, Rina, Lira und ich sind seit einer Weile unterwegs. Ich fand es für unnötig Kleider sowie Gold zu kaufen, doch Ermonda bestand darauf. Wir hatten viele Kleider gekauft und reichend von Schmuck. Da unsere Hochzeit klein und islamisch sein wird, wollte ich sehr gerne das Abaya anziehen, das meine Schwester auf ihrer Hochzeit trug. Es ist wunderschön und es würde mir eine Ehre sein dies tragen zu können.

Mittlerweile sitzen wir in einem Restaurant und essen zu Abend. Den Männern hatten wir bescheid gegeben das wir erst später kommen und da Wachen mit uns waren, war dies kein Problem. Lira erzählt gerade von dem Abend an dem wir verhaftet wurden. »Du hast ihn wirklich geschlagen?« fragt ihre Mutter sie unglaubwürdig »Und wie sie das getan hat.« grinse ich, worauf Lira mir zu zwinkert. »Mam, er hat mich wirklich provoziert. Außerdem hat er mich die ganze Zeit »Schatz« genannt. Weist du was Auron tun würde, wenn er das erfährt?« erzählt sie empört. »Er würde ihn auffinden und töten.« antwortet Ermonda ihr. »Eben! Daraufhin habe ich die Tricks angewendet die mir Lirian beigebracht hatte.« Ich muss lächeln. Die Art und Weise wie wir gemeinsam Zeit verbringen ist unbeschreiblich schön. Ich möchte nicht das diese Zeit je endet.

»Ich gehe kurz auf die Toilette.« entschuldige ich mich, sie nicken einmal bevor ich aufstehe. Auf dem Weg zur Toilette, denke ich kurz darüber nach was alles geschieht. All die Vorbereitungen auf diesen Tag, der morgen statt findet sind total unrealistisch. Ich würde einfach heiraten! Auf der Toilette angekommen, erledige ich schnell mein Geschäft und nähre mich dann zum Waschbecken. Ich wasche mir gerade die Hände und plötzlich spüre ich eine große Präsenz hinter mir.

Ich hebe meinen Kopf und schaue in den Spiegel. Ich schreie erschrocken auf, als ich den Einsfünfundachtzig tätowierten Mann hinter mir wahr nehme. »Ich habe so lange darauf gewartet, dich endlich zu sehen, Kaltrina.« fängt er an zu reden. »Wer bist du?« frage ich ängstlich doch zugleich auch verwirrt. »Einer der Drei übergebliebenen Gashis.« lächelt er. Mein Körper verspannt sich. »Wie hast du mich gefunden?« frage ich ihn und schaue ihn immer noch durch den Spiegel an. »Wir wollen dich alle so sehr, Kaltrina. Wir schlafen nicht, wenn wir wissen das du unterwegs bist.« grinst er mich an. »Ich möchte dein Tag nicht versauen und ich wünsche dir alles gute zur Hochzeit. Doch wir werden dich holen, Kaltrina.« lächelt er, bevor er das Bad verlässt.

Ich stütze meine Arme am Waschbecken und versuche mein Atem zu kontrollieren. Schnell mache ich das Wasser an und schalte es auf kalt. Meine Hände feuchte ich an und lege sie mir über mein Gesicht und in den Nacken. »Alles wird gut.« spreche ich mir hundert mal zu. Es wird alles gut. Lirian würde nicht zu lassen das etwas passieren würde. Nach weiteren Minuten entscheide ich mich das Bad zu verlassen und mich auf mein Platz zu setzen.

»Wo warst du so lange?« fragt mich meine Schwester. »Die Toilette war etwas voller, weswegen ich warten musste.« lüge ich und hoffe das sie es mir abkaufen würde. Da sie nicht weiter darauf eingehen, glaube ich das sie mir glaubten. Ich puste erleichtert aus, als Ermonda das Thema wechselt. »Ich kann's kaum abwarten das zweite mal Oma zu werden.« ich verschlucke mich an meinem Essen und greife zügig nach meinem Glas. »Hallall.« klopft mir meine Schwester auf mein Rücken da sie neben mir sitzt und Lira mit Ermonda gegenüber von uns.

Es ist schön das mein Traum, früh Mutter zu werden, in Erfüllung geht, doch ich hatte komplett vergessen das es morgen passieren würde. Ich würde meine Unschuld an Lirian verlieren. Allein wenn ich schon dran denke verkrampft sich mein Magen aus Scham. Und der Gedanke das die anderen ebenfalls wissen, was morgen passiert, lässt mich schnell wegschauen. »Ich werde Teze!« sagt Rina überglücklich. »Shuj moj.« sage ich leise das sie still sein soll. »Noldu?« fragt sie mich auf türkisch was los ist. Wahrscheinlich wechselt sie nur die Sprache damit die zwei vorne uns nicht verstehen. »Ayip.« flüstere ich leise und deute mit den Augen auf Ermonda und Lira.

Sekreti jon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt