26. Trip down memory lane

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Sammy

Mit klopfendem Herzen und total verwirrt rannte ich aus Nialls Wohnung. Was hatte dieser Brief zu bedeuten? Wieso lag er auf dem Tisch in seinem Wohnzimmer? Es war ein Brief, welchen meine Mum geschrieben hatte, ich kannte ihre Handschrift genau. Das konnte doch alles gar nicht sein.

Sie hatte zwar einmal erwähnt, dass sie einen Iren mit dem Namen Niall kannte, mit dem sie wohl auch näher befreundet war aber dabei konnte es sich wohl kaum um meinen Freund handeln.

Niall Horan wurde 1993 geboren, im gleichen Jahr wie ich. Irgendetwas stimmte an der ganzen Sache nicht und Niall war wohl heute nicht in der Lage, vernünftig mit mir darüber zu reden. Der Himmel wusste, was er angestellt hatte, so wie er gerade aussah!

Meine Hände zitterten leicht, als ich die Tür zu meinem Wagen öffnete, um einzusteigen. Sekunden später startete ich den Motor und fuhr los. Alles geschah mechanisch, ohne darüber nachzudenken, denn meine Gedanken verweilten nur bei diesem beschriebenen Blatt Papier, welches alles in mir aufwühlte.

Als ich endlich zuhause eingetroffen war, checkte ich kurz mein Handy. Eigentlich hatte ich eine Nachricht von Niall erwartet, doch er meldete sich nicht.

Diese Geschichte hörte sich total verrückt an und das Einzige, was ich nicht aus dem Kopf bekam, war die Tatsache, dass meine Mum einen Freund namens Niall gehabt hatte, mit dem sie wohl auch geschlafen hatte. Was war in der Vergangenheit nur passiert?

Gedankenverloren ging ich zum Kühlschrank, um eine Flasche Wasser herauszuholen. Ich war sauer auf Niall, weil er so komisch reagiert hatte. Das kannte ich nicht von ihm, denn wir vertrauten uns gegenseitig. Er war genau der Junge, den ich gesucht hatte, liebevoll, witzig, verständnisvoll und er gab mir immer das Gefühl, dass ich mich total auf ihn verlassen konnte.

Doch genau jetzt, genau heute, wo ich ihn am meisten gebraucht hätte, ließ er mich im Regen stehen. Mit einer Aussage, die so haarsträubend war, dass ich wirklich an seinem Verstand zweifeln musste. Eine Zeitreise! Diese Erklärung klang sowas von lächerlich! So etwas gab es nicht und würde es auch nie geben, davon war ich überzeugt. Wie kam Niall überhaupt auf eine solche Idee?

Frustriert ließ ich mich auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder, griff nach der Packung mit meinen Lieblingschips, die genau vor mir auf dem Tisch lagen und begann diese in mich hineinzustopfen.

Gott sei Dank hatte ich die Gene meiner Mum geerbt, was das betraf. Ich konnte sehr viel essen, ohne dick zu werden. Erst nachdem die Packung leer war, hörte ich auf. Traurig blickte ich auf mein Handy, denn Niall hielt es wohl immer noch nicht für nötig, sich zu melden. Ich liebte ihn doch, auch wenn ich heute nicht gut auf ihn zu sprechen war. Aber ihm schien es völlig egal zu sein, wie verstört und aufgewühlt ich hier in meiner Wohnung saß.

Als es Sekunden später an der Tür klingelte, sprang ich sofort auf und rannte zur Sprechanlage, welche sich im Flur, direkt neben der Eingangstür zur Wohnung befand. Zu meiner großen Enttäuschung und Verwunderung war es Louis, der Einlass begehrte. Es gab keinen Grund, ihm diesen zu verwehren, also betätigte ich den Türdrücker und wartete, bis er die Treppe nach oben erklommen hatte.

„Hi, Sammy."

Louis umarmte mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange, was ich ebenso tat.

„Niall schickt mich."

„Was?! Wieso schickt er dich zu mir? Das ist ja wohl das Letzte! Er traut sich wohl nicht hierher, nachdem was vorhin gelaufen ist?!"

Ich war wütend und enttäuscht zugleich. Doch mir blieb keine Zeit, mich über das unmögliche Verhalten meines Freundes auszulassen, denn Louis sprach sofort weiter.

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