Kapitel 18: Heimweg

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„Hey ich will auch einen Kaugummi haben, schmeiß mal rüber!" Kath duckt sich und dies war keine schlechte Idee, da Ambers Kaugummipackung kurz darauf über ihren Kopf hinweg segelt. Sie landet mit einem scheppern auf dem Asphalt. „Ernsthaft?!", beschwert sie sich mit einem ungläubigen Blick; Amber steht die gleiche Frage ins Gesicht geschrieben.
„Erstens, ihr hättet mich getroffen, zweitens, ihr seid kaugummisüchtig und drittens Lissy mein Schwesterherz du bist ein Werwolf! Somit solltest du in der Lage sein das dumme Ding zu fangen!" Lissy antwortet nur mit einem scheinheiligen Grinsen und hebt sie seelenruhig auf, holt genüsslich einen Kaugummi raus und wirft die Packung auf Kath, als kleine Rache für den Vortrag. Kath wird an der Schulter getroffen, reagiert jedoch blitzschnell und fängt die Packung, bevor diese den Boden erreicht. Mit einem nachdrücklichen Blick an Lissy gewandt gibt sie die Packung demonstrativ zivilisiert wieder an Amber zurück.

Während Amber sie in ihre Jackentasche stopft wechselt sie das Thema: „Leute, meine Eltern erlauben mir endlich, dass ich einen Hund haben darf. Ich werde vermutlich einen aus dem Tierheim holen und möchte morgen das erste Mal dort vorbeischauen. Wenn ihr wollt könnt ihr gerne mitkommen." Beide nicken eifrig. In diesem Moment gehen die Straßenlaternen an. Es ist Dienstagabend und der Grund für ihren kleinen „Spaziergang" ist, der Heimweg von Lissy und Kath. Sie waren noch bei Amber gewesen, jetzt läuft sie noch ein Stück mit ihnen mit.

„Ich hätte auch gerne einen Hund", meint Kath. „Sehnst du dich nach einem entfernten Verwandten?"; fragt Lissy und macht gespielt das Heulen eines Wolfes nach: „Aber jetzt mal im Ernst, wieso eigentlich nicht? Du kümmerst dich schön drum und ich kann Kuscheln", Kath antwortet mit einem bösen Blick: „Du kannst auch nie ernst bleiben" „Und du nicht böse gucken", erwidert Lissy. Amber schaut ernst auf: „Habt ihr das gerade auch gehört? Und wo wir grad beim Thema sind, das war kein Hund" Sie werfen sich vielsagende Blicke zu, alle wissen, dass diese Laute nur von etwas Übernatürlichen kommen können. Als sie die nächste Straße erreichen sehen sie ein Mädchen aus der Stufe der Zwillinge. Doch keiner kennt ihren Namen.

Sie sitzt zusammengekauert auf dem Boden. „Sieht ein wenig geschockt aus", murmelt Lissy den anderen zu. Sie schaut auf. Auch sie scheint die Zwillinge zu erkennen. Sie hält ihren Arm. Man braucht schon sehr viel Gutgläubigkeit, um da keine Krallenspuren zu sehen, auch wenn die Wunden nicht besonders tief sind. Amber hat ihr Handy gezückt, um den Notruf zu wählen, während Lissy nach einem Straßennamen sucht und Kath sich zu dem Mädchen herunterbeugt.

„Hey, ich bin Katherina, und wie war nochmal dein Name?" „Ich heiße Eloie." „Bist du noch irgendwo verletzt?", Eloie antwortet nur mit einem Kopfschütteln. „Was war passiert?" Jetzt zögert sie eine Weile: „Da kam glaub ein Tier oder so angerannt. Es hat mich nicht direkt angegriffen, aber mich wie beiseite gestoßen" Lissy beugt sich herunter und hakt etwas genauer nach: „Tier? Oder was Anderes. Auf wie vielen Beinen ist es denn gelaufen?" Wieder antwortet sie nicht sofort: „Eher auf 2... Aber ich bin echt nicht verrückt" Dazu denken sich die Zwillinge nur ihren Teil. Jemand der ein Monster auf zwei Beinen sieht war in ihren Augen noch lange nicht verrückt. Sie sehen, wie Eloie unter dem Schmerz immer wieder zusammenzuckt, zu den Krallenspuren kommt noch ein vermutlich gebrochenes Handgelenk vom Sturz dazu.

Die Beiden schauen sich kurz an, dann nickt Lissy Kath kaum merklich zu und Kath legt gleichgültig ihre Hand auf Eloies Schulter. Sie bemerkt zum Glück nicht, wie der Schmerz von ihr kurz die Adern von Kath schwarz färbt, bis er in ihr verschwindet. „Hey der Schmerz ist gerade weniger geworden", murmelt sie erstaunt.

Amber gesellt sich zu ihnen und fragt noch Weiteres zu dem, was sie angegriffen hat, bis der Krankenwagen kommt. Als sie gerade in den RTW gebracht wird, fällt Kath Jackson auf, welcher am Ende der Straße steht und sie beobachtet. Sie verabschiedet sich von Eloie und den Sanitätern, dann geht sie zu Jackson. Kath hat noch nie richtig mit ihm geredet und vermutet, dass er eh zu Amber wollte, trotzdem spricht er sie an: „War er das?" „Meinst du die Verletzung?" Doch Jackson gibt ihr keine Antwort, sondern fragt nur nochmal, und diesmal nachdrücklicher: „War er das?" Kath weiß nicht, was genau er meint, doch Amber steht schon neben ihr.

„Das war dein Alpha oder?" Jackson senkt ein wenig den Blick: „Ich weiß es nicht ganz, aber vermutlich schon. Ich habe nicht viel mitbekommen. Wir hätten eigentlich Rudeltreff, aber als ich ankam sah ich nur noch, wie er davonrannte. Irgendeiner meinte, dass es was mit Derek zu tun hatte." Amber überlegt kurz und schaut Kath schätzend von der Seite an: „Ihr habt vermutlich heute schon genug Aufregung hinter euch oder?" „Willst du zu Derek gehen? Mhm... Ich weiß nicht" Amber schaut fragend zu Jackson, doch der winkt nur ab: „Das kannst du vergessen. Derek hasst mich von ganzem Herzen." „Ok, Kath ich glaub ich gehe alleine, das ist vermutlich das Beste" Kath schaut ein wenig Schuldbewusst drein „Das ist schon ok, ich werde nicht sterben"

Der Krankenwagen fährt ab und Lissy kommt zu ihnen: „Sicher, dass du alleine gehen willst?" Amber nickt und Grinst dann: „So viel malwieder zu dem Belauschen von Gesprächen." Alle verabschieden sich noch voneinander, und gehen dann getrennte Wege, bist auf Kath und Lissy natürlich.

When life began to change-Teen WolfWhere stories live. Discover now