Kapitel 19 - Die Suche

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Ich hatte es gesagt. Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben gab ich zu, dass ich für jemanden wahre Gefühle hatte. Gefühle, die über Schwärmerei hinausgingen. Suga bedeutete mir mehr als irgendein beliebiger Junge, für den ich irgendwas empfand, aber es nicht richtig einordnen konnte. Es war das erste Mal, dass ich wusste, dass mich jemand wirklich verstand und irgendwie eine ähnliche Vergangenheit erlebte, was mich noch mehr mit ihm verbindete.

Jimin löste sich langsam von mir und versuchte irgendwie zu grinsen, doch es wirkte nicht so überzeugend wie er es wahrscheinlich wollte.

"Weißt du was, Tiana?", fing er an und ich sah ihn fragend an. "Ich denke, dass du Suga doch sehen solltest. Ich denke, dass ihr auseinander viel unglücklicher sein würdet als miteinander. Er ist mein bester Freund und ich will wirklich das Beste für ihn. Ich weiß auch, dass du das Beste wärst", sprach er und für einen Moment bekam ich eine Gänsehaut, da seine Worte mich so berührten. "Lass uns versuchen ihn zu erreichen", sagte er noch schnell und so griff ich schnell nach meinem Handy und rief ihn an, doch vergebens.

Die nächste halbe Stunde verbrachten wir damit ihn irgendwie zu erreichen, doch irgendwann war dann sein Handy aus und nichts kam mehr an. Die Sorgen wurden immer größer und Jimin rief sogar bei mehreren Leuten an, bei denen Suga vielleicht hätte sein können, doch sogar dies war zwecklos, denn niemand hatte die leiseste Ahnung.

Leider vergingen so mehrere Tage. Tage, in denen ich mir immer mehr Sorgen machte und in denen wir ihn nicht erreichen konnte. Jimin wich nicht eine Minute von meiner Seite und half mir mit jedem Mittel Suga zu finden. Wir liefen ins Krankenhaus und fragten sogar da nach ihm, da wir Angst hatten. Die Polizei wollten wir noch nicht einbinden, dennoch haben wir diese Möglichkeit in Betracht bezogen.

"Tiana, du solltest schlafen", sagte Jimin auf einmal, der gerade aus seinem langem Mittagsschlaf erwacht war, da er wie ich die Nacht nicht schlief.

Wir befürchteten das schlimmste Geschehen, denn es waren nun drei Tage, fast der vierte Tag, wo wir nichts von ihm hörten. Den einen Tag war ich sogar bei meinem Vater in der Klinik und hoffte Suga wäre da, doch die Hoffnung war umsonst.

"Ich schlafe später", sagte ich und ging Jimins Kontakte durch, in der Hoffnung, dass ich irgendwas finden würde, was mir helfen würde. Als ich dann an Jimins und Sugas Vergangenheit dachte, da überkam es mich wie ein Blitz. "J-Jimin. Wie hieß die Person von der Suga die ersten Drogen bekam?", sagte ich schnell und zog schon meine Schuhe und meine Jacke an, wobei Jimin verwirrt aufstand.

"Was? Wieso? Meinst du er ist da?"

"Wieso ist uns das nicht früher eingefallen", sprach ich mit mir selber und drückte dem Jungen sein Handy in die Hand.

"Aber Suga und er waren nicht mal wirklich Freunde"

"Bei diesen Sachen geht es nicht um Freundschaft. Es geht um Geld und Drogen!", erklärte ich Jimin, der sich auch anzog.

"Ich habe nicht einmal die Nummer von ihm"

"Weißt du wo er wohnt?", fragte ich ihn und er nickte.

Dann musste ich auch nichts mehr sagen, denn wir gingen einfach los.

Wir fuhren einige Stationen mit dem Bus und als wir immer näher kamen, wurde mein Gefühl immer mulmiger.

Wir gingen zum kleinem Haus und als Jimin dann klingelte nahm ich ängstlich seine Hand, wobei er meine drückte und mir ein kurzes aufmunterndes Grinsen schenkte. Plötzlich ging die Tür auf und ein Junge lächelte Jimin an, wobei dieser meine Hand losließ und dem Jungen einen Handschlag gab.

"Jimin, wie lange hab ich dich nicht gesehen? Und seit wann hast du so eine hübsche Freundin?", fragte er und ich bemerkte, dass seine Augen etwas zitterten. Als ich dann seine extrem glückliche Art bemerkte, ging ich ohne zu zögern an ihm vorbei und schaute mich um. "Ey Kleine, ich hab nicht gesagt, dass du rein darfst"

"Wo ist Yoongi?", fragte ich und sah ihm in die weit aufgerissenen Augen.

"Suga? Das geht mich nichts an", sagte er und nun kam auch Jimin rein, der dem Jungen in die Augen sah.

"Er ist seit Tagen weg, wir brauchen deine Hilfe", hörte ich Jimin sagen und öffnete einige Türen, wo erst das Bad war und dann ein Schlafzimmer.

Dann als ich gerade die letzte Tür öffnete, da sah ich plötzlich jemanden auf dem Boden liegen. Es war ein Gästezimmer und es gab nur eine Couch und einen Fernseher in diesen Zimmer, nichts anderes.

"S-suga", stotterte ich, als ich den Jungen erkannte und lief auf ihn zu, wobei ich sein Gesicht in meine Hände nahm. Seine Augen waren geschlossen und er gab keine verständlichen Laute von sich. "Suga, steh auf!", schrie ich ihn fast an.

"Mir geht es gut", murmelte er und rollte sich von einer zu anderen Seite. Als mein Blick dann zum Tisch fiel, zerbrach mein Herz.

"Dir geht es nicht gut", sagte ich nur, als ich die Spritze auf dem Tisch erkannte und seine Hand nahm.

Lost My Way (Suga FF)Where stories live. Discover now