29

8.5K 599 43
                                    

L O U I S

Leise Musik drang in meine Ohren während Harry mich in seinem Range Rover zu seinem ehemaligen Zuhause fuhr.

"Bist du nervös?" unterbrach Harry die Stimme des Moderatoren und schaltete das Radio aus.

"Nein. Nicht wirklich." erwiderte ich schlicht und sah wieder aus dem Fenster.

War ich nervös? Nein...ich denke mal nicht. Na gut. Vielleicht ein bisschen, aber das ließ ich mir nicht anmerken.

Ich hatte mir heute wirklich nichts besonderes angezogen.
Eine graue Jogginghose, einen schwarzen Pulli und dazu schwarze Vans.

Harry fuhr in eine Gasse und kurz darauf erschien vor mir ein grau gelbes Gebäude, dessen Putz schon etwas abblätterte.

Mein Freund parkte das Auto und schaltete den Motor aus.

"Wenn es dir zu unangenehm wird, dann kannst du auch wieder rausgehen." er nahm meine Hand und drückte einen Kuss auf meine Knöchel.

Es war schon süß wie Harry sich Sorgen machte, aber ich würde das schon schaffen. Es passiertes zwar nicht jeden Tag, dass ein stinkreicher Mann zwischen Armen war, aber eine Erfahrung war es wert. Immerhin konnte ich so ein wenig mehr in Harrys Welt eintauchen.

Ich küsste ihn kurz, bevor ich aus dem Auto sprang.

Harry schloss noch den Wagen ab, joggte zu mir und nahm meine Hand.

Zusammen gingen wir auf das trostlos aussehende Gebäude zu und durch zwei große graue Eisentüren ins Innere.

Drinnen sah es genauso aus wie draußen.

Alt, ungepflegt und traurig.

Die Wände waren in einem vergilbten Weißton, der Boden grau und die wenigen Bilder an der Wand schafften es auch nicht eine bessere Stimmung in das ganze zu bringen.

In der Halle war niemand zu sehen.

Erst als Harry mich weiter in einen Gang zog, sah man ab und zu einen Bewohner dieses Heims. Genauso verwahrlost wie der Rest.

Ich fand es erstaunlich, dass weder Harry noch Liam hier in eine Depression gefallen waren.

Vor Zimmer 206 blieben wir stehen und Harry öffnete die Tür.

Das Zimmer war sehr klein. Zwei Betten mit Eisengestell standen an der Wand, dazwischen ein Fenster.
Zu der linken war eine Tür und zu der rechten ein Tisch mit zwei Stühlen.
Auf dem Tisch häuften sich Zigarettenschachteln und anderes Zeug von dem ich nicht wissen wollte was es war, was dafür sprach welche Hygiene hier waren.

"Liam! Besuch!" rief Harry und kurz darauf kam ein etwas verplanter Liam ins Zimmer.

Doch als er realisierte, dass ich es war, weiteten ich seine Augen und er lief mit schnellen Schritten auf mich zu.

"Mr. Tomlinson! Es ist mir eine ausgesprochen Ehre, dass sie uns hier besuchen kommen. Eigentlich würde ich ihnen einen Kaffee anbieten, aber angesichts der Tatsache geht das hier schlecht." brabbelte er los und schüttelte mir die Hand.

Junge! Der hatte vielleicht einen kräftigen Händedruck!

"Dankeschön. Uhm...du kannst mich ruhig Louis nennen." ich lächelte schüchtern und er nickte.

"Nochmal vielen Dank für Ih-dein Geschenk! Du hast mir die größte Freude meines Lebens bereitet. Ich hoffe, dass Harry dir meine Dankbarkeit überbracht hat." streng sah er zu dem Lockenkopf neben mir und ich nickte schnell.

"Er hat mir alles überbracht." beruhigte ich ihn schnell und er sah wieder lächelnd zu mir.

"Harry ist manchmal etwas schusselig."

"Stimmt doch gar nicht." grummelte Harry wütend und Liam kniff ihm lachend in die Backe.

"Ich nehme an, ihr wollte dein Zeug abholen." sagte er nun an Harry gewandt, welcher nickte.

Schnell lief er zu dem einzigen Karton der in einer Ecke stand und überreichte ihm Harry.

"Da. Habe alles zusammengelegt. Wehe ich komme dich besuchen und ich sehe in deinem Kleiderschrank einen Klamottenknoten." streng sah er zu dem braunhaarigen und so langsam Begriff ich, dass Liam wohl die Mutterrolle gegenüber Harry übernommen hatte.

"Ist er so unordentlich?" lachte ich und Liam Stimme mit ein.

"Du hättest sehen müssen wie sein Schrank aussah, bevor ich das Zeug in den Karton gepackt habe. Kaum öffnete man die Schranktüren, würde man unter einem Klamottenberg begraben. Harry hat einfach keine Ordnung gelernt."

"Ich werde ihn schon bändigen." ich zwinkerte ihm zu und er fing an dämlich zu grinsen.

Schnell begriff ich, dass er so einiges in seinem Kopf hatte, aber nicht das was ich eigentlich meinte.

"Harry. Reiß dich zusammen." Liam schien auch zu merken, dass Harry gerade Sexfantasien hatte und schlug ihm auf die Schulter.

Mein Freund lachte und küsste mich sanft.

"Ihhhh! Sucht euch ein Zimmer!" rief Liam aufgebracht und Harry sah ihn wütend an.

"Wir sind in einem Zimmer." erwiderte er und ich wurde rot.

"Harry!" rief ich entrüstet.

"Naja. Später suchen wir uns ein Zimmer, nicht wahr, Babe?" er sah zu mir herab und ich vergrub vor Scham mein Gesicht in meinen Händen.

"Idiot." murmelte ich und Liam und Harry lachten.

"Das muss dir doch nicht peinlich sein, Babe." Harry drückte mir einen Kuss an die Schläfe.

"Wann kommst du mal vorbei?" Harry hatte sich nun wieder zu Liam gewandt und ich nahm meine Hände vom Gesicht.

"Möglichst bald. Ich habe ja deine Telefonnummer." er lächelte uns herzlich zu und steckte mir dann die Hand hin.
"War nett dich zu sehen, Louis."

"Ebenfalls." ich schüttelte ihm die Hand und er verabschiedete sich von Harry, bevor wir aus dem Heim gingen.

"Gut, dass du da weg bist." ich seufzte und öffnete ihm den Kofferraum.

Er legte die Kiste hinein und wir stiegen ins Auto, ehe er den Motor startete.

"Ich bin auch froh, dass ich da weg bin." murmelte er und fuhr auf den High Way.

~*~

Authors note: 966 Wörter

Ein Teil von diesem perversen Part von Harry besteht definitiv aus meinem Freund. (×× )

Uns beiden ist mal etwas verdammt peinliches passiert. Wenn ihr wissen wollt was, dann schreibt es einfach hier in die Kommentare und dann erzähle ich es euch in dem nächsten Kapitel.(☆▽☆)

Jetzt schreibe ich erstmal weiter an diesem Buch. ()/

Liebe euch,
Carlotta

UNDERGROUNDWhere stories live. Discover now