Kapitel 19

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Kid brachte mich ohne weiteres zu sagen in seine Kajüte. Dort setzte er mich auf seinem Bett ab. Ihm war wohl egal, dass ich völlig durchnässt war. Er ging vor mir in die Hocke, legte seine Hände auf meine Oberschenkel und sah mich besorgt an. „Alles okay?" Ich nickte nur, während ich mit meiner rechten Hand über meinen linken Oberarm fuhr. Eigentlich war ich mir nicht sicher, ob alles okay war. Natürlich, mir ging es gut und ich hatte es mit Kids Hilfe heil darunter geschafft, jedoch war ich immer noch ziemlich geschockt oder eher verängstigt. Das Zittern hörte nicht auf und das Schwindelgefühl ließ mich auch nicht los. Zudem fühlte ich mich einfach schlecht, weil mich alle so erlebt hatten. In den Momenten, in denen mich diese Angst ergreift, bin ich ein komplett anderer Mensch. Nicht die taffe Kuraiko, die gerne mal das Maul aufreißt und sich mit einem Eustass Kid anlegt, sondern ein kleines, verängstigtes Häufchen Elend, das sich nicht bewegen, geschweige denn die Tränen zurück halten kann.

Der Rothaarige sah mich noch kurz an, darauf wartend, dass ich doch noch etwas sagte, dann stand er wieder auf. Es breitete sich ein komisches Gefühl in mir aus, als seine Hände langsam von meinen Beinen glitten und am liebsten hätte ich mich in seine Arme geschmissen, jedoch war mir noch ein wenig Stolz geblieben. Er sollte nicht sehen, dass ich mich tatsächlich noch nicht beruhigt hatte, auch wenn das vermutlich ziemlich offensichtlich war.

„Du solltest die nassen Klamotten ausziehen, sonst erkältest du dich. Und, ehm, du kannst auch duschen wenn du willst." Er legte sich eine Hand in den Nacken und blickte etwas ahnungslos zum Boden. „Ja, ich glaube eine Dusche würde mir gut tun. Ich geh' dann mal." Ich sprach sehr leise, da es mir in dem Moment einfach nicht möglich war, lauter zu reden. Ich war schon auf dem Weg zur Tür, als er mein Handgelenk erfasste und mich so zu sich umdrehte. „Du kannst auch hier duschen." Ich warf ihm einen verwirrten Blick zu, aber nickte dann nur. Ehrlich gesagt war mir das lieber als bis in meine Kajüte zu gehen. Dann fiel mir jedoch noch was ein. „Aber ich brauch' sowieso trockene Klamotten, also-" „Ich hol' dir welche, geh' du jetzt duschen. Ich will nicht, dass du krank wirst." Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er aus seiner Kajüte und ließ mich hier einfach so stehen. Ich konnte zwar seine Gedanken nicht lesen, aber ich hatte das Gefühl, dass er mich jetzt einfach nicht alleine lassen wollte und darüber war ich wirklich froh. In seiner Gegenwart fühlte ich mich immer besser. Ich zuckte mit den Schultern und ging dann in sein Bad.

Als ich fertig war, wickelte ich ein Handtuch um meinem Körper und öffnete die Tür einen kleinen Spalt. „Hast du meine Klamotten?" Erst als ich die Frage schon gestellt hatte, fiel mir auf, dass Kid sich gerade mit Naito beschäftigte, der ihm vermutlich in seine Kajüte gefolgt war. Der Rothaarige trug nun auch eine Jogginghose und ein anderes Shirt, da seine Sachen genau wie meine komplett durchnässt waren. „Ja, hier." Er griff nach einem Stapel Kleidungsstücke, der auf seinem Schreibtisch lag und reichte ihn mir. Ich verschloss wieder die Tür hinter mir und zog mich an.

Nachdem ich meine Haare einigermaßen trocken gerubbelt und mit einem Kamm, den ich auf einer Ablage fand, warum auch immer Kid einen besaß, grob gekämmt hatte, verließ ich das Bad wieder. Kid kraulte Naito, der es sich auf dem Schoß des Rothaarigen bequem gemacht hatte. In Jogginghose und Kapuzenpulli gesellte ich mich zu den Beiden und fing auch an Naito zu kraulen. Ich lehnte mich an Kid und sah Naito an, der die Streicheleinheiten eindeutig genoss. „Da wird man ja eifersüchtig." Bemerkte Kid und legte einen Arm um mich, mit dem er mich noch näher zu sich zog. „Eifersüchtig?" Ich sah fragend zu ihm hoch. „Er bekommt so viel Aufmerksamkeit von dir. Er schläft sogar bei dir im Bett." Ich musste über Kids Aussage schmunzeln. Da hatte er Recht. „Aber dafür bekommt er das nicht." Kid sah mich etwas erwartungsvoll, aber auch fragend an, doch ich ließ ihm keine Zeit um zu überlegen und drückte meine Lippen auf seine. Der Kuss wurde sehr intensiv. Kid nahm Naito von seinem Schoß, drückte mich zurück, sodass ich in seinen Kissen landete und stützte sich dann mit beiden Händen neben meinem Kopf ab, sodass er nun über mir war. Während er sich mit der linken Hand weiterhin abstützte, fuhr seine rechte langsam über meine Wange, dann an meiner Schulter hinunter und stoppte schließlich an meiner Hüfte. Wir lösten uns nur gelegentlich kurz von einander, um Luft zu holen. Ich spürte wie die Hand meines Freundes etwas unter den Pulli rutschte und meine Haut berührte, weswegen mein ganzer Körper sofort anfing zu kribbeln. Er streichelte mich sanft, ohne seine Hand dabei zu weit nach oben zu bewegen.

One Piece Kid FFWhere stories live. Discover now