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× jeon jeongguk ×


Meine Augen weiten sich, meine Wangen färben sich rot, mein Blick schweift panisch durch den Wagon. Diese Situation ist mir und wahrscheinlich auch ihr mehr als unangenehm. «Was ist denn?», fragt sie mich etwas besorgt. Ich schüttle meinen Kopf und vermeide jeglichen Augenkontakt mit dem Mädchen. «Ach komm schon! Mir kannst du es sagen!», meint sie und rüttelt an meinem Arm. Ich rühr mich nicht von der Stelle und sehe jetzt bestimmt schon wie eine Tomate aus. «Dann eben nicht.», nuschelt sie und hält mich nur noch mit einer Hand am Handgelenk fest. Ich seufze erleichtert. «Wie heisst du überhaupt?», will sie wissen. «Jeon Jeongguk.», sage ich. Ich schaue sie wieder an. Sie scheint wieder an etwas zu denken. Ich versuche es weiterhin zu vermeiden, dass wir umfallen. Ich schaue um mich und sehe wie wieder jemand versucht an ihr rumzufummeln. Ich ziehe meine Jacke aus. «Komm her!», meine ich und binde sie ihr um die Hüfte. «Danke.» Sie lächelt mich breit an und umarmt mich zum Dank. «Bist du eigentlich immer so? Du kennst mich kaum, umarmst mich aber dennoch die ganze Zeit und klammerst dich an mir fest.», lächle ich sie fragend an. «Kann ja sein, dass ich genauso ein Perverser bin wie jeder dritte in diesem Wagon.» Sie schlägt mir gegen die Brust und wird rot. «Ich würde es schon merken, wenn du ein Perverser wärst! Du warst eben voll schüchtern als ich, nunja, egal! Ich würde sowas schon früh genug bemerken!», brabbelt sie und grinst breit. Ich gebe nur ein leises "Aha" von mir. Also war das von eben mit Absicht? Ich muss leicht schmunzeln. «Junggukie? Wir müssen raus!» «Junggukie? Ist das mein neuer Spitzname?», lache ich und gehe mit ihr aus dem Wagon. Sie nickt und schaut mich stolz an. «Gefällt er dir?» Ich nicke. Sie hüpft vor Freude von einem Fuss auf den anderen. «So glücklich darüber?», lächle ich. Sie nickt und packt mich am Handgelenk. «Du traust dich aber was Fräulein!», lache ich und gehe neben ihr her. «Mei! Mei bleib doch mal stehen!», ruft eine weibliche Stimme. Das Mädchen neben mir bleibt stehen und schaut sich um. «Minsoo, wo warst du?», fragt sie breit grinsend als ein anderes Mädchen plötzlich vor uns steht. Wir begrüssen uns gegenseitig und setzten unsere Schulweg fort. «Ist das dein Freund?», fragt Minsoo neugierig. Mei's Wangen werden rot. «Ach was! Wie kommst du darauf, wir sind doch nicht zusammen!», streitet sie ab. «Vielleicht deswegen?», sagt sie und zeigt auf unsere Hände. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir auf dem Weg angefangen haben Händchen zu halten. Mei schüttelt schnell meine Hand ab und ich erkläre Minsoo schnell was eben im Wagon passiert ist und wie es dazu kam. Sie nickt verständlich. «Ihr würdet aber gut zusammen aussehen!», grinst sie und betretet das Schulgelände. «Die ist ja viel grösser als ich sie mir vorgestellt habe.» Ich schaue am Schulhaus hoch. «Uff..» Mei fängt an zu lachen und meint sie würde mit mir zum Sekretariat gehen.

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«Was war nochmals meine Spindnummer?», ich schaue Mei fragend an. Sie lacht leise. «Ohne mich wärst du verloren! 283.», meint sie und streckt mir die Zunge raus. «Meine Jacke will ich dann aber wieder haben!» Ich zeige auf meine Jacke welche immer noch um ihre Hüfte gebunden ist. «Komm runter, wir gehen in die selbe Klasse, da wirst du sie vor der ersten Stunde bestimmt noch bekommen.» Ich zucke mit den Schultern. «Wir sollten eigentlich bald an deinem Spind angelangen.», murmelt Mei und schaut sich die Nummern an den Spinden an. «Mei! Mei du bist zu weit!», meine ich nach einer Weile. Ich lehne mich an der Wand neben meinem Spind ab und warte auf Mei. «Worauf wartest du?», fragt sie mich. «Du trägst all meine Papiere und die Notiz mit meinem Code.» Ich schaue sie an. Sie reicht mir den Code und ich öffne meinen Spind. Ausser einem Stunden Plan ist nichts drin. Ich schliesse ihn wieder. «Du kannst mir meine Papiere geben. Es ist nicht wirklich angenehm dich so zu sehen, das muss ja schwer sein», murmle ich, nehme Mei die Papiere aus den Händen und verstaue sie in meiner Schultasche. Sie bedankt sich mit geröteten Wangen bei mir. Wir gehen nebeneinander in Richtung Lehrerzimmer, da ich mich erst noch beim Lehrer melden muss und mit ihm dann ins Zimmer gehe. Mei lässt mich alleine mit dem Lehrer und verschwindet aus meinem Sichtfeld. Das heute Morgen will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wie kann man so etwas bitte an einem öffentlichen Ort machen?! Der Lehrer bittet mich mit ihm mitzukommen und öffnet eine Türe. «Bitte setzt euch alle an eure Plätze!», ruft er ins Zimmer und legt seine Hefte auf seinem Pult. «Ab heute wird er mit euch in die Schule gehen. Stell dich doch erstmal vor!», erklärt er. "Hallo, mein Name ist Jeon Jeongguk und ich bin 17 Jahre alt.», sage ich kurz. «Du kannst dich neben Lee Minsoo hinsetzen.» Zum Glück jemand den ich kenne. «Du schon wieder?», fragt sie gespielt arrogant. Ich stupse ihr leicht gegen die Stirn. «Das petze ich dem Lehrer!«, sagt sie wieder arrogant und fängt an zu lachen. «Du bist genau wie Mei! Ihr kennt mich kaum, aber verhält euch wie meine besten Freundinnen!», lache ich leise. Minsoo zuckt mit den Schultern und grinst breit. Ich hoffe nur es bleibt so. Ich hab nicht wirklich grosse Lust auf neue Leute! Ins besondere nicht die aus meiner Klasse. Die Mädchen gaffen mir alle hinterher und die Jungs tun so als ob ich nicht existiere würde. Die einzigen die sich normal verhalten sind Mei und Minsoo. Ist es schon zu früh sie meine Freundinnen, vielleicht sogar schon meine beste Freundinnen zu nennen? Ich meine, schaut mal wie wir uns unterhalten und wir miteinander umgehen.

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Die ersten paar Stunden sind um und wir können endlich etwas Essen. «Entschuldigung, Jeongguk-ah? Ich bin Minhee und wollte dich fragen, ob du vielleicht mit mir und meinen Freundinnen essen gehen willst?», fragt mich ein Mädchen aus der vorderen Reihe. «Tut mir leid. Gukie geht schon mit uns!», meint Minsoo und streckt den Mädchen die Zunge raus. Ich muss leicht schmunzeln. Ich stehe auf und schultere meine Schultasche. «Minsoo hat leider recht.», murmle ich unsicher und warte bis Minsoo ihre Sachen zusammen gepackt hat. Mei musste eben noch kurz zu den Toiletten, da ihr schlecht wurde. Ich hoffe einfach, dass sie sich nicht übergeben musste. Als Minsoo es dann auch endlich geschaft hat ihr Zeugs zu packen, gehen wir aus dem Zimmer in den Gang. «Und wie machen wir das jetzt? Warten wir vor den Toiletten auf Mei, gehen wir direkt essen oder habt ihr vorher noch was abgesprochen?», erkundige ich mich.

overdosed butterflies || k.t.h × j.j.gWo Geschichten leben. Entdecke jetzt