Kapitel 27

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Es war nun eine Woche vergangen, seit wir wussten, dass ich schwanger war. Wir diskutierten schon seit einigen Tagen, ob es besser wäre wieder in See zu stechen oder hier zu bleiben. Auf dem Meer warteten natürlich größere Gefahren auf uns, als hier an Land, jedoch war es nun nicht mehr so ganz geheim, wo wir uns befanden und somit könnte ein Überraschungsangriff auf uns stattfinden. Es war schwer zu sagen, was nun besser war. Draußen auf See war es sicher, dass wir anderen Piraten oder der Marine begegnen würden, hier nicht. Dennoch hatte ich ein schlechtes Gefühl dabei, hier länger zu bleiben. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass hier irgendwas nicht stimmte und ich vertraute meinem Bauchgefühl.

"Ich versteh' einfach nicht, warum du hier weg willst. Kaum jemand weiß, dass wir hier sind. Da draußen könnten wir auf was weiß ich wen stoßen." Kid ließ sich müde auf einen der Stühle fallen, die zusammen mit einem Tisch in der Ecke unseres Zimmers standen. Er wollte mich derzeitig nicht in Gefahr bringen und das verstand ich auch. "Ich weiß ja, dass das komplett blödsinnig klingt, aber ich hab' ein schlechtes Gefühl, wenn wir hier bleiben. Es ist einfach so, dass wir es jetzt schon so lange ruhig hatten, das kann doch so nicht ewig weiter gehen. Ich glaube einfach, dass demnächst irgendwas passiert, das für uns nicht gut endet, wenn wir hier bleiben." Ich bückte mich kurz, um Naito auf den Arm zu nehmen, da er mich mit seinen Knopfaugen so ansah, als wolle er kuscheln. "Wie kannst du dir da so sicher sein?" "Ich bin mir nicht sicher. Ich habe nur so ein Gefühl. Ich meine, überleg' mal: Wie ungewöhnlich ist es, dass diese Insel komplett unbewohnt ist, aber es hier nach keinerlei Gefahren aussieht. Ich glaube das ist so was wie eine Falle." Auf meiner Lippe kauend ließ ich mich auf dem Boden nieder und setzte Naito auf meinen Schoß. Der Rothaarige schien zu überlegen. "Da ist schon was dran, aber vielleicht haben wir auch einfach Glück." "Ich verlasse mich aber nicht auf Glück." Erwiderte ich etwas bissig.

Der Kapitän stand auf und ging auf eines der Fenster zu. Nachdenklich blickte er heraus in die Dunkelheit. Man hörte den strömenden Regen deutlich. Ich fand das Geräusch, das die Regentropfen verursachten, die gegen die Fenster platschten, mehr als beruhigend. "Wir kommen sowieso aus der Übung wenn wir hier bleiben. Vermutlich ist es das Beste, wenn wir wieder in See stechen." Kurz entstand eine Stille. "Ich werde das alles hier echt vermissen." Bedauerte ich dann jedoch, obwohl es mein Vorschlag war, wieder zu gehen. Verträumt blickte ich in das Feuer, das im Kamin brannte und unsere einzige Lichtquelle war. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass sich mein Freund wieder mir zuwandte, jedoch konnte ich meinen Blick nicht vom Feuer nehmen. "Steh' auf sonst erkältest du dich noch." Bevor ich zu dem Rothaarigen blickte und tat was er wollte verdrehte ich noch die Augen. So kalt war der Boden nun auch nicht.

"Wann planst du aufzubrechen?" Ich ging auf ihn zu, ging dann aber an ihm vorbei, um auch aus dem Fenster sehen zu können. "Morgen Nachmittag oder Abend. Je nach dem, wie lange wir brauchen um wieder alles aufs Schiff zu packen." Ich antwortete nicht mehr, da ich einfach zu müde war und setzte Naito wieder auf dem Boden ab. Mit geschlossenen Augen ging ich gähnend und mich streckend auf das Bett zu. Jedenfalls vermutete ich das. Als ich die Bettkante dann an meinen Beinen spürte ließ ich mich einfach nach vorne fallen.

Am nächsten Morgen weckte mich Naito, indem er in meinem Gesicht herum schnüffelte, was ziemlich kitzelte. "Naito, lass das. Noch fünf Minuten." Brummte ich, schob ihn etwas von mir weg und drehte mich auf die andere Seite, wobei ich Kid meine Hand versehentlich direkt ins Gesicht klatschte. Der Rothaarige gab ein Brummen von sich und schob meine Hand aus seinem Gesicht. "'Tschuldigung."

Da Naito nicht locker lassen wollte stand ich wenig später dann doch auf und verschwand im Bad, um mich einigermaßen fertig zu machen. Mit Naito auf der Schulter ging ich in die Küche und gab ihm sein Frühstück. Jay war natürlich auch schon da. Es war eigentlich egal zu welcher Zeit man die Küche betrat, Jay war immer da. Einmal hatte ich mitten in der Nacht plötzlich ziemlichen Hunger und als ich in der Küche Jay begegnete bestand er darauf mir noch etwas zu kochen. Ich hatte den Glauben daran verloren, dass er jemals schläft.

One Piece Kid FFWhere stories live. Discover now