Kapitel 1 - Kendra

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"Kendra, Spatz, komm runter!", ertönte die nervige Stimme, die mich morgens immer aus dem Bett riss.

Grummelnd verdeckte ich meinen Kopf in meinem Kissen, als meine Mutter auch noch zu allem Übels meine dicken schwarzen Vorhänge aufriss, die normalerweise immer, egal zu welcher Tageszeit vor meinem Fenster hingen und die Sonne nicht in mein Zimmer ließ.

Nun aber strahlten mir die Sonnenstrahlen direkt ins Gesicht. Wieso musste mich Mum nur so quälen? Hatte sie an einem Donnerstag nichts besseres zu tun, als mich zu wecken?

"Spatzi, die Schule fängt in einer Stunde an. Du musst dich fertig machen!", trällerte die Stimme meiner Mum fröhlich, während sie auch noch anfing, mich zu rütteln.

"Mu-um ...", wimmerte ich, "Lass mich ..." Ich presste mir das Kissen noch mehr ins Gesicht.

"So geht das aber nicht, Spatz.", sagte meine Mutter sanft und entriss mir mit sanfter Gewalt das Kissen. Stöhnend kniff ich die Augen zusammen, als mir die Sonnenstrahlen wieder ins Gesicht fielen.

Meine Mum lachte. "Du verhältst doch so, als würde die Sonne dich töten."

"Wusstest du das nicht? Ich bin ein Vampir.", murrte ich und stand auf.

"Ja, ja. Ich warte dann unten auf dich.", sagte meine Mutter grinsend und ließ mich alleine.

Grummelnd bewegte ich mich auf den Spiegel zu, um zu sehen, wie schlimm ich heute morgen aussah. Wahrscheinlich wie ein Monster. Sahen nicht alle so nach dem Aufstehen aus?

Mein großer Wandspiegel hing genau gegenüber von meinem Bett und ich betrachtete mich. Überraschenderweise ging es heute. Mir entgegen blickten meine schwarzen Augen. Ich war ein Mädchen von zwölf, fast dreizehn Jahren und hatte lange, dicke, glänzende schwarze Haare, die meist nicht zu bändigen waren. Ich war eigentlich das absolute Gegenteil zu meinen Eltern. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich anders war. Und das meinte ich nicht nur auf das Äußerliche bezogen.

Mein Vater hatte hellbraunes, weiches Haar und sanfte, schokobraune Augen. Seine Haut war keineswegs so blass wie meine.

Meine Mutter hatte langes, glattes, blondes Haar und blaue Augen. Auch ihre Haut war nicht blass.

Ich sah also keinem meiner Eltern ähnlich. Manchmal wenn in der Schule Elternsprechtag war und ich mit meinen Eltern dorthin ging, hörte ich viele Eltern die Kinder fragen, ob ich adoptiert worden sei.

Ich hasste die Schule. Die Lehrer hatten nichts im Griff und ihr Unterricht war langweilig.

Freunde hatte und brauchte ich keine. Ich mochte sowieso keinen aus meiner Schule. Außerdem hielten sie alle von mir Abstand.

Ich wusste, dass ich anders war. Schon lange. In wie fern konnte ich nicht sagen. Ich wusste nur, dass wenn ich wütend war, merkwürdige Dinge geschahen, die ich mir nicht erklären konnte.

Es war einmal passiert, dass ich wütend wurde. Aber so richtig. Da war ich in der dritten Klasse. Die Kinder dort hatten mich geärgert und einfach nicht damit aufgehört. Fünf Tage hatte ich mich zusammenreißen können. Es wurde immer schlimmer. Sie spielten mir Streiche, stellten mich vor anderen bloß, machten mich lächerlich. Am fünften Tag hatten sie es übertrieben, hatten mir mitten im Flur die Hose heruntergezogen. Alle hatten gelacht. Ich war vor Wut explodier, hatte sie alle angeschrien. Und in dem Moment, indem ich anfing, die anzuschreien, waren alle Lampen explodiert. Die Kinder schrien vor Angst und mir war egal, dass über uns und in der gesamten Schule Lampen explodierten. Ich schrie sie alle weiterhin zusammen.

Seit diesem Tage an hatte es nie wieder jemand gewagt, mir auch nur zu nahe zu kommen.

Seufzend riss ich meinen Kleiderschrank auf und ich zog die Klamotten heraus, die ich heute tragen wollte. Alles in schwarz. Noch etwas, was mich enorm von meinen Eltern unterschied.

Kendra Lestrange (Harry Potter FF) *abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt