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× jeon jeongguk ×


«Das wollen wir ja mal sehen.», flüstere ich. Er grinst mich an und kommt mir noch näher, wenn das denn überhaupt möglich ist. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen als gewohnt! Wo bleibt Namjoon-ssi wenn man ihn braucht? Minsoo hat ihm bestimmt geschrieben, dass wir hier sind. Bitte kommt er noch. Auch wenn ich Taehyung-ssi's Nähe mag. «Glaubst du nicht, dass es unangemessen ist so etwas in der Öffentlichkeit zu machen?», frage ich ihn leise. Er schüttelt nur leicht seinen Kopf. «Wieso sollte es? Du gehörst ja mir, da muss ich mich nicht um die anderen sorgen!», meint er nur und entfernt sich wieder von mir. Ich lasse meinen Kopf erleichtert hängen und schliesse meine Augen. «Ach ja, dein Tee...», murmelt er. Ich hebe meinen Kopf und nehme die Tasse in die Hand. «Pass auf, er ist noch-», will Tae anfangen etwas zu sagen, doch ein kurzer und leiser Schrei meinerseits unterbricht ihn. «Heiss...», beendet er seinen Satz. Ich strecke meine Zunge ein Stück raus, in der Hoffnung, dass sie abkühlt. «Streck deine Zunge nicht so raus!», meckert Mei. «Man könnte glatt etwas falsches denken wenn du so neben dem kleinen Tae Tae sitzt.», lacht Namjoon und setzt sich zu uns. Natürlich neben Minsoo, welche sich gerade an ihrem Getränk verschluckt weil er ihr zu zwinkert. «Bring sie nicht um! Ich brauche sie noch!», jammert Mei und nimmt Minsoo's Hand in ihre. Alle fangen an zu lachen, ausser mir natürlich. Ich muss immer noch verarbeiten was eben passiert ist. Wenn ich nichts gesagt hätte, hätte...hätte er mich dann wohl ge-geküsst? Bei diesen Gedanken werden meine Wangen wieder rot und ich nehme hastig einen Schluck von meinem heissen Tee. Ich verbrenne mich eeneut am Tee. Diesmal aber mit Absicht. Ich will nicht an ihn denken! Ich verziehe mein Gesicht und versuche die Schmerzen runter zu schlucken. «Lernst du eigentlich nie aus deinen Fehlern?», meckert eine Stimme. Sie kommt nicht von Taehyung-ssi oder Namjoon-ssi. Und auch nicht von Minsoo oder Mei. Ich hebe meinen Kopf und drehe ihn zur Seite. Ich verdrehe genervt meine Augen und nehme extra noch einen Schluck des heissen Getränkes. «Was kümmert es dich was mit mir passiert?», schnauze ich die Person an. «Genau so arrogant wie vor zwei Jahren!», lacht die Person und haut mir einmal grob auf die Schulter. Taehyung-ssi springt von seinem Stuhl auf und schaut die Person drohend an. Ich packe ihn am Handgelenk und ziehe ihn wieder runter auf seinen Stuhl. «Das würde sich nicht lohnen.», flüstere ich ihm zu und lächle ihn schwach an. Sie zwinkert Taehyung-ssi zu. «Man sieht sich!», meint sie noch und verschwindet. «Was zum Teufel war das?», unterbricht Mei nach einer Weile die unangenehme Stille. «Ist doch egal.», murmle ich und trinke meine Tasse Tee leer. «Ich bin kurz aufm Klo», sage ich und stehe auf. Ich hab zwar keine Ahnung wo das ist, aber ich kann ja bisschen rumschauen. Warum muss er ausgerechnet jetzt wieder auftauchen? Ich entdecke ein Schild mit der Aufschrift 'Toilette' an einer Tür und öffne sie. Ich stelle mich vor den Spiegel und bemerke wie blass ich wieder bin, meine Wangen waren auch nicht mehr rot. Ich sehe bestimmt immer wie ein Porzellan Püppchen aus, wenn meine Wangen rot werden. Ich hoffe ich treffe nie wieder auf diese Person wenn Taehyung-ssi in meiner Nähe ist. Ich hoffe im Allgemeinen nicht mehr auf ihn zu stossen. Dann muss ich wieder Make-Up kaufen um ein blaues Auge und andere Verletzungen zu überdecken. Oder Knutschflecken... Ich werfe mir kaltes Wasser ins Gesicht um einen klaren Kopf zu bekommen. «Es spielt keine Rolle, dass er wieder aufgetaucht ist.», flüstere ich mir leise zu und stütze mich am Waschbecken ab. «Er kann mir nichts mehr anhaben.», füge ich hinzu und balle meine Hände zu Fäusten. «Verdammt!», rufe ich und haue mit flachen Händen neben das Waschbecken. Eine weitere Ladung kaltes Wasser erfrischt mein Gesicht. Ich muss einfach aufhören mir immer unnötige Sorgen zu machen. Mit einem leichten Kopfschütteln verlasse ich die Toiletten und gehe zurück zum Tisch. «Tut mir leid, dass ihr so lange warten-» Wow, die haben sich jetzt nicht ernsthaft alle verpisst, oder? Ich lasse mich in einen Stuhl fallen, senke meinen Kopf und schliesse meine Augen. Eben war noch alles gut. Taehyung-ssi sass neben mir, Minsoo und Namjoon-ssi konnten sich wieder sehen, Mei bekam ihren Blaubeermuffin. Dann kam er und zerstörte alles! Ich seufze leise und lege meinen Kopf auf den Tisch. Langsam fallen meine Augen zu und ich versinke im Land der Alpträume.

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«Yah! Namjoon-ssi lass das!"», quietscht jemand und weckt mich somit unsanft aus meinem Schlaf. Ich öffne verschlafen meine Augen und hebe meinen Kopf. Mei, Minsoo und Namjoon-ssi sitzen wieder am Tisch. «Ich war eben noch so froh, dass ihr euch einfach verpisst habt.», meine ich und schaue die drei genervt an. «Wir gehen gleich wieder.», lacht Namjoon-ssi und will Minsoo aus ihrem Stuhl ziehen, lässt es dann aber doch sein. «Tut mir leid wegen eben. Ich hoffe einfach es passiert nicht mehr.», lache ich unsicher. Mei winkt nur ab und lächelt mir zu. Zum Glück hab ich so gute Freunde. «Muss Taehyung-ssi arbeiten?», frage ich neugierig, da der junge Mann nicht mehr mit uns am Tisch hockt. «Er wollte nur einen nassen Lappen für dich holen.», erklärt mir Mei und schaut von ihrem Buch auf. Ich nicke langsam. «Aber wieso brauche ich denn einen nassen Lappen?» Mei legt ihr Buch ab. «Wir dachten, wir lassen dich mal ein bisschen alleine und haben Taehyung in der Küche ausgeholfen, als wir dann zurück kamen warst du am schlafen. Du bist in einer, für deinen Rücken, recht ungesunden Position eingeschlafen darum haben wir dich dann anders hingesetzt und du warst auf einmal so warm. Wir gingen davon aus, dass du Fieber hast und jetzt ist Taehyung-ssi los einen nassen Lappen holen.», erklärt sie mir. «Eine Kurzfassung hätte es auch getan, aber trotzdem danke.», meine ich und setze mich bequemer hin. «Ich bin eben noch kurz zur Apotheke gerannt um Medizin für Jeonggukie zu kaufen. Ist seine Stirn immer noch so heiss?», ruft jemand fragend in unsere Richtung. Ich drehe mich lächelnd um und winke Taehyung-ssi zu. «Mir geht's bestens!» Er erwidert mein Lächeln, wird etwas rot und setzt sich wieder neben mich in den Stuhl. Er streicht meine Haare zur Seite und legt seine Stirn auf meine. Mein Herz fängt wieder an schneller zu schlagen. Nicht schon wieder!

overdosed butterflies || k.t.h × j.j.gWhere stories live. Discover now