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Piep. Piep. Piep.
Als ich merkte wie mein Wecker mich aus dem Schlaf riss, war ich sofort schlecht gelaunt. Aber als mir wieder einfiel, dass ich mich beim Entertainment "Big Hit" bewerben wollte, war ich sofort hellwach und verdammt aufgeregt.

Sogar so aufgeregt, dass ich aus dem Bett flog und auf meinen Teppichboden knallte.

"Autsch! Mist, direkt auf meine Schnittverletzungen.", murmelte ich mit einem schmerzverzogenen Gesicht und rappelte mich wieder auf.
Hoffentlich sind die Verletzungen nicht aufgefangen, da sie noch relativ frisch waren.
Ich sah vorsichtshalber nach: "Nop, zum Glück nicht. "

Nachdem ich mich im Bad fertig gemacht habe, ging ich in die Küche. Da heute ein besonderer Tag war, wollte ich mir sogar Frühstück machen.
Normalerweise esse ich in der Früh nichts, zum Einen, weil ich nichts runterbekomme, und zum Anderen, weil ich somit Geld spare.
Mit dem Kellnern verdiene ich kein Vermögen und die Mieten hier in Seoul sind auch nicht gerade billig.
Meine Miete für meine Ein-Zimmer Wohnung bekomme ich auch gerade noch so hin, da reicht das Geld einfach nicht für drei Mahlzeiten am Tag.
Egal, heute war die Ausnahme.

In meiner Küche angekommen schaute ich erstmal in den Kühlschrank. Vielleicht hatte ich ja noch einen Yoghurt im Kühlschrank.
Leider nein.
Ich habe vergessen einkaufen zu gehen.
"Halb so schlimm, dann lass ich es bleiben.", dachte ich laut.

Draußen war es relativ frisch, es war nämlich schon Herbst. Ich mochte dieses veregnete und kalte Wetter, da konnte ich immer meine oversized Hoodies anziehen, die ich immer halb über meine Hände zog, sodass man nur noch die Finger sehen konnte.

Man könnte meinen, dass ich meine Arme damit verstecken will, aber ich ritze mich da nicht.
Ich mache das nur, weil ich es mir irgendwann aus Laune angewohnt hatte.

Nach einer gewissen Zeit, in der ich mit dem Bus gefahren bin, kam ich endlich vor dem Gebäude an

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Nach einer gewissen Zeit, in der ich mit dem Bus gefahren bin, kam ich endlich vor dem Gebäude an.
Wow, das Big Hit Entertainment Gebäude.
Wo immer die Stars trainieren.
Von außen sah es ganz normal aus, eher unscheinbar, innendrin aber herrschte reges Treiben.
Viele wollten sich anscheinend bewerben.

Da werde ich kaum eine Chance haben. Aber lieber bewerben und nicht angenommen werden, als nichts zu machen und es später zu bereuen.

Ich meldete mich bei der Rezeption an, bekam ein Nummernschild mit der Nummer 103 und mir wurde gesagt, dass ich noch ein bisschen warten müsste, da noch andere vor mir dran waren. Also setzte ich mich in den kleinen Warteraum, im dem etwas zu viele Menschen auf einmal waren. Nicht dass ich Platzangst hatte, aber es waren einfach so viele Menschen da drin, dass du dich nicht mehr ausstrecken konntest und es einfach schon unangenehm war.
(Wie in einer vollen Ubahn, aber nicht ganz so schlimm).
Wundert mich sowieso, dass ich einen Sitzplatz gefunden hatte.

Ok, derweil kann ich ja überlegen was ich singen möchte.
Ich hatte einen eigenen Song geschrieben,  ich nannte ihn "I need You".
Hmm, soll ich davon den Anfang singen? Oder soll ich mein derzeitiges Lieblingslied "Kontrol" von Kim Sunggyu covern?
Besser mein eigenes, dann können die Juroren gleich meine Songwriter-Künste beurteilen. Vielleicht bekomme ich dadurch einen Zusatzpunkt.
Hoffentlich.
Wenn sie mit Punkten bewerten.

"Nummer 103, bitte.", wurde durch den kleinen Raum gerufen. Die Person, deren Stimme grade mich aufgerufen hatte, gehörte einer Frau.
Also zwang ich mich hoch und schlängelte mich durch die vielen Leute. 
Bei ihr angekommen, wurde ich gleich an der Hand gepackt und durch einen anliegenden Flur (der von dem Wartesaal von einer Glastüre abgetrennt war) und durch einen Aufenthaltsraum (wahrscheinlich für die Trainees von Big Hit) mitgezerrt, bis ich irgendwann in einem Tanzsaal angekommen war.
Wow. Ziemlich verwirrend. So viele Flure und Räume. Und dann dieser große Tanzbereich.

Vor mir befand sich ein normaler Klapptisch, an dem drei Personen saßen und sich Notizen machten.
Hinter ihnen saßen ein paar Trainees.
Schätze ich zumindest, denn sie sehen jünger aus als die restlichen Personen, die hier arbeiten.
Vielleicht komme ich mit denen ja in eine Gruppe, wenn ich tatsächlich angenommen werde.

Wers glaubt, Yoongi..  Hier bewerben sich so viele und dann soll ausgerechnet ich angenommen werden? Klar... Du bist doch nur ein Nichtsnutz, wozu sollst du schon fähig sein?

Ich verspürte auf einmal einen großen Drang mich wieder zu schneiden.

Aber ich konnte mich aus meinem alten Leben befreien und ein Besseres aufbauen. Wieso sollte ich das jetzt nicht mit meinem Traum schaffen?

Zeit für mehr Gedanken blieben mir nicht, denn ich wurde aufgefordert loszulegen.
Davor wollte ich sie aber wissen lassen, was ich überhaupt singe.
Ich räusperte mich und sagte:
"Ich habe ein eigenes Lied geschrieben, welches ich gerne bis einschließlich dem Refrain singen möchte."
Der Hauptjuror (der in der Mitte saß) nickte nur.
Ich meine, sie haben ja nicht ewig Zeit und Lust jedesmal drei-Minuten Lieder anzuhören. Oder?

Also begann ich und vergaß sofort alles um mich herum. Ich habe sogar gar nicht gemerkt, dass ich mehr gesungen habe als zuerst angekündigt.
Erst als ich fertig war mit dem ganzen Lied, dämmerte es mir.
Aber anscheinend hat es der Jury gefallen, denn sie hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen.
Die Trainees, um genau zu sein, waren es fünf Jungs, lächelten ebenfalls, was mir ein wenig Hoffnung gab.

"Dann erzähl doch mal etwas über dich. Wie du heißt, deine Hobbys, wie du gerade lebst...", erwartungsvoll schaute mich der CEO (nehme ich mal an, denn er ist auch der Hauptjuror) von Big Hit an.

Mein Blick wanderte von ihm zu den Jungs im Hintergrund, die mir aufmunternd zulächelten.
Oh nein, ich bin doch eigentlich schüchtern...
Das schaffe ich schon. Es ist doch mein Traum.
Aber ich glaube, sie haben Interesse an mir.
Sie haben mich nicht sofort wieder raussgeschickt. Und warum sollten sie jemanden befragen, wenn er nicht singen kann und es ihnen nicht gefallen hat?
Ich atmete tief durch.

"Also... mein Name ist Min Yoongi und ich bin 19 Jahre alt. Zurzeit lebe ich alleine. Als Beruf bin ich Kellner und in meiner Freizeit singe bzw. rappe ich gerne oder schreibe eigene Songs."
Hmm, was wollen die noch wissen?

"Ok, schön. Hast du dir das selber beigebracht oder es irgendwo gelernt?  Ich meine das Singen und das Songschreiben.", meldete sich der Mann, der von mir rechts aus am Tisch saß.

"Alles selber beigebracht. ", antwortete ich kurz.
Das Geld für eine Ausbildung habe ich leider nicht.

Wieder wurde mir zugenickt und gesagt, dass sie sich bei mir melden würden.
Ich musste nur noch ein Formular mit meiner Adresse etc. ausfüllen, ein Foto von mir machen lassen und konnte dann schon gehen.
Ich bin so aufgeregt. Was wenn...?
Somit verließ ich das Gebäude und ging nach Hause, da ich Montag immer meinen freien Tag habe und nicht arbeiten muss. Nur Dienstags bis einschließlich Samstags.

Mir schwirrten soviele Gedanken herum.
Vielleicht werde ich mich zuhause wieder schneiden. Ich will das Gefühl haben, dass ich mein Leben unter Kontrolle habe...

Young Forever | SugaWhere stories live. Discover now