Kapitel 5 - Familiar Face

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'Be careful who you share you weaknesses with. Some people can't wait for the opportunity to use them against you.'

Alles, was Newt noch wusste, war, dass er mit dem Braunhaarigen mitgestolpert war, sich mitziehen hatte lassen. Blind, immer noch zu benebelt und betäubt. Später konnte er wirklich nicht mehr sagen, wieso er Fox in diesem Moment so vertraut hatte, aber es war so, wie es war.

Und nun war er, wo er war.

Auf einem der Dächer der Schule. Er wusste nicht genau, auf welchem, aber er wusste genauso wenig, wie er hier rauf gekommen war, also war das wohl nicht wirklich verwunderlich.

Newts Füße baumelten in die Tiefe und kalter Wind ließ ihn frösteln. Nun, entweder kalter Wind, oder der Junge, der neben ihm auf der Kante saß. Wüsste Newt es nicht besser, würde er nicht schreckliche Angst vor dem Braunhaarigen haben, würde er doch glatt sagen, Fox sah nachdenklich und friedlich aus, während er da auf die tiefer sinkende Sonne starrte. Trotz ihrer Strahlen war es eisig, dafür dass es im Grunde noch Sommer sein sollte. Hier wirkte es wie ein schneeloser Winter.

Und so saßen sie da. Newt zitterte immer noch, ob von dem gerade Geschehenen oder der Kälte konnte er nicht sagen. Fox blieb stumm, die ganze Zeit über. Keine Worte des Trosts aber auch keine Worte des Spottes und auch keine Fragen. Einfach nur erdrückende Stille. Und wie der Blonde schon am Morgen in der Cafeteria hatte feststellen müssen, war Stille mit Fox unangenehmer und grausamer als mit ihm reden zu müssen. Fragen über Fragen huschten durch Newts Kopf.

Warum hatte Fox ihm vorhin geholfen? Hatte er ihm überhaupt geholfen? Oder war das alles nur eine seiner Masken? Denn wundern würde es Newt nicht. Aber innerlich fand er den Wunsch wieder, dass es echt war. Dass Fox ihm wirklich Mitleid geschenkt hatte. Auch wenn er wusste, dass es sicher nicht so war.

"Warum nennt man dich Fox? Du musst doch einen normalen Namen haben.", brach es plötzlich aus dem Blonde hervor, er überraschte sie beide. Denn er selbst hatte gerade nicht einmal an dieses Thema gedacht.

Aber etwas anderes machte ihm viel mehr Angst. Er konnte fühlen, dass der Braunhaarige sich neben ihm versteifte und dann ganz langsam den Blick hob. Wut glänzte in den whiskey-farbenen Augen.

"Wie bitte?", zischte er leise und sofort sank Newts kurzer innerer Mut, der ihn offenbar leichtsinnig dazu aufgefordert hatte, diese riskante Frage eben zu stellen.

"I-Ich...e-es tut mir L-Leid...Ich...wollte nicht-", begann er zittrig eine Entschuldigung zu bilden, doch ihm wurde das Wort scharf abgeschnitten.

"Schon gut. Halt die Klappe, Isaacs." Newt wollte wirklich nicht wissen, woher dieser Junge nun schon wieder von seinem Nachnamen wusste, aber er machte sich auch nicht zu viele Gedanken darum. Warum auch, Fox wusste schließlich bekanntlich alles, richtig? Und wieder herrschte diese unangenehme und absolut ekelhafte Stille. Wie Beton lastete sie auf den Schultern der Jungen, oder zumindest auf Newts Schultern. Für den Braunhaarigen schien sowas ja normal zu sein.

Der Blonde fragte sich wirklich, was sie hier wollten. Es war nur ein Dach, und warum bei Gott sollte Fox ihn auf ein Dach bringen? Wollte er ihn runterschmeißen? Wobei, wenn man den Braunhaarigen so ansah, wäre das auch ein Wunder mehr.

"Es gibt Gründe, warum ich Fox genannt werden will.", murmelte der Junge neben Newt plötzlich, was den Blonde dazu brachte, zusammenzuzucken. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der andere reden würde und es erschreckte ihn grundlos. Doch der Braunhaarige setzte noch eins oben drauf und begann, rau zu kichern.

"Und im Grunde wissen sie alle meinen Namen. Sie trauen sich nur nicht, mich damit anzusprechen, feige wie sie sind." Das machte Newt dann doch stutzig. Sie wussten seinen Namen? Okay gut, es machte Sinn. Auch Fox musste, ob gruseliger Halbwahnsinniger oder nicht, in irgendwelchen Registern der Schule stehen, so wie jeder andere. Und zwar mir echtem Namen.

Never Trust A Fox (Newtmas)Where stories live. Discover now