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Namjoon:

Irgendetwas stimmte nicht mit Yoongi.
Da war irgendetwas, dass mir sagte, dass das noch nicht alles sein konnte.
Am Besten rede ich mit ihm.
Vielleicht fühlt er sich dann danach eventuell besser?

Also stand ich von der Couch auf und begab mich in Richtung Yoongis Zimmer.
Jin warf mir noch einen fragenden Blick zu, der aber von mir unbeantwortet blieb.

Gerade in jenem Moment, an dem ich an seiner Tür angekommen bin und mich bereit machte anzuklopfen, hörte ich plötzlich ein leises Schluchzen.
"Yoongi?", entfuhr es mir auch sogleich.
Keine Antwort.
"Mach bitte auf, dann kann ich dich trösten, okay?"
...
"Du kannst auch darüber reden, wenn du willst."
"Namjoon, ich kann leider nicht darüber reden."
Ein weiteres Schluchzen ertönte, dieses Mal lauter.
Dieser Vorfall musste wohl sehr schlimm für ihn gewesen sein.
Aber irgendwie steckt noch mehr dahinter. Aber bloß was?

"Ist in Ordnung. Aber lass mich wenigstens rein, um dich umarmen zu können."

Schon hörte ich, wie sich Yoongi bewegte und langsam die Tür aufschloss.
Vor mir stand ein sehr mitgenommener Yoongi, der mich aus seinen geröteten Augen unsicher anblickte.
Ohje... bitte lass mich ihm helfen können.
Sofort schob ich mich in den kleinen Raum hinein und schloss die Tür hinter uns ab.

"Na komm", sagte ich und nahm ihn sofort in meine Arme.
Dieser legte ebenfalls seine Arme um mich und begann wieder zu weinen.
Dennoch beruhigte er sich auch nach ein paar Minuten nicht, weshalb ich begann ihm langsam über den Rücken zu streicheln.

Warte mal, da ist doch was unter seinem Pulli?
Es fühlt sich so an, als ob da ein Verband darunter ist.
Komisch...

"Hey du, kann ich kurz mal?"
Irritiert löste sich Suga aus meiner Umarmung und schaute mich verwirrt an.
Als er aber bemerkte, dass ich ihm seinen Pulli ausziehen wollte, verwandelte sich der verwirrte Blick in einen Angsterfüllen.

"N..Namjoon, bitte mach das nicht, ich möchte da..."
Weiter kam er nicht, denn ich hatte schon sein Oberteil mit einer schnellen Bewegung ausgezogen.

Was ich sah, raubte mir den Atem.

Yoongi:

Bevor ich mich wehren konnte, war auch schon mein schwarzer Hoodie ausgezogen.
Shit.

Stille.
Mir rollte eine Träne die Wange hinunter. Ich begann wieder zu schluchzen und mein Körper fing an zu zittern. Ich ging in die Knie.
Von Namjoons Gesicht konnte ich blankes Entsetzen erkennen, welcher im Gegensatz zu mir zu Eis erstarrt war.
Shit.

Mein Blick folgte jetzt dem von meinem Gegenüber und blickte nun ebenfalls auf meinen Verband.

Der Verband war über meinen ganzen Brustkorb gespannt, auch wenn nur die linke Seite verletzt war.
Pflaster wären für die Schnitte ungeeignet gewesen.
Zu viele offene Schnitte liegten dafür nebeneinander.
Leider konnte man einige Blutflecken auf diesem Stück Stoff sehen, was diese Sache nicht besser machte.

"Yoongi, warum hast du denn nichts gesagt?"
Doch anstelle mir jetzt Vorwürfe deswegen zu machen, zog er mich wieder auf meine Beine und nahm  mich wieder in seine Arme.
"Ich...ich wollte niemanden traurig machen", murmelte ich leise in sein Shirt.
"Psst, schon gut. Wir werden dir ab sofort damit helfen, damit es dir wieder besser geht."

"Aber du sagst es nicht den anderen Membern?", brachte ich mit einer brüchigen Stimme hervor.

Namjoon schaute mir nun in die Augen und wischte mir die Tränen vom Gesicht.
"Nein, ich werde erstmals ihnen nichts sagen. Aber wenn es dir schlecht geht, dann kommst du ab sofort immer zu mir, okay?"
Ich nickte. "Danke."

Wir standen eine Weile in einer Umarmung, bis Namjoon fragte, ob er die Verletzungen sehen könnte.
Wiederum konnte ich nur nicken.

Namjoon:

Langsam begann ich den Verband zu lösen

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Langsam begann ich den Verband zu lösen.
Ich hatte so viele Fragen im Kopf, aber es war nicht der richtige Zeitpunkt, um sie zu stellen.
Das würde Suga vielleicht überfordern. Das will ich nicht.

Langsam kam seine Haut zum Vorschein.
Holy shit, wie viele Narben sind das bitte?!
Es waren viele blasse dabei, aber auch viele rote, frische und vor allem tiefe Narben.
Ich begann darüber zu streichen.

"Tut es weh?"
"Nein, ich spüre schon seit langem keinen Schmerz mehr."
"Oh."

"Wie kann ich dir bloß nur helfen?", murmelte ich.
Eher zu mir selbst als zu Yoongi.
Dennoch konnte er es hören.

"Hey, mach dir keine Sorgen, okay? Es hat nichts mit euch zu tun, mach dir deswegen keine Vorwürfe.

Ich mache das schon seit ca. drei  Jahren, ich bin ein Pro, wenn es darum geht meine Gefühle und meine Narben zu verstecken.
Mach dir wirklich bitte keine Vorwürfe, dass du es nicht eher bemerkt hast."
Gequält lächelte er mich an, wobei immer noch Tränen seine Wangen hinunter liefen.

Shit, solange macht er es schon? Was war der Auslöser?
Deswegen hat er immer seinen Pulli bei den Kuschel-sessions runtergezogen.
Warum habe ich ihn nicht früher darauf angesprochen?
Ich bin so blöd....

"Kannst du mir was versprechen Yoongi?"
Mein Gegenüber legte seinen Kopf schief.
"Bitte geh in Therapie, ich will nicht, dass du dir weh tust."

Langsam merkte ich wie meine Augen feucht wurden. Zu feucht.

Du bist der Leader, du musst stark bleiben!

Zu spät, mir begannen Tränen runterzulaufen.

"Wenn ich gehe, dann sag es dem Boss bitte nicht. Sonst schmeißt er mich raus. Und..
Nicht weinen." Er wischte mir eine Träne von meiner Wange.
Verzweiflung und Trauer bereitete sich auf seinem Gesicht aus.

Armer Yoongi.

"Natürlich. Mach dir deswegen keine Sorgen. Ich bin immer für dich da."

"Danke Namjoon."

Young Forever | SugaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt