Kapitel 4

3.1K 131 5
                                    

Kasumis schwarzen Augen waren schreckgeweitet.

„Natürlich brauche ich dich!", rief sie entsetzt aus. „Wir sind doch Freunde!"

„Ich meinte zum trainieren!", berichtigte er sie. Kasumi seufzte erleichtert und legte sich wieder hin.

„Es ist mir egal, was wir machen, Hauptsache wir verbringen Zeit miteinander." Schweigend saßen sie zusammen und beobachteten, wie die Sonne unterging. Schließlich richtete Kasumi sich auf und wandte sich an Kakashi.

„Ich muss jetzt gehen. Ich habe gestern Itachi versprochen, mit ihm zu trainieren."

„Ich begleite dich." Kakashi stand auf und reichte ihr die Hand. Kasumi nahm sie, runzelte aber besorgt die Stirn, während er sie hochzog.

„Kakashi, mein Vater ...", fing sie an, aber er unterbrach sie.

„Natürlich nicht bis nach Hause!", erwiderte er fast bedauernd, aber ihr Lächeln entschädigte ihn dafür.

„Na, dann bin ich ja erleichtert. Ich dachte schon ich müsste mir Sorgen machen", neckte sie ihn.

Langsam gingen sie durch das abendliche Konoha. Die Ladenbesitzer räumten ihre Ware weg und schlossen die Läden. Ein paar Hunde querten ihren Weg, aber ansonsten war es richtig friedlich. Man konnte sich gar nicht vorstellen, dass vor den Toren Konohagakures ein Krieg tobte.

Kakashi blieb an der Wegkreuzung unter einer Lampe stehen.

„Na dann", fing er an. „Gute Nacht, Kasumi."

„Bleibt es bei morgen?", wollte sie wissen.

Kakashi schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir leid. Morgen bin ich mit Minato-sensei, Rin und Obito auf einer Mission."

„Schade." Kasumi schaute traurig. „Pass auf dich auf, ja? Und grüß mir Obito."

„Mach ich", nickte Kakashi. „In fünf bis sechs Tagen bin ich wieder da." Er winkte zum Abschied und ging weiter, die Hände schob er in die Hosentaschen.

Kasumi schlug den anderen Weg ein und ging bald darauf durch den Torbogen, der das restliche Konoha vom Uchiha-Viertel trennte.

„Hallo Oba-san. Hallo Oji-san." Sie begrüßte Uchiha Uruchi und Teyaki, die eine Konditorei im Viertel betrieben und gerade dabei waren vor der Tür zu kehren.

„Hallo Kasumi, Kleines. Na, auf dem Weg nach Hause?", fragte ihre Tante und stützte sich auf dem Besen ab.

„Ja, ich habe Itachi versprochen mit ihm zu trainieren", antwortete sie.

„Fleißig, fleißig. Na dann, viel Spaß noch", lachte ihr Onkel, der gerade aus dem Laden trat.

„Danke." Kasumi verbeugte sich und rannte nach Hause.

Kaum hatte sie das Grundstück betreten flog ihr Itachi entgegen.

„Da bist du ja endlich, onee-san. Trainieren wir jetzt?"

„Natürlich. Lauf schon mal vor." Sogleich rannte Itachi ums Haus auf einen kleinen Übungsplatz. Der Platz war mit Kies ausgelegt und dort waren an fünf Baumstämmen Zielscheiben befestigt.

„So, nun zeig mir mal wie gut du schon mit den Kunai umgehen kannst." Sie reichte ihm ihre Kunai.

Itachi stellte sich in Position und warf ein Kunai. Dies blieb zitternd im Ziel stecken. Kurz darauf flogen die vier anderen in kurzen Abständen hinter her. Sie trafen ebenfalls ihr Ziel.

„Ich bin beeindruckt, otouto-chan. Du hast fleißig geübt seit dem letzten Mal, nicht wahr?"

„Ja, Mama hat mit mir trainiert", erklärte er stolz. So, so. Mutter also, dachte sie.

Ich wollte niemals von euch fortWhere stories live. Discover now