Monster?!

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Wir stoppten abrupt. Eigentlich müssten wir jetzt rechts abbiegen um zu Dr. Morgans Praxis zu kommen, doch nun standen wir mitten in der Seitenstraße. Wir konnten schon die halbe Hauptstraße einsehen und dort standen 3-4 große schwarze SUVs mit getönten Scheiben. Lauter schwarz gekleidete Leute standen um die Autos herum oder gingen aus der Praxis rein und raus.

„Was ist da los?", fragte ich und lehnte mich vor um besser in die Straße gucken zu können.

Jack fluchte leise und sagte: „Hätt ich mir denken können...Nach meinem Auftritt in der Praxis hat Tiffany sicherlich versucht meinen Dad zu erreichen und hat unfreiwillig Leon gepetzt wo wir sind!"

Jack legte einen anderen Gang ein und wir fuhren langsam rückwärts zurück in die Seitenstraße. Da schnellte der Kopf von einem der Männer vor der Praxis herum. Erst musterte er nur kurz das Auto, doch dann zeigte er mit dem Finger auf uns und rief irgendetwas. Sofort setzten sich alle in Bewegung. Sie liefen zu ihren Autos und bevor die Praxis aus meinem Blickfeld verschwand sah ich einen genervten Leon heraus hetzen.

Jack fuhr schneller und raste rückwärts um eine Kurve. Ich wurde zur Seite geschleudert. Er wendete den Wagen und hielt, nun vorwärts, auf die nächste Highway-Auffahrt zu. Plötzlich tauchten hinter uns vier schwarze Autos auf. Ich klammerte mich ängstlich an den Türgriff, als wir auf den Highway bretterten. Dicht gefolgt von den SUVs. Jack riss das Steuer herum um einem blauen Smart auszuweichen und überholte ihn. Im Rückspiegel sah ich Funken sprühen, als unsere Verfolger das kleine Auto einfach zur Seite rammten. Jack verzog sein Gesicht vor Konzentration. Er wich allen Hindernissen aus und überholte ein Auto nach dem anderen. Doch unser Anhängsel tat es ihm gleich.

„Halt dich fest!", brummte Jack plötzlich. Er sah ja nicht, dass ich mich schon überall festklammerte, wo es nur ging. Er riss abrupt das Steuer herum und wir rasten eine Ausfahrt herunter. Zwei der vier Wagen unserer Verfolger führen vorbei und wir hörten ihre Bremsen quietschen. Die anderen beiden hatten keine große Mühe uns zu folgen. Wir fuhren mit unglaublichem Tempo über eine Straße am Rande eines Waldes. Die schwarzen SUVs holten auf. Einer von denen platzierte sich neben uns und rammte immer wieder unseren Wagen auf der Fahrerseite. Jack hatte Mühe unser Auto auf der Straße zu halten und ich knallte mit dem Kopf gegen die Scheibe. Doch dann drehte Jack ruckartig das Lenkrad in Richtung unserer Angreifer. Sie hatten mit einem Konter anscheinend nicht gerechnet. Die scherten zu Seite aus und landeten im Straßengraben. Auf der Stelle nahm jedoch der letzte Wagen seinen Platz ein. Eins der Seitenfenster wurde heruntergelassen und ich sah Leon. Er richtete eine Waffe auf uns und schoss. Jacks Händen entglitt, für einem Moment, das Lenkrad und wir kamen von der Straße ab. In atemraubendem Tempo flogen wir über den Straßengraben hinweg und knallten gegen einen Baum.

Ich blinzelte. Mein Blick verschwamm und es piepte unglaublich laut in meinen Ohren. Ich richtete mich auf. Der Sicherheitsgurt schnitt in meine Haut und ich schnallte mich schnell ab. Mein Blick ging erst zur zerstörten Windschutzscheibe und dann zur Seite. Dort saß Jack. Er röchelte. In seinem Brustkorb steckte ein Stück Holz. Es muss ihn getroffen haben als der Baum, gegen den wir gefahren waren, gebrochen war. „Jack!", sagte ich erschrocken und in diesem Moment liefen zwei Szenarien in meinem Kopf ab: 1. Ich lass ihn da aufgespießt und nehme meine Beine in die Hand um zu fliehen.

Oder 2. Ich helfe ihm. 'Definitiv 1.', sagte meine kleine rachsüchtige innere Stimme. 'Geht leider nicht', korrigierte die Logik sie enttäuscht. Wow, Jack hatte sogar schon meine Logik gegen sich aufgebracht. 'Warum nicht?', fragte meine innere Stimme zickig und stemmte wütend die Hände in die Hüften. 'Weil unser Verfolger gerade hier ankommen und die werden uns alle umbringen! Jack ist unser vermutlich einzige Hilfe.', entgegnete meine Logik. Sie hatte Recht.

Vampire entführen keine kleinen MädchenWhere stories live. Discover now