20

9.6K 687 77
                                    

L O U I S

Auch fünf Minuten nachdem Harry verschwunden war, saß ich immer noch wie ein Häuflein Elend am Boden und wischte mir mit meinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.

Mühsam hievte ich mich hoch, kroch mehr oder weniger zur Couch und ließ mich darauf fallen. Dann zückte ich mein Handy und rief Niall an.

"Louis?" seine Stimme klang verschlafen und ich hörte wie er sich im Bett aufrichtete.

"Sorry. Wollte dich nicht wecken." schluchzte ich und rotzte das nächste Taschentuch voll.

"Oh mein Gott! Was ist passiert?" sofort wirkte er wacher und ich fing an ihm die Geschichte zu erzählen. Währenddessen verbrauchte ich circa 100 weitere Tempos und fand schließlich sogar noch Schokolade in der Schublade meines Couchtisches. Seit wann die da schon lag wusste ich nicht, aber das war mir gerade herzlich egal.

"Soll ich vorbeikommen?" fragte Niall und ich schüttelte den Kopf, ehe mir einfiel, dass er mich ja nicht sehen konnte.

"Nein." murmelte ich und nahm nochmal einen großen Bissen von der Schokolade.

"Okay. Dann reiß dich jetzt mal zusammen, Louis! Du bist kein hormonüberschwemmtes Teenagergirl, dass nach der Trennung von ihrem Geliebten nur Schnulzen anschaut, Schokolade frisst und die halbe Tempofabirk kauft, um noch mehr in Taschentücher zu rotzen." keifte Niall auf einmal und ich seufzte laut auf.

"Also erstmal schaue ich gerade keine Schnulze, zweitens habe ich nur zwei Taschentücherpackungen verbraucht und drittens...na gut. Das mit der Schokolade kann ich nicht verleugnen." erneut brach ich in Tränen aus und nun war Niall derjenige der seufzte.

"Niall! Er hat einen Freund!" jammerte ich mit vollem Mund und schmiss die Schokoverpackung auf den Couchtisch.

"Ich weiß."

"Glaubst du ich bin ihm nicht gut genug?"

"Glaub ich nicht."

"Ich bin zu fett."

"Ja. Und hässlich bist du auch noch!"

"Niall!" rief ich entrüstet und der Ire lachte.

"Okay. Es ist jetzt kurz nach Mitternacht und ich will morgen nicht unter Schlafmangel leiden.
Deswegen bewege deinen Arsch jetzt nach oben, putze deine Zähne und leg dich ins Bett." befahl mein bester Freund nach einiger Zeit und ich wackelte hoch ins Bad, wo ich mir schnell die Zähne putzte und mir das Gesicht wusch.

Niall hatte ich verboten aufzulegen, weswegen er ungeduldig am anderen Ende der Leitung wartete.

"So. Ich lege mich jetzt in mein Bett." teilte ich ihm schließlich mit und er grummelte etwas wie "Na endlich!".

"Würdest du mich geil finden, wenn du schwul wärest?" fragte ich ich plötzlich und er verschluckte sich direkt erstmal.

"Wie bitte?" brachte er heiser hervor, als er sich wieder beruhigt hatte.

"Würdest du mich geil finden, wenn du schwul wärest?" wiederholte ich mich und er zögerte kurz.

"Naja. Schlecht aussehen tust du ja nicht...wahrscheinlich schon."

"Würdest du mit mir Sex haben wollten?" hakte ich weiter nach und drehte mich auf die Seite.

"Louis...i-ich...warum fragst du mich sowas?" ihm war deutlich anzumerken, dass ihm das Thema unangenehm war.

"Komm schon. So unter Freunden." ermutigte ich ihn und kurz schwieg er.

"Ich denke schon." murmelte er schließlich und ich grinste leicht.

"Danke, Niall! Hab dich lieb!"

"Ich dich auch. Und jetzt schlaf gut." erwiderte er, bevor er auflegte.

Schnell legte ich mein Handy auf mein Nachtkästchen und schaltete das Licht aus.

Dann drehte ich mich um und schloss die Augen.

Doch so hard ich auch versuchte einzuschlafen, es funktionierte einfach nicht, denn immer wenn ich die Augen schloss, erschien ein junger Mann mit grünen Augen und braunen langen Locken in meinen Gedanken.

Doch mit was ich noch weniger rechnete war, dass es plötzlich um ein Uhr nachts an meiner Tür klingelte.

Verwirrt setzte ich mich auf und schaltete das Licht an.

Dann zog ich mir eine schwarze Jogginghose an und ging - auf das Shirt verzichtend - hinunter zu meiner Tür.

Ich entriegelte sie und als sie sich öffnete fiel mir Harry praktisch entgegen, riss mich mit auf den Boden und landete auf mir drauf.

Ich stöhnte vor Schmerz auf, als er mit seinem ganzen Gewicht auf mir landete und mein Kopf den Holzboden traf.

"Geh runter von mir." presste ich mühsam hervor und drückte gegen seine Brust, um wenigstens etwas Luft zu bekommen.

"Sorry." nuschelte er und stemmte sich von Boden ab, sodass ich schnell unter ihm hervorkriechen konnte.

Ich rappelte mich auf und hielt ihm eine Hand hin, doch er blieb einfach auf dem Boden liegen.

Erst jetzt fiel mir die leere Bierflasche in seiner Hand auf.

"Hast du getrunken?" fragte ich misstrauisch und erhielt nur irgendein Genuschel von ihm.

"Rede gefälligst deutlicher, wenn du willst, dass ich dich verstehe." meine Hände umfassten seine Schultern und ich zog ihn auf die Knie, sodass er vor mir saß.

"Uh. Siescht wieder sexschy aus." lallte er und grinste mich blöd an, was für mich der Beweis seines besoffenen Zustandes war.

Wütend sah ich auf ihn herab und er stellte seufzend die Bierflasche beiseite, ehe er versuchte sich an der Wand aufzuhieven, wobei ich ihm freundlicher Weise noch half.

Schließlich lehnte er sich gegen die Wand und sah grinsend auf mich herab.

"Was willst du hier, Harold." wütend verschloss ich die Tür und stemmte meine Arme in meine Hüften.

"Du bischt heiß, wenn du wütend bischt." nuschelte er und schenkte mir wieder diesen lustgefüllten Blick.

Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich schüttelte nur den Kopf.

"Wenn du gekommen bist um mich anzubaggern, kannst du gleich wieder verschwinden." keifte ich und er hob eine Augenbraue nach oben.

"Nö. Isch wollte dir erklären." erwiderte er und schwankte leicht, als er sich von der Wand abstützte.

"Dieser Satz ergibt keinen Sinn." ich schützte ihn und er runzelte konzentriert seine Stirn, während wir langsam nach oben in mein Schlafzimmer gingen.

Eigentlich hatte ich keine Lust auf seine Erklärung, aber wenn ich ihn jetzt vor die Haustür setzten würde, würde er was weiß ich wo landen und das wollte ich wiederum auch nicht.

Als wir in vor meinem Bett ankamen, ließ er sich darauf fallen und ich setzte mich neben ihn.

Dann zog ich ihm schnell seine schwarzen, sich leicht auflösenden, Converse aus und er drehte sich auf den Rücken.

"James ischt nicht mein Freund. Er ischt mein Ex, aber isch schtecke tief in der Scheiße und um ihn zu beschänftigen schpiele ich scheinen Freund." nuschelte er und fiel dann in den berühmten Schlaf.

~*~

Authors note: 1092 Wörter

WIR SIND JETZT ÜBER 2.OOO KLEINE LARRY SUCHTIS! *~*

Wie glaubt ihr geht es weiter?
Wenn ihr übrigens wissen wollt, wir ich aussehe, dann sagt einfach Bescheid (in den Kommentaren) und ich Hefte euch in dem nächsten Kapitel ein Bild von mir an.

Hab euch lieb,
Carlotta💋

UNDERGROUNDWhere stories live. Discover now