Kapitel 6 - Freunde

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Ich wusste nicht wirklich, ob ich vielleicht sauer auf ihn sein sollte oder nicht, schließlich hatte er mich einfach aus meinen eigenen Wohnzimmer geworfen. Dieser Gedanken machte mich dann doch schon etwas wütend, doch dann dachte ich wieder daran wie sehr ich ihn provoziert hatte und das ließ mich fast die ganze Nacht wach bis ich abends irgendwann, oder besser gesagt erst am Morgen, endlich einschlief.

Als ich aufwachte war es schon unglaublich hell, was mich sofort dazu brachte mich zum Bad zu bewegen, doch als ich gerade total verschlafen die Tür öffnete, stand Suga nur mit einem Handtuch um seinen Hüften und einer Zahnbürste im Mund da, die er hin und er bewegte. Unsere Blicke trafen sich nur kurz und ich knallte die Tür sofort wieder zu.

"Es tut mir Leid.. i-ich hab total verges.. ich mach einen Kaffee", stammelte ich total schockiert und lief ohne eine Antwort in die Küche, wobei ich mich im Flur noch einmal im Spiegel musterte.

Meine Haare sahen in Ordnung aus und es gab schon definitiv schlimmere Momente meines Aussehens am Morgen. So ging ich also einverstanden mit mir, dennoch mit leichtem Schock vom Aufeinandertreffen des oberkörperfreien Sugas und mir, in die Küche und bereitete zwei Kaffee vor. Einen mit ganz viel Zucker für mich, damit der so wenig wie möglich nach Kaffee schmeckte, und den anderen mit etwas weniger, aber nicht zu wenig. Darauf kam noch der perfekte Schaum und zufrieden ging ich dann ins Wohnzimmer, wo ich einen abstellen wollte und dann wieder gehen wollte, doch dann kam auch schon Suga ins Zimmer. Dieses Mal angezogen.

"Du hast sogar länger als ich geschlafen", hörte ich ihn etwas verwundert sagen und wusste nicht wirklich wie ich reagieren sollte, weswegen ich ihm einfach die Tasse entgegen hielt.

"Danke", sagte er nur und ich grinste nur kurz, wobei ich an ihn vorbei gehen wollte. Plötzlich spürte ich seine Hand an meinem Unterarm, die mich aufhielt weiter zu laufen, woraufhin ich dann in die Augen von ihm sah.

"Tut mir Leid wegen gestern, aber das hatte dich einfach nichts anzugehen", entschuldigte er sich, doch sogar seine Entschuldigung klang etwas fies, was er wahrscheinlich nicht einmal erreichen wollte.

"Ist schon gut", antwortete ich Suga und blickte auf seine Hand, die immernoch an meinem Unterarm haftete. Er bemerkte meinen Blick und so löste er diese sofort von mir und nippte an seinem Kaffee.

"Der ist gut"

"Danke", sagte ich nur und trank ebenso einen großen Schluck von meinem.

"Wollen wir wieder einen Film schauen?", fragte er nett und ich fing an zu lächeln, da ich das absolut nicht erwartet hatte. Somit willigte ich sofort ein und das machten wir dann auch wie am vorherigen Tag.

Das wiederholten wir wirklich mehrere Tage. Einen Tag war ich bei meinem Vater zu Besuch, doch als ich Zuhause war haben wir wieder sofort zusammen einen Film geschaut. Es gehörte schon zu unserer Routine.

Nun wohnte er schon eine ganze Woche bei mir und wir verstanden uns wirklich immer besser, obwohl es halt immer diese Tage gab, wo er etwas komisch wurde. Eiskalt, wenn es das besser beschrieb. Er konnte eine total beunruhigende Seite haben, doch dann gab es Momente, da war er völlig normal und dann gab es sogar ganz kleine Momente, wo er wirklich lieb war. Da machte er zum Beispiel essen oder so etwas in der Art, was mich wirklich unglaublich gefreut hatte. Auf Jimin hatte ich ihn jedoch nicht mehr angesprochen, da ich Angst hatte, dass er dann diese liebe Seite ganz verlieren würde.

Heute schauten wir wieder einen Film, dieses Mal hatte ich ihn zu einem romantischen Film gezwungen, den mir meine beste Freundin empfohlen hatte. Mittlerweile hatte ich angedeutet, dass ich ständigen Besuch hätte, doch ich traute mich immer noch nicht das irgendjemanden zu sagen. So schauten wir einen Film und aßen noch etwas Nudeln, die wieder er vorher gemacht hatte.


"Schmecken dir eigentlich meine Nudeln?", fragte er und ich fing an zu lachen, da ich wusste, dass ich das nicht verneinen konnte. Schlecht waren sie auch nicht, nur irgendwie besonders. Ich wusste nicht, ob es mir wirklich gefiel.

"Hach, ganz gut"

"Du meinst super gut", verbesserte mich Suga und ich lachte.

"Jaja""Hey, du weißt was Jaja heißt?", fragte er und ich grinste leicht. "Jaja", provozierte ich ihn nur und dann auf einmal fing er an auf mich zu zuspringen. Ich wich sofort auf, legte meinen Teller weg und fing an weg zu rennen. Schreiend rannte ich also weg und wurde dann kurz vor meinem Bett von ihm attackiert. Seine Arme schlangen sich um meine Hüften und wir fielen zusammen ins Bett. Er legte sich schnell über mich und hielt mir die Hand auf den Mund. "Kein Jaja mehr, verstanden?", sagte er nun und ich lachte, wobei ich wegen seinem ernsten Blick nicken musste. Vorsichtig nahm er die Hand von meinem Mund und legte sie auf meine Wange. Eine angenehme Stille füllte denn Raum und dann näherte er sich meinem Gesicht. Bereit schloss ich meine Augen, ehe er dann plötzlich stoppte und ich verwirrt die Augen nach einigen Sekunden öffnete. Er nahm seine Hand wieder weg und ging dann runter von mir, wobei er aufstand und aus dem Zimmer ging.

Lost My Way (Suga FF)Where stories live. Discover now