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Als ich wieder wach werde, ist Liam nicht mehr da. Aber gerade als ich mich auf die Suche nach ihm machen will höre ich die Dusche prasseln und lasse mich zurück ins Bett fallen. Wie soll das alles jetzt weitergehen? Ich liebe diesen Mann, aber er ist mein Lehrer. Sobald ich daran denke, dass unsere Beziehung verboten werden könnte, wird mir ganz übel. Ich könnte nicht mehr ohne Liam und genau in diesem Moment wird mir klar,dass ich mit Dustin reden muss, bevor er mit unseren Eltern redet. Also springe ich auf, laufe ins Badezimmer und überrasche Liam, der gerade dabei ist sich ein Hemd anzuziehen. Erstaunt mustert er mich und ich komme einen kurzen Moment nicht umhin, seinen nackten und trainierten Oberkörper zu betrachtet. Doch ich fange mich relativ schnell wieder und laufe auf Liam zu. "Kannst du mich bitte zu mir fahren? Ich muss umbedingt mit Dustin reden, bevor er es unseren Eltern erzählt. Ich kann nicht mehr ohne dich." Zum Ende hin werde ich immer leiser und sehe schüchtern zu Boden. Er wird das nicht verstehen. "Aber klar doch." Ist das einzige, was ich höre, bevor er das Badezimmer verlässt und wenig später vor der Wohnungstür auf mich wartet. "Na komm schon." Meint er lächelnd, schnappt sich meine Hand und zieht mich ins Auto, mit dem wir schließlich zum Haus meiner Familie fahren. Als er dort parkt, nimmt Liam mich in den Arm flüstert mir "Viel Glück!" Ins Ohr und wartet dann, bis ich vor der Tür stehe und ihm noch einmal winke, bevor er wegfährt. Gerade überlege ich, ob er wohl wieder nach Hause fährt oder gleich zur Schule, als die Tür aufgerissen wird und mein wütender Vater an mir vorbeiläuft, ohne mich überhaupt zu bemerken. "Hey Dad." Murmle ich, wohl wissend, dass er mich nicht mehr hört und husche dann schnell ins leere Zimmer meines Bruders, wo ich mich auf sein Bett setze, um zu warten. Schnell zücke ich mein Handy um Liam zu schreiben, dass ich gleich mit ihm reden werde, lasse es wieder in meine Tasche gleiten und zucke leicht zusammen als mein Bruder die Tür öffnet. Erst sieht er zu Boden aber als er mich entdeckt, erschrickt er und schließt schnell die Tür. Dann läuft er zu mir und nimmt mich in den Arm. Das hatte ich nicht erwartet. Zögerlich schließe auch ich meine Arme um Dustins Körper, stets in der Erwartung seiner Standpauke für mich. Als er mich schließlich vorsichtig von sich schiebt, senke ich bereits den Blick und höre seine Stimme in meinem Ohr. "Stellst du ihn mir vor?" Ich brauche eine Weile, bis ich seine Worte verstanden habe. Bis ich realisiere, was er mich gerade gefragt hat. "Du meinst... Liam?" Frage ich behutsam nach. Denke, mich verhört zu haben. Doch er nickt. Mein Bruder will Liam kennenlernen. "Du glaubst gar nicht, wie viel mir das bedeutet." Flüstere ich, während Tränen in meine Augen schießen. "Doch Mila. Genau das gleiche habe auch ich gefühlt, weil du Jonas kennenlernen willst." Meint Dustin lächelnd und streicht mir durch die Haare. Eine Träne bahnt sich den Weg aus meinem Auge über mein Gesicht und mein Bruder wischt sie sanft weg. "Nicht weinen. Alles wird gut, Mila. Alles wird gut." Ich versuche, nicht darauf zu achten, dass es sich eher wie eine Bestätigung für ihn angehört hat und lasse mich gegen Dustin fallen. Was würde ich nur ohne ihn machen? "Mila... du weißt aber, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?" Ich nicke nur und sehe vorsichtig hoch. "Dann erzähl mir doch bitte etwas über ihn und vorallem über euch!" Leicht streicht Dustins Hand über meinen Arm, während ich ihm die Geschichte erzähle. Und zwar die ganze Geschichte.
"Und jetzt hat er mich hier her gefahren, damit ich mit dir reden kann." Beende ich meine Erzählung und warte auf Dustins Reaktion. Doch es kommt keine. "Dustin?" Frage ich vorsichtig, doch er seufzt nur. "Du hast dich wirklich schon auf ihn eingelassen, ohne mir auch nur das geringste von ihm erzählt zu haben?" Fragt er leise. "Bin ich wirklich so wenig vertrauenswürdig?" Er klingt niedergeschlagen. "Nein Dustin! Auf keinen Fall! Ich wollte dich doch nur nicht mit in eine illegale Sache ziehen. Ich wollte dass so wenig Menschen wie nur irgendwie möglich davon wissen und deshalb konnte ich es dir einfach nicht erzählen. Aber es tut mir unglaublich leid, du hättest der Erste sein sollen, der es erfährt." Erkläre ich und schmiege mich näher an meinen Bruder, bevor ich merke, dass es schon viel zu spät ist. "Wir müssen los!" Rufe ich also, sprinte los und stürme zehn Minuten später außer Atem und gerade noch rechtzeitig in mein Klassenzimmer, wo bereits mein Freund, alias mein Lehrer steht und erleichtert ausatmet, als er mich leicht lächeln sieht.


TeacherWhere stories live. Discover now