12. Never say never

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Nachdem Harry meinen Namen gerufen hatte, setzte ich mich mit den anderen Jungs an den Frühstückstisch, um unsere letzten Pancakes im Jahr 1983 zu verdrücken. Für mich würden es auf jeden Fall die Letzten sein und ich hoffte, für Zayn ebenfalls. Aber ich hatte keinen richtigen Hunger, denn der Abschied von Lizzy war mir ein bisschen auf den Magen geschlagen. Lustlos stocherte ich auf meinem Teller herum, bis Liam schließlich ein Machtwort sprach.

„Niall, du musst etwas essen. Sonst klappst du nachher zusammen, wenn wir Jagd auf die Kugel machen! Und du bist der Wichtigste dabei!", versuchte er mir begreiflich zu machen.

Doch das wusste ich selbst, es änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass ich traurig war. Seufzend stopfte ich nun einen der leckeren Pancakes in meinen Mund, denn ich wollte die Jungs und besonders Zayn, nicht enttäuschen. Nachdem wir alle aufgegessen hatten, gingen wir die Treppe nach oben, um unsere Zimmer aufzusuchen.

„Also ich weiß ja nicht, wie ihr das handhaben wollt aber ich werde mich jetzt umziehen", sagte Louis.

Damit meinte er wohl, dass er seine Hose aus dem Jahr 2013 tragen wollte. Da ich die Idee gar nicht so dumm fand, stimmte ich ihm zu.

„Das mache ich auch, denn ich habe keine Lust nachher mit diesen engen Jeans am Leib anzukommen."

Wir würden vermutlich keine Zeit mehr haben, hierher zurückzukehren und uns auch noch umzuziehen, wenn wir pünktlich im Waschsalon sein sollten. Die restlichen drei sahen das Gott sei Dank ebenso und so entledigte ich mich mit einem erleichterten Seufzer der unbequemen Hose.

„Was machen wir denn mit den Sachen, die wir hier gekauft haben?", fragte Harry und schaute mich an.

„Gute Frage, ich würde das U2 T-Shirt schon gerne mitnehmen", gab ich zur Antwort.

Auf den Rest und die Boxer Shorts, legte ich keinen gesteigerten Wert, denn davon besaß ich zuhause wirklich genügend.

„Ziehe es doch einfach drüber oder drunter", schlug Harry vor, der eines seiner Rolling Stones T-Shirts, welche er ebenfalls hier gekauft hatte, über ein weißes T-Shirt zog.

Dieser Vorschlag schien mir sinnvoll zu sein und so kam es, dass ich plötzlich zwei T-Shirts trug. Da es jedoch ziemlich kalt draußen war, machte mir das nicht das Geringste aus, im Gegenteil. Wir sahen uns ein letztes Mal im Zimmer um, ob wir auch nichts vergessen hatten und liefen dann auf den Flur hinaus, wo Louis und Liam bereits warteten.

„Wo ist Zayn?", fragte ich sofort.

„Seine Frisur sitzt nicht richtig", erwiderte Louis mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Das durfte doch nicht wahr sein! Wir waren alle ziemlich aufgeregt aber er kümmerte sich um seine Haare!

„Das ist ja mal wieder typisch!", entfuhr es mir, wobei ich den Kopf schüttelte.

„Na ja, ich denke, er wird gleich fertig sein", beschwichtigte Liam uns.

Kaum hatte er dies ausgesprochen, erschien Zayn auf der Bildfläche. Er grinste uns an aber ich konnte deutlich die Angst in seinen Augen erkennen. Was ging wohl in ihm vor? Wie fühlte sich jemand, der nicht wusste, ob er jemals wieder in sein normales Leben zurückkehren würde? In jenem Moment wusste ich nicht, wer von uns beiden eher zu bedauern war, denn sein Schicksal lag gewissermaßen in meinen Händen. Wenn ich heute versagen würde, war alles gelaufen. Dann hatte ich nicht nur Zayn, sondern auch One Direction auf dem Gewissen.

„Lasst uns gehen", vernahm ich Liams Stimme.

Er versuchte ruhig zu wirken, was ihm einigermaßen gelang. Doch ich war furchtbar ungeduldig, ein Gefühl, das sich von Minute zu Minute verstärkte, je näher wir der Senate House Library kamen.

Time MachineWhere stories live. Discover now