Kapitel 3 - The Fox

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'I sometimes have a tendency to walk on the dark side.'
-J.K. Rowling

Die Bücher rutschten Newt beinahe aus den immer noch zitternden Händen, als er durch die Gänge wankte, nicht wirklich sicher wo er war und wohin er überhaupt wollte. Das Gespräch mit Fox hatte ihn paralysiert, vor allem die letzten Worte des Jungen. Es war als würden sie wie Gift durch seine Adern rinnen, in seinem Kopf auf- und abspuken. Ihn verfolgen, wie zuvor die Blicke eben jenes Braunhaarigen. 

Newt wusste dennoch, dass Fox absolut recht hatte. 

Er merkte es nach bereits einem Tag. Es fühlte sich an, als würde der andere ihn ständig beobachten, jede Bewegung wissen, von jedem gesprochenen Wort erfahren. Einerseits wollte er wissen, was es mit Fox auf  sich hatte, warum er die Gedanken der anderen so gut kontrollieren und lesen konnte. Andererseits war er sich nicht sicher, ob es gut war, in den Besitz von derartigem Wissen zu kommen. Denn, wenn er eines gelernt hatte, so war es gewiss, dass es besser war, Fox aus dem Weg zu gehen.

In Gedanken versunken bemerkte er das schwarzhaarige Mädchen vor sich nicht und krachte in sie hinein, riss die Augen sofort noch ängstlicher auf. Sein Herz beruhigte sich jedoch wieder, als er erkannte, dass es nur Teresa war, die neben Minho an einen Spint gelehnt dagestanden hatte. Aber dennoch verschwand die Panik nicht völlig. Sie verschwand selten völlig und heute war einer der Tage an denen sie ständig präsent war. 

So wie Fox. Er konnte sofort Sorge in den blauen Augen seines Gegenübers erkennen, was ihm sagte, dass sie auch ohne Worte erraten hatte können, wie seine Konversation mit dem Teufel der Schule gelaufen war. Newt bemerkte den Drang, ihn zu Umarmen, der in dem Mädchen aufkeimte, aber sie tat nichts und das war besser so. Er war nicht bereit für derartige Gesten. 

"W-Was...hat er gesagt?", fragte Teresa mit leicht belegter, trockener Stimme und biss sich auf die Lippe, sichtlich nervös. 

Newt sah zuerst zu Boden, plötzlich leicht beschämt über sein schreckhaftes Verhalten. Streng genommen hatte Fox nichts Schlimmes getan. Nichts außergewöhnlich Schlimmes jedenfalls. Nichts, das Newt nicht gewöhnt war. Er sollte abgehärtet gegenüber dieser Dinge sein. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Worte, wie Fox sie benutzt hatte, kränkten ihn für gewöhnlich. Verletzten ihn manchmal tief. 

Aber heute war es anders gewesen. 

Er hatte wirklich Angst bekommen. Und im Grund wusste er nicht mal genau, warum. Vielleicht hatte er ja erwartet, hier würde alles anders werden, er würde einen Neustart beginnen können, und war dann von Fox' Worten zurückgeschleudert worden. Aber es hatte sich ja auch viel geändert und das nur an einem Tag. 

Er hatte zwei Freunde, oder wenigstens etwas, das dem nahe kam, gefunden. Etwas, dass seit Jahren nicht passiert war. Strenggenommen hatte er sich nicht zu beklagen. Und trotzdem nagte Panik an seiner Seele- so wie immer- zeigte ihm weiter, dass es keine Heilung gab. Nicht für ihn.

"Er...hat mit mir...nun, geredet... Er hat zuerst nett gewirkt, aber ich hab das gemacht, was du gesagt hast. Ich...hab nicht viel gesagt.", murmelte Newt und sah mit großen Augen zu Teresa auf, fast so als fürchtete er, dass sie sich nun umdrehen und einfach gehen, ihn mit seinen Problemen alleine lassen würde. Natürlich passierte nichts dergleichen. Teresa lächelte nur leicht. 

"Das ist gut, Newt. Das Schlimmste ist überstanden. Für gewöhnlich baut er keinen weiteren Kontakt mit Neuen auf.", meinte sie und nickte leicht zufrieden. Aber Newt schien das kein Stück zu beruhigen, im Gegenteil. Er wurde nur noch blasser um die Nase. 

"F-Für...gewöhnlich?", flüsterte er panisch und verkrampfte sein Kiefer. Er wollte kein für gewöhnlich, er wollte Gewissheit. Er wollte nie wieder mit Fox reden müssen. Es war die Hölle gewesen. 

Never Trust A Fox (Newtmas)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt