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Doch ich unterbreche unseren Lachanfall. "Ja! Ja, Liam, ja! Lass es uns versuchen!" Ich kann fast hören, wie ihm ein Stein vom Herzen fällt. Sanft zieht er mich wieder in seine Arme. "Wir schaffen das!", murmelt er immer wieder in mein Ohr. Und ich glaube ihm. Wir werden es schaffen, schon alleine, weil wir nicht ohne einander können! "Also willst du wirklich meine Freundin sein?" Ein Glitzern spiegelt sich in seinen Augen wieder. "Ja." Nicke ich fest entschlossen und lege sanft meine Lippen auf seine. "Mein Mädchen. Nur meins!" Nuschelt Liam in unseren Kuss, weshalb ich grinsen muss. Lächelnd lösen wir uns und fallen uns kurz darauf in die Arme.

"Liam?" Frage ich flüsternd, nachdem ich einen Blick auf meine Uhr geworfen habe. "Hm?" Seine Brust, auf der ich liege, bebt, als er das Brummen von sich gibt. "Ich muss nach Hause..." murmle ich traurig. "Nein!" Er schließt seine Arme fester um mich und zieht mich näher an sich. "Bitte bleib hier, Kleine!" Bittet er mich, bevor er einen Kuss auf meiner Stirn platziert. "Tut mir leid." Mit einem leichten Lächeln stemme ich meinen Oberkörper hoch um ihm einen kurzen Kuss auf seine schönen Lippen zu setzen. Liam grummelt kurz, bevor er mir aus dem Bett folgt und schnell wieder seine Arme um mich legt, was mir ein Kichern entlockt. "Ich fahre dich." Flüstert er in mein Ohr, während wir eng umschlungen in sein Wohnzimmer gehen. Anscheinend sieht das ziemlich lustig aus, denn Matt kann sich kaum noch halten, als er uns sieht. "Musst du schon gehen?" Fragt er, als er sich erholt hat. "Ja, leider." Antworte ich und lächle ihm zu. Noch immer fühle ich mich unwohl hier, weil mir die Wohnung bitter bewusst macht, wie wenig ich in Liams Leben passe. Dennoch versuche ich tapfer, mich nicht zu verkrampfen und das Lächeln auf meinen Lippen zu behalten. Kurz legt er seine Lippen auf meine Wange, bevor Matt auf mir zu kommt. Er schließt mich kurz in seine Arme, allerdings entfernt er sich sofort grinsend, als Liam laut ausatmet. "Na komm." Murmelt dieser auch schon. Ich winke Matt noch kurz zu und folge Liam dann aus der Wohnung, während ich meine Jacke anziehe. Er öffnet mir die Tür seines Autos und schließt sie wieder, als ich sitze. Dann joggt er auf die andere Seite und lässt sich auf den Fahrersitz fallen. Kurz darauf fährt er durch die dunklen Straßen, bis er in meinem Hof parkt. Ich möchte eigentlich nicht gehen, andererseits muss ich ja. "Gott, das wir so hart morgen." Spreche ich meinen Gedanken laut aus. "Ohja..." Murmelt Liam. "Wie soll ich als dein Lehrer vor dir stehen, ohne dich küssen zu können, oder auch nur anzufassen." Fährt er fort und fährt verzweifelt durch seine Haare. "Wir schaffen das!" Wiederhole ich die Worte, die er nich vor wenigen Stunden zu mir gesagt hat. "Ja." Er klingt wild entschlossen. Wenn ich das doch auch wäre. Er ist mein Lehrer und gleichzeitig mein Freund. Wie komisch sich das anhört. "Komm her." Er zieht mich in eine Umarmung, aus der keiner von uns beiden sich lösen will, bis ich es schweren Herzens schließlich doch tue. "Bis Morgen, Liam." Verabschiede ich mich und will aussteigen, als er mich am Handgelenk zurückzieht. Er sieht mir kurz in die Augen und presst dann seine Lippen gegen meine, was in einem leidenschaftlichen Kuss endet.
Schwer atmend und grinsend sehen wir uns an. "Du bist jetzt mein Mädchen. Ich darf dich jetzt zum Abschied küssen, Kleine." Meint er, noch immer grinsend. Ich nicke nur, unfähig, etwas zu erwiedern. Dann steige ich aus und überquere den Hof. Bevor ich die Tür aufschließe, winke ich noch einmal und betrete dann das Haus. Wie lange ist es schon her, dass ich so einen schönen Tag hatte? Ewig! Mit einem verträumten Lächeln im Gesicht gehe ich ins Wohnzimmer, wo noch immer Marvin und Dustin sind. "Hey ihr beiden!" Begrüße ich sie und lasse mich dazwischen fallen. Jeder gibt mir zur Begrüßung ein Küsschen auf die Wange. "Was macht ihr so?" Im Chor antworten sie "Zocken!" und fangen dann an zu lachen, in welches ich mit einsteige. "Hast du noch Hunger?" Fragt Dustin, als ich gerade aufstehen will und wie auf Kommando fängt mein Magen an zu knurren. "Das heißt wohl ja!" Lacht Marvin und ich nicke grinsend. "Na dann los Schwesterchen, koch uns etwas!" Prüfend sehe ich Dustin an, bevor ich ein Kissen gegen seinen Kopf schleudere und er zu lachen beginnt. "War doch nur ein Spaß, Kleine." Augenblicklich fange ich wieder an, wie ein Idiot zu grinsen. Kleine, so hat Liam mich heute auch genannt. Mein Freund. "Du bist komisch!" Meint mein Bruder, als er kopfschüttelnd an mir vorbeiläuft. Ich zucke nur die Schultern und folge ihm in die Küche. "Was bestellst du?" Will ich wissen. "Chinesisch! Wie immer?" Er dreht sich um und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. Ich nicke und plötzlich fällt mir etwas auf. "Wo sind eigentlich Mum und Dad?" Frage ich in prompt. Fassungslosigkeit spiegelt sich in seinem Gesicht wieder, Dustin sich wieder zu mir dreht. "Mila, ich würde gerne einmal wissen, was du im Kopf hast!" Liam. Nur Liam, meinen Freund. "Mum und Dad haben heute ihren Hochzeitstag, du kleiner Trottel!" Kopfschüttelnd tippt er die Nummer des Chinesen ins Telefon, während ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn schlage. "Ohmann!" Murmle ich, bevor ich nach oben gehe. Wie konnte ich nur den Hochzeitstag meiner Eltern vergessen? Seufzend lasse ich mich auf mein Bett fallen und zücke mein Handy. Liam hat geschrieben.

Hey Schönheit!
Alles okay bei dir oder ist jemandem etwas aufgefallen?

Ich lächle und antworte ihm schnell.

Hey Liam,
Nein alles gut! Und bei dir? Bist du gut zuhause angekommen? Was machst du?

Jap, bin zuhause, alles gut. Nur Matt nervt ein wenig. Vor allem liest er 'unauffällig' mit und deswegen wird er mich gleich schlagen.

Ich muss grinsen und will gerade antworten, als er erneut schreibt.

Au.

Lauthals lache ich los. Die beiden sind unglaublich süß und lustig!

Muss ich kommen und dich trösten, baby?

Ja bitte! Rette mich vor diesem Monster!
Au again...

Ihr seid zu süß!

MILA :O

Was?

Wir sind Männer ! Wir sind nicht süß! Wir sind heiß!

Jaja, ihr heißen, harten Männer ! ;)

Verarsche Daddy nicht, oder er muss dich bestrafen.

Geschockt lese ich mir die Nachricht immer und immer wieder durch. Darüber hatte ich nicht mehr nachgedacht. Verdammt. Was schreibe ich jetzt? Meine Finger schweben über der Tastatur, aber mir fällt einfach nichts ein. Bis er es mir abnimmt.

Tut mir leid...
Ich wollte das jetzt nicht! Ich... wir müssen darüber reden, wenn du bereit bist. Ich will dir keine Angst machen, Prinzessin!

Es ist okay.

Wirklich? Weil es sich nämlich nicht so anfühlt...

Liam... ich möchte das nicht über's Handy klären!

Okay...

Ich gehe schlafen.

Gute Nacht, Engel. Schlaf gut und träum schön:*

Du auch:*

Seufzend lege ich mein Handy beiseite. Wieso musste sowas genau jetzt kommen, wo alles gut war? Ich stöhne auf und mache mich dann auf den Weg nach unten, weil das Essen sicher bald kommt.

TeacherWhere stories live. Discover now