Kapitel 9 - Hogwarts

1K 39 3
                                    

"Wie ... Wie hast du das gemacht?", stammelte Malfoy.

"Na ja, ich habe einfach das getan, so wie es in dem Buch gestanden hat.", sagte ich und zuckte gleichgültig mit den Schultern.

"Das meine ich nicht.", sagte Malfoy, der mich immer noch anstarrte, "Das müsste dein erster ausgeführter Zauber gewesen sein."

"War es auch.", sagte ich und steckte meine Zauberstab zurück in die Hosentasche.

Malfoy starrte mich an. "Den Patronus bekommen nicht einmal die meisten Erwachsenen hin. Und du hast vorher noch nie gezaubert und trotzdem schaffst du solch einen schwierigen Zauber beim ersten Versuch!"

Ich tat das alles mit einem Schulterzucken ab.

"Wir kommen bald an, wir sollten uns umziehen.", sagte Blaise und sah mich auffordernd an. Na super. Jetzt musste ich doch gehen. Ich zog meinen schwarzen Schulumhang aus dem Koffer und verließ das Abteil. Allerdings nicht ohne allen noch einmal einen bösen Blick zuzuwerfen.

Nachdem ich mir den Umhang übergeworfen hatte, hielt der Zug an. Das Gepäck so hatte ich gelesen, wurde aufs Schloss gebracht. Also musste ich es nicht mitnehmen.

Überall wuselten Schüler umher und der größte Mann, den ich je gesehen hatte, rief; "Erstklässler zu mir!" McGonagall hatte gesagt, ich solle mit ihm und den Erstklässlern nach Hogwarts gehen. Zusammen mit ihnen würde ich dann in ein Haus eingeteilt werden. Allerdings werde ich zum Glück nicht mit elfjährigen in eine Klasse gehen.

Ich drängte mich durch die Schüler zu dem großen Mann, mit der unzähmbaren Mähne an Haar. So weit ich mich erinnerte hieß er Harold oder so ähnlich. Er war schon von einem Haufen Erstklässlern umzingelt, die deutlich kleiner waren als ich. Deshalb bemerkte er mich und stockte, als er mich sah. Es schien ihm die Sprache verschlagen zu haben. Ich bemerkte, dass er mich nicht mochte.

"Du musst also Kendra Payne sein.", sagte er, doch ich bemerkte an seinem Ton, dass er mich wohl am liebsten in den schwarzen See schubsen wollte. Was hatten nur die meisten, wenn sie mich sahen? An wen erinnerte ich sie?

Ich nickte nur auf seine Frage hin. Als alle Erstklässler bei dem Riesen von Mann waren, ging dieser los und wir folgten ihm.

"Die Erstklässler fahren immer mit den Boten zum Schloss. Das ist Tradition.", sagte Harold, "Es dürfen immer nur drei in ein Boot!"

Alle Erstklässler machten, dass sie in ein Boot kamen und ich teilte mir meines mit zwei kleinen Mädchen, während Harold ein ganzes Boot für sich beanspruchte. Ohne dass auch nur irgendjemand etwas tat, fingen die Boote an, los zu schwimmen und dann tauchte vor uns plötzlich ein gewaltiges Schloss auf. Es machte einen mächtigen und beeindruckenden Eindruck. Alle sahen staunend zu dem Schloss.

"Willkommen in Hogwarts!", hörte ich Harold feierlich sagen, dann; "Köpfe runter!"

Wir fuhren in den Fels hinein und stiegen schließlich wieder aus den Booten aus. Harold lief eine Treppe hinauf und wir folgten ihm.

Wir gelangten in das Innere des Schlosses und am Ende der Treppe konnte ich McGonagall in ihrem smaragdgrünem Umhang sehen. Anders als letztes mal, als ich sie gesehen habe, trug sie zusätzlich noch einen schwarzen Hut, der mich sehr an die Hexenhüte aus den Filmen erinnerte, nur dass dieser Hut, anders als die in den Filmen, eleganter aussah.

"Danke Hagrid, ich nehme sie dir ab.", sagte McGonagall und nickte Harold zu, der anscheinend Hagrid hieß. Hagrid nickte der Professorin zu und verschwand.

"Willkommen in Hogwarts!"; sagte McGonagall, während manche Erstklässler sie schüchtern ansahen, da sie so streng aussah, "Gleich, werdet ihr durch diese Tür gehen und in eines der vier Häuser eingeteilt! Euer Haus ist gleichzeitig eure Familie in Hogwarts. Ihr habt gemeinsam Unterricht, schlaft im Schlafsaal eures Hauses und verbringt eure Freizeit im Gemeinschaftsraum. Die vier Häuser heißen Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Jedes Haus hat seine eigene, ehrenvolle Geschichte und jedes hat bedeutende Hexen und Zauberer hervorgebracht. Während eurer Zeit in Hogwarts holt ihr Leistungspunkte für euer Haus. Brecht ihr die Regeln, werden euch welche abgezogen. Welches Haus am Ende des Jahres die meisten Punkte hat, gewinnt den Hauspokal, der eine große Auszeichnung ist. Folgt mir." McGonagall schritt voran und stieß die Tür auf. Uns entgegen kam lautes Gerede und ich sah vier lange Tische, an denen viele Schüler in schwarzen Umhängen saßen. Am Ende der Halle war noch ein Tisch, an dem die Lehrer saßen. In der Mitte, auf einem Thronartigen Stuhl vermutete ich Dumbledore. Der Mann war alt, sah aber weise und klug aus. Er hatte einen langen silbernen Bart und trug eine Halbmondbrille. Freundlich lächelte er den Erstklässlern zu.

An einem der langen Tische konnte ich Harry, Ron, Hermine, die Zwillinge, ihren älteren Bruder und ihre kleine Schwester ausmachen. An einem anderen Tisch, auf der anderen Seite der Halle an der Wand sah ich Malfoy, Zabini und Goyle. Mich hatten noch nicht viele bemerkt.

Harry, Ron und Hermine, wie auch die Zwillinge lächelten mir aufmunternd zu. Ich spürte Malfoys und Zabinis Blicke auf mir.

Wir wurden nach vorne geführt. McGonagall stand vor uns und hielt eine Liste in den Händen. Neben ihr war ein kleiner Stuhl, auf dem ein alter, verschlissener Hut lag.

"Das ist der Sprechende Hut!", verkündete McGonagall, "Ich werde euch gleich alle alphabetisch aufrufen und ihr werdet nach vorne kommen und ich werde euch den Hut aufsetzen. Der wird euch dann einem Haus zuteilen." Sie räusperte sich und schaute auf die Liste.

"Ashton, Tyler!", rie McGonagall.

Selbstbewusst trat ein kleiner Junge aus der Menge und setzte sich auf den Stuhl. McGonagall setzte ihm den Hut auf, der ihm über die Augen rutschte. Eine kurze Sekunde passierte gar nichts, dann reif der Hut laut; "SLYTHERIN!"

Von drei Tischen kam nur spärlich Applaus, aber von dem Tisch, an dem Malfoy mit seinen Freunden saß, ertönte lauter Applaus. Das musste der Slytherintisch sein. Also waren Malfoy und seine Freunde Slytherins.

McGonagall nahm dem Jungen den Hut ab und dieser ging auf den Tisch an der Wand zu. Viele Slytherins gratulierten dem Jungen und zogen ihn in ein Gespräch. Er grinste.

"Brook, Riley!"

Ein Mädchen trat ängstlich aus der Menge und setzte sich. McGonagall setzte ihr den Hut auf.

"RAVENCLAW!"

Der Tisch neben den Slytherins applaudierte am lautesten. Riley ging erleichtert auf den Tisch zu.

Die Menge der Erstklässler wurde immer kleiner. Bis jetzt war schon jedes Haus aufgerufen worden.

"Kennedy, Anna!"

"GRYFFINDOR!"

McGonagall schaute wieder auf ihre Liste. Irgendwann rief sie; "O'Connor, Louis!"

"HUFFLEPUFF!"

Bald würde mein Name dran sein. Ich wurde nervös. In welches Haus würde ich kommen? Wie wählte der Hut denn die Häuser aus?

Und dann wurde ich aufgerufen. "Payne, Kendra!"

Ich ging auf den Stuhl zu. Spätestens jetzt werden alle bemerkt haben, dass ich nicht elf Jahre alt war. Ich spürte, dass alle Blicke auf mir lagen.

"Wie ihr seht, ist Ms. Payne keine elf mehr. Sie wird die dritte Klasse besuchen. Wegen Komplikationen ist sie erst jetzt hier.", sagte McGonagall, während ich mich setzte. Nun spürte ich auch Dumbledores Blick in meinem Rücken, der mich aufmerksam musterte.

Dann rutschte mir auch schon der Hut über die Augen.

"Ah!", hörte ich eine Stimme, "Ich habe dich gar nicht hier erwartet, aber egal."

Es war der Hut, der hier an meinem Ohr sprach. "Mal sehen ... Ja, du bist klug, aber lernst nur, wenn es nötig ist. Ravenclaw schon einmal nicht. Für Hufflepuff kannst du zu unfreundlich sein. Dann bleibt nur noch Gryffindor oder Slytherin ... Du bist listig, ja und wenn du etwas willst, bekommst du es meistens. Du bist ehrgeizig. Ich glaube, ich stecke dich nach ... SLYTHERIN!" Das letze Wort hatte er laut für alle ausgerufen. Mir wurde der Hut abgenommen und ich lief auf den Tisch an der Wand zu, an dem auch Malfoy und seine Freunde saßen. Malfoy und Zabini sahen ziemlich überrascht aus, dass ausgerechnet ich, eine Muggelgeborene nach Slytherin kam. Ich war ja selber überrascht.

Der Applaus fiel nur spärlich aus. Ich spürte Harrys und Rons geschockten Blick, während Hermines Blick sehr verwundert war.

Würden die drei noch Kontakt mit mir haben wollen? Schließlich waren sie in Gryffindor und ich in Slytherin.

Kendra Lestrange (Harry Potter FF) *abgebrochenWhere stories live. Discover now