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„You cannot find peace by avoiding life."

Virginia Woolf (1882 - 1941)

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Die Autofahrt verlief schweigend. Ich war auf das Fahren konzentriert und meine Schwester starrte aus dem Fenster. Fieberhaft suchte ich nach einem Gesprächsthema, welches die Fahrt auflockern konnte. Ich wollte nicht, dass diese Stimmung zwischen uns war.
Nachdenklich biss ich mir auf die Lippe, räusperte mich und begann dann zu sprechen.

"Über was... über was denkst du nach?", fragte ich vorsichtig. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Sonya sich aufsetzte und ihren Kopf zu mir drehte. Sie schwieg, schien zu überlegen was sie sagen sollte. "Was genau dein Auftrag ist.", antwortete sie dann. Ich verdrehte die Augen, lächelte aber. "Nenn es nicht Auftrag, Sonny. Ich bin kein Auftragskiller oder Kopfgeldjäger."

"Aber fast. Du bist ein Angestellter beim MI6, Ardy." - "Da gibt es einen Unterschied, Sonya.", knurrte ich leise. Ich wollte nicht so harsch sein, aber meine Nerven lagen blank.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich TJ finden und festnehmen sollte. Er ist der meist gesuchte Drogendealer in ganz Europa, ganz zu schweigen von seinen Gefolgsleuten.
Man hatte nie etwas über ihn herausgefunden, man wusste ja noch nicht mal seinen kompletten Namen.
Ich wusste ja noch nicht mal, ob die Informationen, welche die Änderung im Plan hervorgebracht haben, richtig waren.

Was, wenn ich ihn nicht finde?

Ich merkte deutlich, wie angespannt Sonya war. Genau wie sie merkte, wie angespannt ich war.

"Du hast eine Gott verdammte Waffe, Ardian. Du stürmst Gebäude, platzt in Drogenhandel und nimmst teilweise Massenmörder fest. Ich will mich nicht daran zurückerinnern, wie oft du schon mit einer Schusswunde nach Hause kamst. Wie oft ich dir Stichwunden nähen musste und wie oft, ich dich daran erinnern musste, deine Schmerzmittel zu nehmen weil du sonst, ernsthafte Probleme hattest!"

Sie war aufgewühlt, ihre Stimme etwas kratzig. Ihre braunen Augen fixierten mich von der Seite. Kurz, schaute ich erneut aus dem Augenwinkel zu ihr. Die Ampel vor uns war rot, also bremste ich. Vielleicht etwas zu scharf, aber das war mir egal.

Meine Hände schlossen sich fester um das Lenkrad, so sehr, das meine Knöchel hervortraten. Es schmerzte, sehr, aber ich brauchte den Schmerz um zu kontrollieren dass ich nicht einen Wutausbruch direkt hier im Wagen kriegen würde.

Ich schwieg.

"Du bist in Schießereien verwickelt, Ardian! Du könntest jede Sekunde eine scheiß Kugel durch die Brust, oder vielleicht sogar deinen dummen, dickköpfigen Schädel, gejagt bekommen! An deinen Händen klebt Blut!"

"Halt den Mund, Sonya!", schrie ich. Sie verstummte sofort.
Mein Kiefer spannte sich an, meine Zähne knirschten.

"Ich bin kein Mörder. Krieg das in deinen Schädel. Ich weiß, dass an meinen Händen Blut klebt, aber kein unschuldiges! Ich habe noch nie jemanden getötet! Ich bin kein Mörder!"

Tränen der Wut traten mir in die Augen, meine Kehle tat weh, da sie sich zuschnürte. Stumm biss ich mir auf die Unterlippe, atmete tief durch bevor ich auf das Gaspedal trat, da die Ampel auf grün umsprang.

Sonya sagte nichts, aber ich merkte, dass sie genau wusste, wie sehr mich ihre Anschuldigungen des Mordes an Menschen mitnahm.

××××××

Ich hasse mein Leben, ugh.

Ich hab bemerkt dass ich Geschichten, viel besser in dritter Person schreiben kann.
Gefällt mir persönlich auch mehr, haha.

Wie geht's euch so ? :)

Meinungen zum Kapitel?

[Mabeyme]

headshot ❀ tardy [#Wattys2017]Where stories live. Discover now