Nizetedy

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K a l t r i n a

»Spanien?« fragt meine Schwester ihren Ehemann. »Wir hätten sowieso nächste Woche dort sein sollen, aber es schadet nicht eine Woche vorher dahin zu fliegen.« sagt er Schulter zuckend. »Wann fliegen wir?« fragt Altin. »Heute Mittag. Macht euch fertig.« »Mittag?« sagt Rina schockiert. Auron nickt darauf nur. Es scheint ihn nicht zu interessieren das es für uns zu spontan ist.

»Fliegt Lira mit?« frage ich. »Das ist-« »Wenn sie nicht mitfliegt, fliege ich auch nicht.« unterbreche ich Lirian. Die Brüder tauschen Blicke aus. Lirian schaut zu Auron. Auron nachdenklich zu Altin. Sie kommunizieren mit ihren Augen und ich bin fasziniert davon, wie gut sie sich verstehen.

»Gut. Lira fliegt mit.« durchbricht Auron die Stille. Lira schaut schockiert zu ihren Brüdern und scheint nicht wahr zu nehmen was sie gerade beschlossen haben. Erfreut quietscht sie auf und rennt zu Auron rüber um ihn liebevoll zu umarmen. Er erwidert diese Umarmung, doch an seinem Blick sehe ich das er sich unwohl mit dieser Entscheidung fühlt.

Wir frühstücken alle gemeinsam und begeben uns dann auf unsere Zimmer um unsere Sachen zu packen. Da es in Spanien so ziemlich heiß ist, krame ich meine Sommer Klamotten aus und packe sie sorgfältig ein. Ich entscheide mich für ein lockeres Outfit. Eine Jogginghose mit meinem weißen T-Shirt, ein Pulli lege ich mir um meine Schultern falls es nicht doch zu kalt ist auf dem Weg. Es ist das erste mal das ich fliege. Hoffentlich gerate ich nicht in Panik, denn es wäre mir unangenehm vor den anderen.

Sobald ich fertig bin, gehe ich hoch in das Zimmer meiner Schwester. »Brauchst du Hilfe?« frage ich sie, als ich rein gehe. Ich stelle mir das recht stressig vor, so spontan mit Kind zu packen. »Du kommst wie gerufen. Kannst du Ledion mitnehmen und ihn füttern? Ich komme hier sonst nicht voran.« antwortet sie mir ehrlich. »Natürlich. Du hast noch über eine Stunde, Rina. Mach dir keinen Stress.« Wenn Rina etwas gut kann, dann die Fassung verlieren. Sie stresst sich viel zu schnell, was bestimmt gesundheitliche Folgen haben wird.

Ich nehme Ledion in meine Arme und mache mich nach unten auf dem Weg zur Küche. Ermonda würde nicht mit uns fliegen. Sie bevorzugt es eher bei ihrer Schwester zu bleiben. Die Jungs waren erst skeptisch, aber beließen es dabei.

»Ich würde dich ja fragen was du gerne essen möchtest, aber du kannst weder reden noch etwas anderes zu dir nehmen als Milch.« murmle ich. »Verstehen tut er dich genau so wenig.« Ich spüre eine starke und mächtige Präsenz hinter mir die mich stark schlucken lässt. Seine Nähe würde mich immer nervös machen.

»Es ist trotzdem wichtig mit ihm zu reden, Lirian.« antworte ich ihm als ich mich zu Lirian umdrehe. Er ist mir sehr nah, weswegen ich meinen Kopf in den Nacken stellen muss um in seine Augen schauen zu können.

Er fängt an zu schmunzeln. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. »Was ist so witzig?« frage ich ihn. »Ein Kind steht dir. Ich habe es nur bildlich vor Augen wenn du unsers mal halten wirst.« summt er. Ich schüttel meinen Kopf und lächle in mich hinein. Ich habe mir schon öfters vorgestellt wie das Leben mit Baby aussehen würde. Es wäre ein Traum.

Meinem Kind die Liebe zu schenken, die ich nie bekommen habe ist das wichtigste für mich. Es soll die Zuneigung und Liebe beider Eltern spüren. Es soll sich gewollt und nicht als Fehler fühlen. Ich weis das es niemals das erleben würde, was meine Schwester und ich durchmachen mussten.

»Kaltrina?« fragt Lirian und ich erwache aus meiner Starre. Ich schaue zu ihm und er runzelt seine Stirn. »Qa u ba?« fragt er mich was passiert ist. »Nichts. Kannst du mir die Milch rüber reichen.« bitte ich ihn und versuche das Thema zu vermeiden. Er tut das was ich sage und reicht mir die Milch. Ich füttere Ledion.

Sekreti jon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt