Nizetegjasht

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K a l t r i n a

Mein Körper versteift sich unter der Hand an meiner Schulter. Ich schaue zu den anderen die sich anspannen und meine Schwester Tränen in den Augen hat. Mit angst und Anspannung drehe ich mich vorsichtig um. Ich ziehe scharf die Luft ein. Das kann nicht wahr sein.

Niemand anderes, als meine Mutter steht vor mir.

Es ist lange her, als ich sie da letzte mal gesehen habe. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und versuche das brennen hinter meinen Liedern zu ignorieren. Im nächsten Moment machte es Klick bei mir. Ich hatte sie auch mal auf einer Gala getroffen. Wahrscheinlich ist sie mit dem selben Mann wie dort hier.

»Mam?« frage ich, doch meine Stimme ist nichts anderes mehr als ein Hauchen. »Wir müssen reden, Tina. Bitte.« ihre Aussage klingt schon fast wie ein betteln. Bevor ich etwas sagen kann zieht mich Lirian zurück und er stellt sich vor mich hin. »Bei allem Respekt, Mrs.Lumi, Tina geht es seit Wochen besser als zu vor. Machen Sie das nicht kaputt in dem Sie ihr weh tun.« Lirian hält kurz inne und scheint sich noch mehr zu verspannen. »Sollte Tina an Ihren Worten brechen, bin ich dazu gezwungen jedem weh zu tun den sie lieben.« Er deutet mit dem Finger nach hinten und ich folge seiner Hand. Der Mann von letztens der wahrscheinlich der Neue von meiner Mutter ist.

»Ich kenne ihn besser, als Sie es sich wünschen.« lächelt er gespielt. »Bitte, Lirian. Sie braucht eine Erklärung.« spricht meine Mutter weiter und ignoriert Lirian's Drohungen. Mein Magen verkrampft sich, als ich bemerke in welcher Situation wir sind. Irgendwas in mir schreit das ich ihr zuhören soll. Ich soll ihr die Chance geben sich auf all die Jahre rechtfertigen zu können. »Lirian, ich möchte mit ihr reden. Es ist alles gut.« flüstere ich und lege meine Hand auf Lirian's Rücken. Er dreht sich zu mir um.

»Bist du dir sicher, Rrush? Ich möchte nicht das du es danach bereust.« fragt er ruhig. »Es ist okey. Wir gehen auf die Terrasse, falls etwas sein sollte schreibe ich dir.« Lirian nickt und seine Hand geht zu meinem Hinterkopft, er drückt mich näher zu ihm so das er seine Lippen auf meine Stirn drücken kann.

Ich wende mich zu meine Mutter und deute ihr mit dem Kopf mir zu folgen. Mein Blick geht zu meiner Schwester die ihre Hand ängstlich um Auron's Bizeps gelegt hat. Er stellt sich vor ihr und nimmt sie in seine Arme. Ich nicke Auron einmal zu und er gibt mir ein Zeichen das er alles unter Kontrolle hat.

Wir kommen draußen an und ich setzte mich auf die Bank drauf. Es ist angenehm warm. Ich spüre wie meine Mutter sich neben mich hinsetzt, aber ich schaue stur nach vorne. »Wie geht es dir?« fragt sie mich. Ich schüttle meine Kopf unglaubwürdig »Tu nicht so als hätte es dich jemals interessiert.« Ich wollte nicht so sein. Ich war nie so. Aber mittlerweile soll sie wissen das ich nicht mehr die dumme naive Kaltrina bin, die sie zuvor kannte. »Es hat mich schon immer interessiert, Tina. Es war alles so furchtbar kompliziert.« Sie lässt sich auf der Bank zusammen senken. Ich würdige ihr immer noch keinen Blick und schaue nach vorne.

»So kompliziert, dass man seine Töchter gewalttätig aufzieht und kaum echte Liebe schenkt?«

»Ich weis. Dein Vater sowie ich haben viele Fehler gemacht, doch es hat alles eine Hintergrund Geschichte.« seufz sie. »Die Hintergrund Geschichte muss ziemlich gut sein, um so etwas rechtfertigen zu können.« merke ich an. »Dein Vater und ich wurden Zwangverheiratet. Wir sollten unsere Pflichten erfüllen was eine Ehe so mit sich bringt. Wir hatten uns nie geliebt. Nie. Trotzdem musste ich seine Kinder auf die Welt setzten.« Zum ersten mal an diesem Abend drehe ich meinen Kopf zu meiner Mutter und schaue in ihre glasigen Augen. »Meine Schwester wurde ebenso verkauft um zu heiraten.« erinnere ich sie.

»Rina ist glücklich. Wir wurden es nie, Tina. Als ihr geboren wurdet hatte ich ein wenig Hoffnung das ihr uns zusammen schweifen könnt.« gibt sie ehrlicherweise zu. »Doch dann fing es an. Er drohte mir und schlug mich, wenn ich nicht das tun würde was er verlangt. Ich musste mit sehen wie meine Kinder geschlagen werden. Mein eigenes Fleisch und Blut.« Ihre Hände fangen an zu zittern. »Er hat uns gehasst, Tina. Ihm war sein Ruf wichtig. Alles ging vor seiner Familie. Du denkst das die Zeiten wo wir beide unseren Spaß hatten, auch gespielt waren. Doch die Zeiten waren die echten die ich je in den Jahren erlebt hatte.« Tränen fließen ihr übers Gesicht, aber nicht nur ihr auch ich weine mit ihr.

Sekreti jon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt