Kapitel 34 - The Beauty Of His Laugh

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"It was his chaos that made him beautiful."
~Atticus

Newt erwachte durch das Pfeifen eines Wasserkochers. Müde blinzelnd öffnete er die Augen und setzte sich, zuerst etwas desorientiert auf. Wo war er? Wieso kreischte da ein Wasserkocher? Hatte man ihn entführt? 

Verschlafen sah er sich um und sofort kamen die Erinnerungen zurück. Die Hütte. Der erste Schnee. 
Thomas. Er war bei Thomas. 

Wie auf Kommando hallte ein Räuspern durch den Raum und Newt wandte den Kopf, sah zur Küche, wo der Braunhaarige gerade heißes Wasser in zwei Tassen goss. Ein leichtes Lächeln umspielte seine blassen Lippen. 

„Du bist wach.", stellte er fest und holte dann zwei Teebeutel aus einer Lade, legte sie vorsichtig in die dampfenden Behälter. Newt nickte und auch er konnte sich ein ungläubiges Grinsen nicht verkneifen. Er saß hier, in Decken gewickelt, in Thomas' Hütte, eben der Junge, den alle so sehr fürchteten, und sah ihm beim Tee kochen zu. Es war schon ein leicht komisches Bild. 

„Gut geschlafen?", wagte der Blonde sich über eine Frage und beobachtete, wie Thomas mit einem Tablett und den beiden Tassen sowie zwei Keksen wieder zu ihm zurück kam und sich neben ihm niederließ. Der Junge nickte leicht und reichte ihm einen der dampfenden Becher. 

„Ja...Besser als sonst. Und du ja anscheinend auch." Milde schmunzelnd musterte er über Newts verwuschelten Haarschopf. Der Blonde spürte, wie ihm Blut in die Wangen schoss und senkte sofort schüchtern und leicht lächelnd den Kopf. Es war schon wahr. Er hatte seit Monaten keinen tiefen Schlaf mehr gehabt, aber hier, so weit weg von seinem vertraut unvertrauten Bett und seiner unperfekt perfekten weißen Wand, hatte er wieder erfahren, was Ruhe war. Was Frieden war. 

Mit seinen Händen umschloss er seine Tasse fester und wartete darauf, dass der Tee ein wenig ausgekühlt war und gezogen hatte. Sein Blick wanderte von dem immer noch dimm glühenden Kamin zu der Fensterfront, die die Aussicht auf einen grauen Himmel freigab. Schneeflocken tänzelten unaufhaltsam vom Himmel hinab, groß und dick, als würden sie ihnen zulächeln, dass sie ruhig drinnen bleiben konnten, da heute eindeutig kein Tag zum Rausgehen war. 

„Schön, nicht?", hörte er hinter sich Thomas' Stimme und alleine die Tatsache, dass der Braunhaarige derjenige war, der eine Konversation startete, ließ Newts Herz höher springen und schneller schlagen. Seine Lippen tunkten sich in ein breites Lächeln und er nickte, drehte sich wieder zu ihm um, doch die whiskeyfarbenen Augen musterten bereits wieder die Tasse in seinen Fingern und nicht mehr das Fenster. 

„Kommst du hier jedes Jahr her?", fragte der Blonde, immer offener werdend, da Thomas eine Ruhe ausstrahlte, die er noch nie bei ihm gesehen hatte. Es war, als wäre der Braunhaarige ein anderer Mensch, auch wenn er wusste, dass das nicht ganz stimmte. Sie hatten sich beide verändert, langsam aber gravierend, kaum merkbar aber drastisch. 

Newt hatte jedoch keine Probleme mit dieser Idee. Er hatte die Version von sich selbst, die er bis jetzt gelebt hatte, nie wirklich gemocht, und so hatte er nichts dagegen, wenn er sich endlich wandelte. 
Und was Thomas anging, schien auch ihm die Abwechslung gut zu tun. Immerhin saß er hier neben ihm und, auch wenn er immer noch ein wenig den harten Typen vorzugeben versuchte, sah Newt doch den friedlichen und fragilen Glanz in seinen Augen. 

„Ja...Nicht nur zum ersten Schnee aber besonders im Winter.", antwortete der Braunhaarige dann endlich und sein Blick glitt an dem Jungen neben ihm vorbei, wieder zur Fensterfront. „Ich mag den Talkessel, in dem Blackrose liegt, nicht. Ich weiß, viele finden hier ihren Frieden weil sie sich beschützt fühlen, aber es gibt Zeiten, in denen er mich nur einsperrt und beschränkt. Als lebten wir in einem Marmeladenglas und glaubten, dass der Deckel der Himmel sei. Sicher, aber nie frei." 

Never Trust A Fox (Newtmas)Where stories live. Discover now