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„Everyone is trying to accomplish something big, not realizing that life is made up of little things."

Frank Clark
(1860 - 1936)

×××××××

"Sonya? Ich bin zuhause!", rief ich nach meiner Schwester als ich die Wohnung betrat, und meine Schuhe auszog. Jedoch hörte ich keine Antwort. Stirnrunzelnd machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmern, aber auch dort war sie nicht. Schulterzuckend setzte ich mich auf die Couch, seufzte laut.

Ich öffnete meine Augen allerdings wieder als ich Schritte aus der Küche hörte, welche dann ins Wohnzimmer führten. "Wie war die Mission meines kleinen Brüderchens?" Ich rollte die Augen, natürlich. Seufzend streckte ich meinen rechte Arm in die Luft und hielt ihr tadelnd den Zeigefinger vor's Gesicht.

"Erstens, du bist nur fünf Minuten älter als ich. Zweitens, es lief alles wie geplant." Ich stand auf und schaute meiner Schwester in die braunen Augen. Obwohl wir Zwillinge waren, sahen wir uns gar nicht ähnlich. Ich kam viel mehr nach meiner Mutter, und sie nach unserem Vater.
"Wenn du mich entschuldigen würdest, Schwesterchen. Ich muss packen."

"Für was?", fragte sie mich interessiert und wischte mir mit ihrem Finger über die Wange. Etwas warmes klebriges floss über diese. Höchstwahrscheinlich Schokolade. "Sonya! Das ist ekelhaft!", beschwerte ich mich und schmierte es ihr auf die Wange.

Was eine Verschwendung.

Sie kicherte und setzte an mir wieder etwas ins Gesicht zu schmieren als ich den Kopf zurück zog und ihr Handgelenk festhielt. "Okay! Genug!", sagte ich und wischte mir mit meinem freien Handrücken über die Wange. "Okay.", Sonya grinste mich an und leckte sich die leicht an ihren Fingerspitzen getrocknete Schokolade ab. Ich verzog mein Gesicht.

"Jetzt lass mich packen gehen, und um deine Frage zu beantworten; ich reise nach Spanien.", beantwortete ich ihre Frage als ich an ihr vorbei in den Flur ging. Sonya war nicht überrascht, sie war es gewöhnt das ich in meinem Beruf viel Reisen musste. Das FBI schickte mich öfters in andere Länder, es war nichts besonderes.

Ihr war es egal, solange ich nicht ihr Souvenir vergas. Dann hatte ich einen Weltkrieg ausgelöst.
Wortwörtlich.

Ohne etwas zu sagen lief ich die Treppen hoch in mein Zimmer, öffnete die Tür und knipste das Licht an. Mein Handy welches ich aus meiner Hosentasche zog legte ich auf den linken Nachtschrank, direkt neben das Bild von meiner Schwester und mir im Urlaub in Brasilien. Seufzend nahm ich den Bilderrahmen in meine Hände und schaute mir das Bild an. Mein Daumen strich behutsam über das Glas, hinterließ eine dünne Abdruckspur.

Es war ein älteres Bild, wir waren lange schon nicht mehr gemeinsam im Urlaub. Entweder war sie unterwegs oder ich war es, meistens aber ich. Ich stellte den Bilderrahmen zurück und öffnete die oberste Schublade meines Nachtschrankes. Hinein legte ich meine Marke und den MI6-Ausweis.

Das werde ich nicht brauchen.

Danach lief ich einmal quer durchs Zimmer zu meinem Kleiderschrank und öffnete ihn. Ohne wirklich wert drauf zu legen, was ich mir nahm, suchte ich mir Hosen und Oberteile sowie sonstiges heraus. Doch schon bald wurde ich durch das Vibrieren meines Handys auf dem Holznachtisch unterbrochen. Ich drehte meinen Kopf um nachzuschauen wer es war und sazh Marijas Gesicht auf dem Display.

Schnell huschte ich herüber und wischte über das hell leuchtende Display um den Anruf entgegenzunehmen. Das Handy klemmte ich mir zwischen mein Ohr und meine Schulter. "Was gibt Marija?", fragte ich sie während ich weiter nach Klamotten suchte.

"Smith hat mich gerade angerufen, sorry wenn ich dich störe, Süßer. Aber das hier ist wichtig."

"Ich bin ganz Ohr."

"Es gab Änderungen beim Plan."

×××××

Ich will heulen.
Morgen letzter Schultag und Zeugnisse, ugh.

Was habt ihr, werdet ihr in den Ferien machen? :)

Meinungen?
[Mabeyme]

headshot ❀ tardy [#Wattys2017]Where stories live. Discover now