Kapitel 18

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Kakashi stand mit hängenden Schultern schweigend vor dem, den im dritten Ninja-Weltkrieg umgekommenen Dorfhelden gewidmeten Steindenkmal und fuhr mit seinen Fingerspitzen über die fein eingravierten Schriftzeichen.

All seine Freunde waren tot und er hatte als einziger überlebt. Uchiha Obito, Rin ... und Uchiha Kasumi. Bei ihrem Namen stockte er und verweilte kniend vor dem Denkmal. Er vermisste sie so sehr, dass es schmerzte. Dabei waren schon so viele Jahre vergangen.

Hörte der Schmerz denn niemals auf?

Kakashi ließ seinen Blick in den strahlendblauen Himmel schweifen. Hinter ihm war plötzlich sein Team erschienen, hielt aber einen gewissen Abstand.

„Kommst du, Kakashi?" Yamato trat vor und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Kakashi sah ihn von der Seite her an. Yamato und er waren Freunde, seitdem sie im selben ANBU Team waren. Der Jonin erhob sich und ging auf das neue Team 7 zu.

„Lasst uns gehen", wies er sie an. Bevor er, Yamato, Sakura, Sai und Naruto losrannten, warf Kakashi noch einen letzten Blick auf das Denkmal. Eine sanfte Brise wehte über den Platz, ehe alles still wurde.

Die fünf Ninjas waren auf dem Weg in den Wald hinein, der Konohagakure umgab. Behände sprangen sie in den Baumwipfel von Ast zu Ast oder rannten über Felder. Ihr Ziel war es Uchiha Itachi zu finden und zum Verhör nach Konoha zu bringen, ehe Sasuke ihn fand. Möglicherweise konnten sie dabei auch Sasuke aufhalten.

Sie waren eine Weile schweigend vorangekommen, als Kakashi sich an Yamato wandte. „Hat die Godaime noch weitere Informationen gegeben?" Der Ninja neben ihm schwieg einen Moment, ehe er Kakashi antwortete.

„Nein, keine weitere Instruktionen. Wir sollen so vorgehen, wie wir es besprochen haben. Uns aufteilen, einen Radius von fünf Kilometern absuchen, uns neu Formieren und wieder von vorne, bis wir Uchiha Itachi gefunden haben."

„Itachi gehört mir", warf Naruto ein und sprang zwischen die beiden ANBUs. „Wenn wir Itachi haben, dann haben wir auch so gut wie Sasuke." Naruto blickte ernst nach vorne.

Sakura runzelte besorgt die Stirn. „Sei vorsichtig, Naruto. Akatsuki hat es auf die Jinchuriki abgesehen, das weist du und nach unseren Informationen sind sie nur noch nach dem Neunschwänzigen und dem Hachibi hinter her."

Naruto wurde etwas schneller und sprang von Ast zu Ast. Er musste Sasuke finden, bevor er seinen Bruder fand und sich selbst ins Unglück stützte. Rache allein würde ihn nicht glücklich machen. Er biss sich auf die Lippen und kniff die Augen zusammen. Er würde Sasuke finden, koste es, was es wolle. Er würde seinen Freund zurück nach Konoha bringen und sollte er bei der Aktion sterben, dann hätte sein Leben zumindest einen Sinn gehabt.

Naruto schmunzelte leicht. Sasuke. Sein bester Freund und sein größter Rivale. Das nächste Mal, wenn sie gegeneinander kämpften, würde er den Uchiha besiegen. Er war nicht mehr der unfähige Ninja aus Konoha. Seitdem er mit dem kauzigen Bergeremiten auf seiner dreijährigen Trainingsreise gewesen war, hatte er sich verändert. Er war stärker geworden. Und das nur für sein einziges Ziel.

Naruto warf Sakura einen Blick zu. Er würde das Versprechen halten, das er ihr gegeben hatte.

Er würde Sasuke nach Konoha zurückbringen. Nur dafür hatte er so hart trainiert, nur dafür war er stärker und erwachsen geworden. Für Sasuke. Für Sakura. Und für Konoha.

Er würde alles dafür geben, das Dorf und seine Bewohner, seine Freunde, zu beschützen.

Er stieß sich von dem letzten Ast ab und landete leichtfüßig auf den Boden. Naruto blickte sich nicht um, er wusste auch so, dass seine Freunde hinter ihm waren. Er würde sein bestes geben bei dieser Mission.

Ich wollte niemals von euch fortWhere stories live. Discover now