geheime Geheimsache...

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Wie von ganz weit weg, hörte ich Sirenen und viele, laute, aufgeregte Stimmen. Ich konnte mich nicht bewegen und der Schmerz betäubte meine Sinne. Nach einiger Zeit spürte ich, wie Leute an mir herumtasteten und kurz darauf wurde ich auf eine Trage gehoben. Ich hätte am liebsten geschrien vor Schmerz, aber kein Ton kam über meine Lippen. Plötzlich hörte ich Jacks Stimme. „Ich bin ihr Mann! Ich werde mit ins Krankenhaus fahren! Verstanden?" „Schon klar, aber gehen sie uns jetzt aus dem Weg!", antwortet einer der Sanitäter, „ Fahren sie mit ihrem eigenen Wagen und melden sie sich, dann bei der Rezeption."

Mit einem lauten 'Rums'  schlug die Krankenwagentür zu. Die Sirene heulte wieder los und ich wurde ins Krankenhaus gebracht. Jack durfte mich dort, aber auf keinen Fall finden. Er würde mich wieder zurückholen und ich würde vermutlich auf immer und ewig im Keller verschimmeln. Ich musste etwas unternehmen. Aber alles tat so verdammt weh...Ich stöhnte auf und hörte einen meiner Mitfahrer sagen: „Mike! Sie kommt zu Bewusstsein!" Ich spürte hektisches Gewusel neben mir. „Ein Wunder das die Kleine überhaupt noch lebt. Eigentlich müsste sie Matsch sein!", hörte ich einen der Männer sagen. Ich stöhnte noch mal. Verdammt! Ich dürfte nicht im Krankenhaus ankommen, sonst würden die sehen, dass ich mich prima selbst heilen konnte! Mir kamen Jacks Worte wieder in den Sinn: >>Du würdest bei den Menschen nicht klar kommen, weil die Angst vor dir hätten und dich sezieren würden.<< Ich versuchte meine Mund zittrig zu öffnen. Es war mir gerade egal was die Menschen mit mir machen würden. Jack war die größere Bedrohung. „Eh...e...er dah..darf mich nicht...be...bekommen!", flüsterte ich leise mir weit aufgerissenen Augen. Der Sanitäter sog scharf die Luft ein als er verstand. „Ihr Mann?", fragte er zurück. Ich versuchte erst zu nicken, aber einer der Männer hatte meinen Hals und Kopf fixiert, um keine Wirbelsäulenverletzung zu riskieren. „Ja...", hauchte ich. Vor meinen Augen verschwamm wieder alles. Gleich würde ich wieder bewusstlos werden. Doch kurz davor hörte ich den einen Mann noch sagen: „Mike, ruf die Polizei an!"

Ich zwang mich die Augen zu öffnen und blickte in grelles Krankenhauslicht. Neben mir piepte laut eins von diesen Pulsmessgeräten in einem langsamen, gleichmäßigen Takt. Am Fußende meines Bettes erkannte ich die Umrisse eines Mannes. Im ersten Moment dachte ich kurz es wäre Jack, aber dieser Mann war deutlich kleiner und pummliger. Nach ein paar Sekunden klärte sich mein Blick und ich erkannte einen älteren Mann in einem weißen Kittel, der eine Akte in der Hand hielt. „Ah...Mrs. Blackwood...Sie sind ja schon wach!" Er ging um das Bett herum und half mir mich aufzusetzen. „Ich bin Dr. Johnson. Ihr behandelnder Arzt. Wissen sie? Sie haben uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.", sagte er mit einem breitem, freundlichen Grinsen. „Als der Notruf reinkam und dort gesagt wurde sie hätten vermutlich keinen Puls mehr, haben sich meine Leute unglaublich doll beeilt und später meinten die dann, dass sie 100%ig irgendwelche inneren Verletzungen haben müssen, aber bei der Untersuchung im Krankenhaus konnten wir nichts gravierendes finden. Sie können von Glück reden, dass sowohl die Anrufer, als auch meine Leute sich geirrt haben, nicht wahr?" Ich lächelte mild. „Unglaubliches Glück...", flüsterte ich. Vermutlich hatte wirklich zwischendurch mein Herz komplett aufgehört zu schlagen und ich hatte sicherlich auch an verschiedenen inneren Verletzungen gelitten, aber das war wohl alles schon verheilt. Ich schaute aus dem Fenster. Draußen ging gerade die Sonne unter. Mein jetziger Körper brauchte wohl auch einige Zeit um mit solch großen Wunden klar zukommen. Der Doc nickte. „Also so viel haben sie sich jetzt nicht getan, dafür dass sie angeblich von einem LKW überrollt wurden. Sie haben sich nur den linken Ober- und Unterschenkel gebrochen. Außerdem das rechte Handgelenk und das linke Schlüsselbein. Es wird zwar eine kleine Weile dauern bis ihr Körper das alles repariert hat, aber nichts Lebensgefährliches ist dabei." Ich werde keine kleine Weile mehr brauchen um wieder gesund zu sein und lebensgefährlich wäre hier schon mal gar nichts!

Vampire entführen keine kleinen MädchenWhere stories live. Discover now