Folterträume

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Kennt ihr das Gefühl der gähnenden Lehre, das sich immer dann anbahnt, wenn etwas schreckliches bevorsteht. Etwas das euch bis aufs Knochenmark erschüttern würde. Etwas, das eure Ansicht auf die Welt komplett verändern würde. 

Dieses Gefühl war mir so bekannt, wie die kleinen griechischen Buchstaben auf Sturmflut. 

Der Traum oder das PTSD -Ereignis fing genau so an. Mit einem schwarzen Loch anstelle des Herzen. 

Tartarus bahnte sich seinen Weg in mein Bewusstsein. Sein schrecklich verzerrtes Gesicht, die Rüstung aus sich nach Erlösung verzehrenden Seelen. Der guten Monster, bis in alle Ewigkeit gequält, ohne entrinnen in Sicht. 

In meinem Traum waren wir bei meiner zweiten Erfahrung im Tartarus. 

Die äußert schmerzhafte Folter, würde in dieser Nacht erneut Gestalt annehmen. In Form von Schmerz, aufreißenden längst vergessenen Wunden. Verheilte Narben würden aufreißen. Ich würde jede Verbrennung, jede Peinigung wieder erleben. Alles nur aufgrund der Klinge mit dem Gift, das traumatische Visionen verstärkte. Kampe war ein fieses Miststück. In dem Moment, in dem sie mich mit dem Schwert getroffen hatte und ich wusste, was ich erleiden müsste, wollte ich am liebsten schmerzvoll aufschreien. Doch diese Genugtuung hatte ich ihnen damals, in diesem finsteren Loch, auch nicht gewährt, da wollte ich meinem Schmerz jetzt auch nicht Luft machen. 

Er näherte sich, nicht mir. Annabeth. Meine verzweifelten Schreie ignorierten sie. Ich würde alles tun, um sie zu schützen. Kampe trat hinter mich. Sie strich in einer aufreizenden Gäste an meiner Halsschlagader vorbei. Ritzte meine haut leicht mit dem Nagel. Was würde ich darum geben meinen Kopf zu wenden und ihr in den verdammten Finger zu beißen. 

Die Vision nahm komplett Besitz von mir. Ich konnte nicht mehr zwischen Realität und Wahnvorstellung unterscheiden. Es vermischte sich in meinem Kopf zu einem großen ganzen. Ich befand mich in einer Höhle, blutrotes Gestein umringte uns. Meine Hände waren mit Metallscharnieren über meinen Kopf gefesselt. Meine Beine kurz über dem Boden angekettet, so das ich an meinen Händen hing. Meinen Kopf konnte ich nur minimal bewegen, da er in einer Art schlinge steckte, die mir bei jeder Bewegung in den Hals schnitt und sie hatten darauf geachtet, dass die Kanten spitz waren. 

Annabeth hing mir gegenüber. Sie war noch unverletzt, hing allerdings, alleine vom zuschauen kraftlos, in den Fesseln. 

Ich würde es nicht überleben sie in den gleichen Schmerzen zu wissen, es wäre mir unmöglich mit dieser Schuld weiterzuleben, zu wissen das ich etwas tun konnte und es nicht getan zu haben. 

Mir wurde gesagt, Loyalität würde mein Untergang sein. Warum nicht all die Wesen, die nicht müde wurden mir das zu erzählen, zu befriedigen und ihnen zu zeigen, dass sie die ganze Zeit richtig gelegen hatten.

"Nehmt mich, lasst sie in Ruhe, nehmt mich", schrie ich Tartarus, der mit festem Schritt auf sie zu ging an. Ich war mir sicher, dass meine Augen Wahnsinn ausstrahlten. Doch es war mir egal, solange nur Annabeth sicher war. 

"Was?!", fragte Tartarus ungläubig. Er sah auf meinen gepeinigten Körper. Ausgepeitscht, gerizt, gebrandmarkt und geschlagen hing mein Körper an meinen Armen, doch der Schmerz bedeutete nichts, solange nur meine große Liebe in Sicherheit war. 

Das klang jetzt ganz sicher kitschig, doch seid euch sicher. Jeder von euch, wird einmal die Person treffen, für die er alles, ausnahmslos alles tun würde. Du würdest für sie sterben, was noch das geringste war. Du würdest die Schmerzen deines Auserwählten auf dich nehmen, einfach nur versuchen ihn vor allem Übel auf der Welt zu bewahren und wenn du Glück hattest, würde dein Partner das Gleiche auch für dich tun. 

In so einer Situation hing es allein davon ab, wer schneller war. 

"Nein, tut ihm das nicht an", entgegnete dieser eine Mensch, von dem ich euch erzählt hatte. Meine Seelenpartner um mich zu schützen. 

Hätten diese Monster Gefühle gehabt und hätten unser Band verstanden, dann hätten sie Annabeth jetzt gequält. Zu meinem Glück kennen sie nur den Materiellen Schmerz, sie wissen nichts von Liebe, dieses Gefühl ist für sie nichts weiteres als ein Ammenmärchen, das man den Kindern vor dem Einschlafen erzählte. 

Sie wollten mir Schmerz zufügen, Annabeth wollten sie auch so behandeln, doch mir in erster Linie, es erfreute sie, wenn man das so sagen konnte, das ich mich opferte. 

Damit ich bettelte, dass sie mich folterten, würden sie wahrscheinlich jeden Preis einlösen. Es würde ihr Ego nunmal gewaltig aufpuschen. 

"Lasst sie frei, dann könnt ihr mich foltern wie ihr wollt, aber lasst sie frei", stellte ich die Bedingung. 

Ich konnte mein Glück kaum fassen. Wie konnte man so dumm sein, sie ließen sie gehen. Ich konnte sehen, wie sie an die Oberfläche geschleudert wurde, zu unseren Freunden. 

Sie stieß ein schmerzendes "Peeeercyy" aus, bevor sie verschwand. 

Tartarus wandte sich mir zu. 

"Na dann mal los", und mit einem schnalzen sauste die Peitsche aus Stahl auf mich herab. 

Kein Mucks drang über meine Lippen. 

Diese Genugtuung wollte ich ihnen nicht gewähren. 

Ich wurde durch Wasser aus meinem Traum gerissen. 

Ein buschiger Haarschopf bewegte sich verschwommen vor meinen Augen. 

"Was können wir tun. Er verblutet, verdammt, macht doch was".

"Ja was denn", hörte ich eine ebenso panische Jungenstimme, die mir bekannt vorkam, doch ich konnte sie nicht zu ordenen. "Was sollen wir tun?"

"Wa-ss-er", stieß ich hervor. 

"Er spricht", und prompt wurde mir ein Glas an die Lippen gehalten. 

"Ne-in", stöhnte ich. 

"Salz, ü-bersch-üt-ten", brachte ich mühsam hervor. 

"Ich glaube du sollst ihn mit Salzwasser überschütten", meinte ein Rotschopf. Auch bekannt. 

Ich spürte die Kühle des Wassers, kurz bevor ich wieder in die Tiefen des Tartarus gerissen wurde um meine Folter wieder und wieder zu durchleben. 

Sie hörten nicht auf mich mit Wasser zu versorgen, ansonsten wäre ich doch schon längst tot. Wäre an Blutverlust gestorben. 

Dann konnte ich nicht mehr denken. 

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Hey, ich hoffe es hat euch "gefallen".

Im nächsten Kapitel wird es wieder normal weitergehen und meinetwegen, verurteilt mich . Ich hab Rickies Geschichte verändert. Wen's stört. Ich bitte euch. Behaltet es für euch. 

-Percy

PS.: 974 Wörter

Percy Jackson in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt