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Namjoon:

Wir alle standen noch geschockt im Halbkreis, nur dass Yoongi nicht mehr in der Mitte lag.

"Hyungs, scheiße...", kam es von Taehyung.
"Es tut mir so unendlich leid, ich wo...", begann Jimin zu wimmern und fing wieder an zu weinen.

"Schon gut, Jimin", unterbrach ich ihn. Geschockt von meinen harten Worten hörte er auf der Stelle auf.

"Jungs, ihr macht euch fertig und geht anschließend zum Dorm. Jin, du fährst mich bitte sofort nach Hause. Ich habe ein schlechtes Gefühl."
Jin nickte mir mit einem besorgten Blick zu und sofort machten wir uns auf den Weg.

Unser Dorm ist nicht allzu weit weg von hier, wenn wir Glück haben, erwischen wir ihn noch auf dem Weg dahin...
Bitte tu dir nichts an...

Yoongi:

Shit. Jetzt wissen es alle.
Zum Glück ist es nicht weit nach Hause.
Ich nahm extra nicht den Weg neben der großen Straße, sondern Seitengassen.

Ich will nicht, dass sie mich von der Straße aufsammeln.
Ich will jetzt einfach nur im Bad sein.

Ich konnte jedoch kaum etwas erkennen, weil die ganze Zeit mir Tränen aus den Augen flossen.

Dennoch schaffte ich es irgendwie sicher zum BTS Dorm zu kommen.
Ich musste so schnell gerannt sein, da keiner, als ich aufsperrte, da war.
Zum Glück.

Immernoch zitterte mein ganzer Körper.
Sofort schloss ich die Tür hinter mir, nahm die Rasierklinge aus meinem Geldbeutel (der in meinem Zimmer lag) und ging ins Bad.

Soll ich wirklich die Pulsadern aufschneiden?
Ich meine, mein Traum ist jetzt eh geplatzt.
Irgendein Member wird es für sicher unserem Boss sagen und der wird mich ohne zu Zögern rausschmeißen.
Kein Entertainment wird mich mehr haben wollen.
Ich werde auf der Straße landen.

Nein, das ist zu unsicher und dauert viel zu lange.
Jetzt noch nicht.

Doch etwas erleichtert, dass ich mir nicht sofort das Leben nehmen würde, begann ich trotzdem die Klinge an meiner linke Seite anzusetzen.

Mein Oberteil hatte ich schon beim Betreten des Bades weggeschleudert.

Ich atmete tief durch.
Tut mir leid, Namjoon. Ich kann nicht anders.
Schnitt.
Tut mir leid, dass ich so scheiße bin. Ich HASSE mich...
Schnitt.
Schnitt.

Ich bin einfach nur wertlos.
Der Hass packte mich und ich schnitt nochmals in meine Haut. Diesmal tiefer als gewöhnlich.

Scheiße, das war zu tief.
Geschockt blickte ich die neueste Wunde an.
Nicht nur, dass sie die längste Schnittverletzung war, die ich je hatte, sondern sie war auch die tiefste.
So tief, dass fast die darunterliegende Rippe zum Vorschein kam.

Shit!
So viel Blut auf einmal...

Noch mehr zitternd viel mir die Klinge aus der Hand und ich versuchte die Wunde zu zu drücken.
Obwohl ich mich schon jahrelang verletzte, war das bis jetzt die schlimmste Wunde überhaupt.

Mindestens 10cm lang und 2cm breit.
So viel Blut auf einmal kann ich nicht sehen!
Mein Kopf begann zu Pochen.
Zudem wurde mir allmählich schwarz vor Augen. Gerade so konnte ich noch stehen.
Ich brauche meinen Verband.
Das Blut muss aufhören zu fließen.

Während meine eine Hand die Wunde zuhielt, nahm meine andere die Badezimmerklinke in die Hand.
Langsam, nicht umkippen Yoongi.
Ich brauche nur meinen Verb...

"YOONGI!", hörte ich es plötzlich von Namjoon schreien.
Sie sind da!
Bitte helft mir!
Zu viel Blut hier...

"Hier", brachte ich leise mit brüchiger Stimme hervor.
"SUGA?!"

"Hilfe", murmelte ich.
Ich konnte gerade noch das Bad aufsperren, bevor es mir endgültig schwarz vor den Augen wurde und ich zu Boden sank.

"Jin, er ist noch im Bad!"
Das war das letzte, was ich noch mitbekam.

Jin:

"Namjoon, ich kom...", weiter kam ich nicht, denn vor mir war ein schreckliches Bild zu sehen, welches mir meine Sprache verchlug.

Die Badezimmertüre war offen.
Und darin...
auf dem Boden lag Yoongi, bewusstlos und in einer Blutpfütze.

"Scheiße", entwich es mir.
Rapmon war genauso geschockt wie ich.
"Du, wir müssen schnell machen, vielleicht hat er eine lebenswichtige Arterie getroffen.
Vielleicht verblutet er!", rief ich.
Ok, ich hab noch nie in Bio aufgepasst.

Auch wenn mir das unrealistisch vorkam, dass Yoongi eine Arterie womöglich getroffen hat, so wollte ich doch auf Nummer sicher gehen, dass es nicht doch der Fall war.

Namjoon ging es genauso.

Dieser informierte auch sogleich den Notarzt, während ich mein Oberteil, welches ich mir vom Leib gerissen hatte, auf die tiefe Wunde presste.

Meine Augen füllten sich mit Tränen.
Ich hatte doch versprochen, dass ich aufpassen würde, dass keiner ihm zu Nahe kommt.
Das ist alles meine Schuld...

Ich konnte schon die Sirenen hören.
Ich merkte nur noch, wie ich von ihm weggezogen wurde und eine Ärztin auf mich einzureden begann.

Doch ich konnte sie nicht hören, ich war wie in Trance.
Das einzige, was ich klar und deutlich vor meinem inneren Auge sehen konnte, war ein totenbleicher Yoongi, umgeben von Blut, mit einer erschreckend tiefen Wunde an seinem Brustkorb.

Danach kippte ich um.

Young Forever | SugaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt