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» Maybe it would be better to forget. «

×××××

Ich würde lügen, würde ich sagen dass ich mich nicht unwohl fühlte.
Denn so fühlte ich mich.

Ein beklemmendes Gefühl in meiner Brust, welches mir das Gefühl nahm, sicher zu atmen.

Es war als würde mir jemand ein grobes Seil um die Brust binden und es langsam aber sicher festschnüren.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und dennoch versuchte ich ruhig zu bleiben.

Ich war in durchaus schlimmeren Lagen gewesen, dennoch war ich beunruhigt.

Kopfschüttelnd atmete ich tief durch, griff die schwarze Umhängetasche und kontrollierte noch einmal die Waffe, welche in meinem Hosenbund steckte.

Und dann wurde mir klar, was falsch war.

Es war zu einfach.

Nur war es zu spät, denn ich spürte bereits den Schlag auf meinem Hinterkopf und den unbeschreibbaren Schmerz bevor ich zu Boden ging.

♣♠♣

[Ok lol was.]
[Das ist so Klischee, lmao.]
[Sorry, hehe.]

♣♠♣

Meine Augenlieder fühlten sich schwer an, zu schwer um sie zu öffnen.
Mein Kopf dröhnte, hinter meiner Schläfe pochte es.

Erneut versuchte ich meine Augen zu öffnen, scheiterte aber mit einem schmerzerfülltem Stöhnen.

Ich versuchte es erneut, erfolgreich.

Meine Sicht war verschwommen, drehte sich. Ich unterdrückte ein weiteres schmerzhaftes Aufstöhnen und kniff die Augen zusammen, mit der Hoffnung, wenn ich sie erneut aufschlagen würde, wieder klar sehen zu können.

Tatsächlich konnte ich wieder klarer sehen, als ich meine Augen wieder aufschlug. Das Drehen und Schwanken hatte sich beruhigt, das Pochen in meinem Schädel blieb jedoch.

Der Raum war heruntergekommen, verdreckt sowie schlecht durchlüftet.
Die Luft war stickig, beinahe zum Schneiden dick.

Ein paar Meter vor mir, acht vielleicht auch zehn, war eine Eisentür, bereits rostig.
Dennoch schien sie unheimlich stabil.

Das kalte Licht flackerte und als ich meinen Kopf zurück lehnte, sah ich, dass die Lampe, wenn man sie überhaupt noch so nennen konnte, nur noch an einer Strippe hing und das Glas der Glühbirnen bereits eingerissen war.

Seufzend versuchte ich mich zu bewegen, doch wie zu erwarten war ich am Stuhl gefesselt.
Gerade als ich beginnen wollte, mich irgendwie vorzubewegen, wurde die Tür mit einem ohrenbetäubenden Quietschen aufgeschoben.

Mein Blick schnellte hoch, doch traute ich mich nicht, direkt in seine Augen zu sehen.
Ich betrachtete seine Brust, die breiten Schultern und die unter dem weit ausgeschnittenen, weißen T-Shirt erkennbaren Schlüsselbeine.

"Ich hatte mehr von dir erwartet, Ardian.", sagte er und schüttelte seinen Kopf.

Mein Blick fiel zu Boden und ich merkte bereits, wie ich etwas tat, was unter meiner Würde war.

Er machte ein tadeldes Geräusch, eine Mischung aus einem Schnalzen mit der Zunge und einem simplem Seufzen.

Der zweite Stuhl quietschte über den verschmutzten, fleckigen Steinboden, als er ihn heranzog und sich vor mich setzte.

"Ich hätte gedacht dass du ein Angestellter meiner Rivalen wärst, vielleicht auch einfach nur irgendein Junkie der günstig Stoff brauch,", begann er als er seine Hände faltete und sich vorbeugte.

Ich schwieg, da etwas anderes sinnlos wäre.

Wieso sollte ich mich wehren?
Ich war gefesselt und unbewaffnet.
Wieso sollte ich ihm widersprechen?
Ich war bereits aufgeflogen.

Er wusste es.
Gott verdammt, er wusste es.

Er seufzte, streckte seine Hand aus sodass zwei seiner Finger mein Kinn hochdrückten, während sein Daumen sich vorne, knapp unter meine Unterlippe, legte und mein Kinn in Position hielt.

"MI6-Agent,", murmelte er belustigt, Hohn und Spott in seinen Augen.
"Dachtest du wirklich, du könntest einen weltbekannten sowie international gesuchten Drogendealer einfach gefangen nehmen?"

Ich antwortete nicht, meinen Blick stur mit seinem verharkt.
Der Blauton seiner Augen ließ mich frösteln.

Er grinste schwach, ließ mein Kinn fallen und lehnte sich zurück.
"Normalerweise mache ich mir nicht selber die Mühe, aber da du etwas besonderes bist, machen wir eine Ausnahme.", er zwinkterte mir zu und verschränkte die Arme.

"Was hälst du davon, Kitten?"

Am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht gespuckt, ihn beleidigt und beschimpft bis dass mein Mund schmerzen würde und mir die Beleidigungen ausgehen würden.

Aber ich schwieg.

Er lachte schwach, schüttelte seinen Kopf locker nach links und rechts.
Dann stand er auf, bewegte sich beinahe schon anmutig um den Stuhl herum, griff ihn bei der Lehne, zog ihn zurück.

"Ich mochte dich wirklich, Ardian.
Du warst interessant, anders.", sagte er während der Stuhl auf zwei Beinen hinter ihm her schleifte.

Mit einem Krachen, landete der Stuhl auf dem Boden, achtlos umgeworfen.

Mit einer flinken Bewegung stand Tj wiede vor mir, die blauen Augen blitzen. Dann holte er seine Hände hinter seinem Rücken hervor.

Mir gefrohr das Blut in den Adern.

Er hatte eine Waffe in seiner Hand, exakt die Pistole, die er mir gab und welche ich noch bei mir trug, bevor ich hier erwachte.

"Tragisch, dass ich mich bereits von dir verabschieden muss." Er zuckte mit den Schultern, schob das Magazin zurück in den Griff, nachdem er überprüft hatte ob es voll war.

Es klickte, die Pistole entsichert.

"Noch irgendwelche letzten Worte, Agent Bora?", fragte er mich und zog abwartend eine Augenbraue hoch.

"Fahr zur Hölle.", zischte ich und funkelte ihn an.
Er grinste nur charmant, hob seinen Arm in einer flüssigen, geübten Bewegung.

"Werd' ich, ich geb dir mein Wort. Vielleicht sehen wir uns ja dort, Kitten."

Er zwinkerte.
Und dann drückte er ab.

×××××××

Lol whut.
Ich mag das Kapitel voll, lmao.

Meinungen?

[Mabeyme]

headshot ❀ tardy [#Wattys2017]Where stories live. Discover now