Kapitel 6: Kompass

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Als es gerade zu dämmern beginnt, steht er auf einmal vor ihnen: „Holt ihr jetzt eure Koffer?" Sie nicken. Schweigend laufen sie Derek hinterher. Schließlich kommen sie zu einem kleinen Parkplatz, auf dem nur der schwarze Sportwagen Dereks steht. Er öffnet den Kofferraum, holt die Koffer heraus, stellt sie auf den Waldboden und lässt die Heckklappe wieder zufallen.

Einen kurzen Moment stehen die beiden verdutzt und wie angewurzelt da und schauen Derek an, der inzwischen die Fahrertüre geöffnet hat.

Kath reagiert als erste: „Äh...wie sollen wir jetzt nach Beacon Hills kommen? Mit dem Kompass oder was?" Er schaut sie an: „Woher soll ich das wissen? Ich habe Besseres zu tun als immer Babysitter zu spielen, für irgendwelche Kinder, die es nicht schaffen, auf sich selbst aufzupassen. Ich würde sagen, geht immer der Nase nach. Irgendwann werdet ihr es finden."

Derek möchte die Tür zuschlagen, doch Kath ist schneller und hält sie fest. „Danke, dass du so freundlich bist und uns nach Hause fährst. Bessergesagt, zum Rathaus" Kath setzt ein zuckersüßes Lächeln auf, zieht den Schlüssel des Wagens heraus, damit Derek nicht losfahren kann, und befördert die Koffer wieder ins Auto. Dann öffnet sie die hintere Türe erst auf der einen Seite und deutet ihrer Schwester, dass sie einsteigen soll. Danach geht sie auf die andere Seite, steigt ein und gibt Derek die Schlüssel zurück. „Du hast ganz schön Temperament", meint er und sieht etwas wütend und genervt aus, fährt jedoch ohne etwas Weiteres zu sagen los.

Sie fahren nicht einmal 10 Minuten, da halten sie schon vor einem unscheinbaren Gebäude. „Danke nochmal", bricht Lissy das Schweigen. Doch Derek schaut sie nur kurz durch den Rückspiegel an, antwortet jedoch nicht. Die Beiden verabschieden sich noch und steigen dann aus.

„Er ist komisch...", meint Kath „...und ein Alpha" vervollständigt Lissy. Ihre Schwester schaut sie erstaunt an. „Ja wirklich! Er hat mir kurz seine Augen gezeigt. Sie waren Rot." „Weißt du was ich nicht verstehe? Wieso er so abweisend ist und trotzdem hilft. Ich glaube eigentlich kann er nett sein, aber ich habe das Gefühl er baut sozusagen eine unsichtbare Mauer auf...", überlegt Katherina. Lissy starrt ins Leere und nickt abwesend: „Mhm" Jetzt sind sie an der Türe des unscheinbaren Hauses angelangt. Ein altes Schild mit der Aufschrift „Rathaus" hängt darüber und die Farbe Blätterte bereits ab.

Die zwei treten ein, eine Frau sitzt am Schalter. Als sie die beiden sieht, setzt sie ein sehr künstliches Lächeln auf und fragt sie, wie sie ihnen helfen könne. „Wir sollten hier die Hausschlüssel abholen" antwortet Lissy. „Ah ihr müsst die Zwillinge aus Brighton sein. Eine Kollegin kommt gleich und kümmert sich um alles", die Frau weist auf die zwei Stühle im Eingangsbereich. Nach 5 Minuten kommt schließlich eine ältere Dame und begrüßt sie mit einem weit aus freundlicherem Lächeln. „Hatten sie einen angenehmen Flug? Wo haben sie heute Nacht eigentlich geschlafen?" Diesmal ist Kath wieder schneller: „Ja natürlich", sie schaut ihre Schwester mit einem warnenden Blick an, die nicht ganz überzeugend dreinblickt und fährt fort: „Äh wir haben in einem Hotel geschlafen, war ganz nett dort" „Das freut mich. Gehen wir kurz noch in mein Büro, um das Formelle zu regeln und danach fahre ich sie zu ihrem Haus."

Eine dreiviertel Stunde später stehen sie vor einem kleinen einstöckigen Haus. Die Dame schließt die Haustüre auf und allesamt treten ein. „So, da wären wir. Ein Schlafzimmer für sie beide, wie sie gewünscht haben, ein Gästezimmer haben sie auch, da sie zusammen in einem Raum schlafen und dies eine 3 Zimmerwohnung ist. Hier ist die Küche, mit integriertem Esszimmer und anschließendem Wohnbereich. Dort ist eine kleine Abstellkammer und kommen sie hier herüber. Dort geht es zum Bad. Mit Dusche und einer Badewanne, schön offen und freundlich. Na, das war es auch schon. Das Haus wird über 50% Staatlich unterstütz, da sie keine Eltern mehr haben. Die monatliche Finanzielle Unterstützung wird ihnen auf ihr Konto überwiesen. Eine Sozialarbeiterin schaut zweimal die Woche nach ihnen, da sie beide erst 16 sind. Sie wird schauen, ob alles ok ist, es mit der Ernährung klappt und sie sich an alle Regeln halten. Außerdem dient sie als Ansprechpartnerin für Probleme und wird sie zwei heute Nachmittag um 14 Uhr das erste Mal besuchen. Sie müssen in zwei Tagen mit der Schule beginnen, also am Donnerstag. Noch Fragen?"

Lissy schaut etwas verwirrt: „Gibt's das auch noch einmal alles Schriftlich?" Die Dame blickt kurz perplex und dann setzt sie wieder ihr freundliches Lächeln auf. „Natürlich ich schreibe es bis heute Nachmittag auf und gebe es der Sozialarbeiterin mit. Hier sind die Schlüssel und dann kommt erstmal richtig an. Bis bald." Sie verabschieden sich noch, und dann verlässt die Frau das Haus. Jetzt stehen Lissy und Kath etwas verlassen in der Wohnung.

When life began to change-Teen WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt