⇝ nine.

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Er schaute auch zu mir hoch und man sah erneut das er durchatmete.
Er formte mit seinem Mund ein 'sorry' und ich seufzte. Dann stand er plötzlich auf und legte sich in sein Bett.

Ich tat es ihm gleich und legte mich auch in mein Bett.

Seit drei Tagen. Drei Tage waren vergangen, in denen ich ihn keinmal richtig gesehen habe.
Seit drei Tagen haben er und ich kein Wort geredet.

"Hörst du mir zu, Lou?", fragte mein bester Freund und riss mich aus meinen Gedankengängen.
"Was? Nein, sorry Liam.", sagte ich verwirrt und trank meine Milch.
"Wenig geschlafen?"
"Mhm.", machte ich nur. "Erzähl was ist.", fügte ich hinzu.

"Malik und ich lagen gestern Abend in seinem Bett und haben uns in die Augen gestarrt. Er hat so schöne Augen, Louis. So goldbraun, das ist so schön. Er hat ewig lange Wimpern, das sind einfach perfekte Augen.", erzählte er verträumt und ich lachte auf. 

"Freut mich, das dein gestriger Abend so schön war.", im nächsten Moment klatschte ich meine leere Milchtüte auf den Tisch, stand auf und lief Richtung Ausgang der Kantine.

Und plötzlich sah ich diese Haare von hinten. Diesmal hatte er einen Dutt, dieser Dutt, der ohne Bemühung gemacht war, aber irgendwie auch perfekt aussah.
Er diskutierte mit einem Wärter, das sah man ihm an. Dann stampfte er aggressiv davon und als er mich sah, blieb er kurz stehen. Er musterte mich und ich schaute nur wieder runter.

Ich lief zur Richtung des Wärters und spürte plötzlich seine Hand an meiner Hosentasche, wo er erneut einen Zettel reinsteckte.

Als ich endlich in meinem Zimmer saß und den Zettel anstarrte, der länger war als der letzte, machte ich ihn schnell auf, bevor Calum kam.

» Dear Louis.
Ich wollte mich entschuldigen..ich hatte ein kleinen Ausrutscher mit mir selbst, sozusagen, das habe ich nicht oft, keine Sorge. Tut mir leid, falls du dir Sorgen und Vorwürfe gemacht hast oder so. Du bist nicht Schuld. Komm später vorbei, kurz bevor Nachtruhe ist. Das wäre sehr lieb. Tut mir nochmals leid, Love. Allein das ich mich entschuldige stört mich..erkläre ich später.. H. x «

Seufzend legte ich den Brief bei Seite und rieb mir durchs Gesicht.
Ehrlich gesagt habe ich keine Lust auf den ganzen Stress, ich geh da später einfach hin und wir klären das. Denke ich.

Irgendwann kam Calum zurück in die Zelle und musterte mich.
"Wieso warst du so schnell weg?", fragte der schwarz haarige und setzte sich auf den Stuhl.
"Wollte einfach weg.", nuschelte ich. Er nickte und musterte mich.
"Ist was?", fragte ich mit gerunzelter Stirn.

"Nein. Ich kenne dich nicht lange, aber..Es ist nur unglaublich, wie schwach er dich macht.", grinste Calum und augenblicklich schaute ich genervt. Ich rollte die Augen und seufzte genervt.
"Ich weiß. Ist mir bewusst. Lass mich in Ruhe verdammt, du weißt das ich auch anders kann.", zischte ich und stand auf.

"Wohin?"
"Duschen.", und im nächsten Moment betätigte ich den Schalter und schnappte mir meine Sachen. Ein Wärter kam und brachte mich in die Dusche, wo im Moment, nur ein paar Leute waren.

Ich ging in eine 'Duschkammer' und stellte mein Shampoo hin. Grade als ich das Handtuch um meine Hüfte aufhängen wollte, hörte ich Schritte.
"Loueh.", flüsterte wer und ich drehte mich um. Liam stand mit einem Handtuch um die Hüfte und eins auf dem Kopf, was mit locker drauf lag, und winkte grinsend.
"Liaaam..", flüsterte ich lächelnd und er ging nur winkend.

Danach verließ Zayn die Dusche. Ich weitete meine Augen. Liam und Zayn, in der Dusche? Wahrscheinlich in einer Dusche.

Nun war die Dusche leer, nur ich war da. Doch plötzlich hörte ich wieder Schritte, es kam schon wieder wer Neues hinzu. Ist mir aber auch egal.

Grade als ich das Handtuch aufhängen wollte, tasteten sich zwei Hände an meine Taille und ich schreckte auf.

"Ey-"
"Pshhh..", hauchte diese Person und jetzt erkannte ich ihn. Ich schaute hinab und sah seine Hände.

"Ich wollte grad duschen, grad das Handtuch ablegen.", kicherte ich, weil er in dem Moment gegen meinen Nacken pustete.
"Wäre für mich kein Problem.", sagte er leise lachend und ich schüttelte lächelnd den Kopf.

"Hab dich verfolgt."
"Seh ich."
"Keiner wird mir hinterherkommen."
"Weiß ich."

Und schon hatte ich wieder dieses Dauergrinsen. Unglaublich.

Langsam krabbelte er mit seinen Finger von meiner Taille weg, hoch zu meinen Schultern. Und diese unglaubliche Gänsehaut durchfuhr mich. Und tatsächlich war ich wieder so gut drauf.

"Ich hab dich irgendwie vermisst, die drei Tage, weißt du das?", flüsterte er und ich seufzte.
"Ich dich auch.", gab ich zu. Ich spürte förmlich sein Grinsen.

Dann drehte er mich langsam um und musterte kurz meinen Oberkörper.
"So dünn..", flüsterte er und ich seufzte genervt.
"Tut mir leid.", sagte er und guckte mir in die Augen.
"Schon okay."

"Nein, allgemein. Tut mir leid, was ich vor paar Tagen abgezogen habe. Das Ding war nur..du machst mich schwach. Ich bin nicht der, der ich normalerweise bin.
Du tust Dinge mit mir, wo ich mich später frage, wieso ich diese Dinge überhaupt tue. Ich bin so nett zu dir, ich bin nicht so.
Seit Jahren bin ich unantastbar, verstehst du? Ich bin dann halt sauer geworden.
Du..veränderst mich. Und das hat mich gestört..", er drehte mich wieder um und ich spürte seinen Atem an meinem Ohr, "..du holst meine liebevolle Seite in mir wieder raus..ich dachte ich hätte die nicht mehr aber..bei deiner Nähe bin ich so anders.", erzählte er und meine Gänsehaut wurde immer stärker.

"Ich- das ist nicht meine A-Absicht-"
"Pshhtt..", er strich langsam mit seinem Finger meinem Arm runter, wieder zu meiner Taille, "..solange es nur bei dir ist.", raunte er in mein Ohr und im nächsten Moment streiften seine Lippen mein Ohr.

Ich erschauderte und drehte meinen Kopf weg.
"Ist okay. Ich bin auch viel schwächer bei dir, als ich normalerweise bin.."
"Lass mich raten.", fing er an und legte zwei Finger an meine Wange.

"Eigentlich bist du nicht feige. Und du bist eigentlich nicht schüchtern und..", er drehte meinen Kopf wieder in seine Richtung und sein Gesicht war plötzlich ganz nah an meinem, "..und du bist bestimmt sassy..bestimmt richtig frech.", grinste er und ließ meinen Kopf los. Ich lachte auf und nickte.

Ich spürte seinen Oberkörper an meinem Rücken und im nächsten Moment legte er sein Kinn an meiner Schulter ab. Seine Hände ruhten immer noch an meiner Taille.
"Also verzeihst du mir?", hauchte er gegen mein Nacken und seine Lippen streiften erneut meine Haut. Die Gänsehaut kam schon wieder und mein Herz raste. Was passiert in mir?

Ich spürte förmlich wie er grinste, als er dies bemerkte.
"Ja.", beantworte ich lächelnd und er gab mir einen sanften Kuss auf den Nacken.
"Danke.", hauchte er noch und mein Herz raste unglaublich schnell.

Im nächsten Moment ging er einige Schritte zurück und verschwand in einer Kabine neben mir.
"Wehe du kommst rüber und guckst.", warnte ich ihn grinsend.
"Würde niemals aushalten, unanständige Dinge mit dir zu tun. Ich bleibe lieber hier, für dein und mein Wohl, keine Sorge.", hörte ich ihn lachen und ich biss mir auf die Unterlippe.

Im nächsten Moment hörte ich wie seine Dusche anging. Ich hing mein Handtuch auf und fing ebenfalls an zu duschen.

Prison. ⇝  Larry Stylinson. 「AU」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt