Kapitel 15

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Naruto hatte eine Hand am Gurt seines Rucksackes, mit der anderen winkte er heftig. Kakashi, Sakura und Sasuke standen etwas abseits und wollten nach Hause. Es war noch ein langer Weg vom Nami no Kuni – dem Land der Wellen – bis nach Konohagakure. Kakashi seufzte und dachte sehnsüchtig an die neuste Ausgabe von Icha Icha.

„Dank euch ist unsere Brücke endlich fertig!" Tazuna legte eine Hand auf Inaris Kopf. „Ihr werdet uns fehlen."

„Vielen Dank für alles", erwiderte Kakashi, während Naruto überdreht grinste.

„Keine Sorge, Inari. Wir kommen euch besuchen."

„Wirklich?" Inaris Lippen zitterten verdächtig und auch Naruto unterdrückte nur mit Mühe seine Tränen.

„Du kannst ruhig heulen, Inari", quetsche der blonde Shinobi hervor.

„Ich heule nicht! Du kannst selbst heulen", rief Inari unter Tränen. Abrupt wandte Naruto sich um.

„Gut, dann also tschüss ..."

Sakura warf ihm einen prüfenden Blick zu. Kindsköpfe, dachte sie und schüttelte den Kopf, während Naruto lautlos heulte.

„Macht es gut Freunde. Bis bald!" Seine Tränen abwischend drehte Naruto sich um. „Lasst uns gehen, echt jetzt."

Sasuke verdrehte nur die Augen, als Naruto an ihm vorbei marschierte.

„Wenn du nicht so einen Aufstand gemacht hättest, wären wir schon längst unterwegs", fauchte Sakura. „Nicht wahr, Sasuke?"

„Beeilt euch! Ich könnte jetzt eine Nudelsuppe von Ichiraku vertragen!", brüllte Naruto und rannte los.

„Warte gefälligst, Naruto!" Sakura rannte hinter ihm her.

„Tse." Sasuke steckte die Hände in die Hosentaschen und lief los. Kakashi und er folgten den beiden anderen schweigend.

Ihre Reise verlief gemächlich, bis auf einmal Naruto hibbelig wurde.

„Kakashi-sensei! Ich muss mal austreten." Er hüpfte aufgeregt auf und ab.

Kakashi seufzte. „Dann geh. Wir warten hier."

Naruto rannte erleichtert in den Wald und verschwand hinter einem Baum. Kurz darauf war nur noch ein erleichtertes Seufzen zu hören und dann wie der Reißverschluss hochgezogen wurde.

Grinsend kam er um den Baum herum und hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Plötzlich knurrte sein Magen laut und Naruto verzog bekümmert sein Gesicht, bis sein Blick an ein paar saftigen Beeren hängen blieb. Eine besonders Große leuchtete ihm entgegen. Begeistert rannte er auf den Busch zu und riss die Früchte ab.

Auf einmal sah er sich Auge in Auge einem riesigen ausgewachsenen Bären gegenüber. Vor Schreck ließ er dessen Nase los, trat vorsichtig zwei Schritte zurück, bevor er sich umdrehte und losrannte.

Verdutzt starrte der Bär ihm hinterher, doch ehe er sich besann, war Naruto schon um den nächsten Baum verschwunden. Schließlich setzte der Bär sich in Bewegung und legte an Tempo zu. Schlitternd rannte er um den Baum und sah den blonden Ninja keine 50 Meter vor sich. Er brüllte begeistert auf, worauf Naruto ein erschrockenes Kreischen von sich gab und einen Zahn zulegte.

„Lauft Leute! Lauft!", brüllte Naruto Sakura, Sasuke und Kakashi panisch zu, bevor er an den Dreien vorbei rannte.

Kakashi lehnte an einem Baum und las in seinem Buch, Sakura saß auf einem Felsen am Wegesrand und schaute verträumt über die Wiese und Sasuke lehnte am Baum neben ihr. Er hatte ein Bein am Stamm angelehnt, die Hände in den Taschen und die Augen geschlossen. Bei Narutos Geschrei blickten die Drei ihm verblüfft hinterher, wie er an ihnen vorbei rannte und eine Staubwolke hinterließ.

Ich wollte niemals von euch fortWhere stories live. Discover now