25. The bald truth

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Nachdem ich aus Lizzys Kleiderschrank nach draußen geflüchtet war, rannte ich zu meinem Auto, als ginge es um mein Leben. Den Brief hatte ich in der Innentasche meiner Lederjacke verstaut, damit ihm nichts passierte. Ich spürte die Tränen in meinen Augen, welche mich dazu zwangen, kurz im Wagen sitzen zu bleiben und nicht sofort loszufahren.

Es war einfach alles zu viel, ich konnte nicht mehr klar denken. Ich wusste nur eines: Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause, um diese Zeilen noch einmal in aller Ruhe lesen zu können, obwohl ich wusste, dass sie mich innerlich mehr als nur aufwühlen würden.

Nach ungefähr fünf Minuten hatte ich mich soweit unter Kontrolle, dass ich endlich in der Lage dazu war, loszufahren. Der typische Londoner Nieselregen, der gegen die Windschutzscheibe prasselte, trug nicht dazu bei, meine Stimmung zu verbessern.

Nach zwanzig unendlich langen Minuten hatte ich es jedoch geschafft. Der Aufzug brachte mich direkt in mein Penthouse, wo ich zunächst meine Schuhe auszog und die Jacke an der Garderobe aufhängte. Zuvor holte ich jedoch den Brief aus der Innentasche und trabte anschließend mit gesenktem Kopf ins Wohnzimmer. Dort angekommen, setzte ich mich auf das große Sofa und heftete meine Augen erneut auf das Schriftstück.

Lieber Niall, ich hoffe, dass dieser Brief dich erreichen wird, denn deine Telefonnummer, die du mir aufgeschrieben hast, funktioniert tatsächlich nicht. Aber eigentlich ist das auch reine Nebensache, denn das, was ich dir sagen will, hätte ich sowieso nicht am Telefon herausbringen können. Weißt du, wie wichtig du mir innerhalb dieser kurzen Zeit, die wir miteinander verbringen konnten, geworden bist? Ich habe noch nie einen Jungen getroffen, der so respektvoll, zärtlich und liebevoll mit mir umgegangen ist. Als ich dir sagte, dass ich nicht mit jedem Jungen schlafen würde, war das nicht gelogen. Ich schlafe nur mit einem Jungen, wenn ich etwas für ihn empfinde, so wie bei dir, denn ich liebe dich wirklich. Du hast mir so viel Selbstvertrauen gegeben, indem du mir zu verstehen gegeben hast, dass meine Narbe meine Schönheit nicht beeinflussen würde. Das hat mir noch nie jemand gesagt. Ich muss immer an diese Nacht und den darauffolgenden Tag zurückdenken. Alles mit dir war so wunderschön und ich hoffe, dass wir uns eines Tages wiedersehen und auch, dass es nicht zu lange dauert, bis du mich wieder in deinen Armen halten wirst. Ich denke jeden Tag an dich und die schöne Zeit, die wir hatten. Vielleicht kann ich dich in Irland besuchen kommen oder du schaffst es nochmal nach London zu reisen. Bitte gib mir nicht das Gefühl, eine von Vielen gewesen zu sein, denn du bist ein ganz besonderer Mensch für mich.

Deine Lizzy

P.S.: Bitte grüße Louis, Zayn, Liam und Harry von mir und Crissy lässt ganz spezielle Grüße an Harry ausrichten.

Mit zitternden Händen legte ich den Brief auf den Tisch vor der Couch.

Ich war nicht nur eine Affäre für sie gewesen, Lizzy hatte mich geliebt. Genauso wie ich sie.

Aber nun liebte ich Sammy, ihre Tochter.

Im Moment konnte ich mit den ganzen Gefühlen, die nun auf mich einstürzten, überhaupt nicht umgehen. Wie sehr musste ich sie mit meinem Verhalten gekränkt und enttäuscht haben? Nie wieder würde ich ihr unbefangen unter die Augen treten können, denn mein schlechtes Gewissen würde mir keine ruhige Minute lassen. Ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus. Elizabeth hatte mich geliebt. Doch was sah sie nun in mir? Einen guten Freund? Eine Art Sohn? Den Freund ihrer Tochter, den sie früher selbst gerne gehabt hätte?

Ich mochte sie sehr gerne, keine Frage. Es war toll, sich mit ihr zu unterhalten, doch nun war plötzlich alles anders. Sich neben sie zu setzen und mit ihr zu reden, fühlte sich an, als ob ich Sammy betrügen würde. Und das konnte ich auf keinen Fall tun.

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