Kapitel 19: Spind

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Es ist Pause. Kath läuft alleine zu ihrem Spind. Sie begegnet ihrem Sportlehrer und muss an die seltsame Sportstunde am Montag denken. Der Lehrer hatte weder bemerkt, dass sie neue Schülerinnen waren, noch, dass es sie sozusagen zweimal gibt. Heute ist ja zum Glück erst Mittwoch und noch eine Weile, bis es wieder Montag ist.

POV Katherina:
Das Schließfach lässt sich nicht öffnen. Lissy wartet inzwischen vermutlich schon auf mich, da ich eigentlich nur kurz mein Englischbuch holen wollte, welches ich am Montag ausversehen mit in den Spind gelegt hab. Ich drehe nun zunehmend wütend an dem Rädchen herum, doch die Türe lässt sich immer noch nicht öffnen. Ich krame in meiner Jackentasche nach dem Zettel. Oje ist das peinlich. Ich habe das Gefühl, beobachtet zu werden. Da finde ich ihn endlich, den Zettel mit dem PIN. Das Englischbuch liegt ganz oben. Ich hole es heraus, schlage die Spind-Türe zu und beginne es in meinen Rucksack zu stopfen. Dabei fällt mir auch noch der Schlüssel heraus, doch das erwartete Klirren ertönt nicht.

Als ich den Rucksack wieder über die Schulter schwinge, sehe ich den Jungen, mit den lockigen blonden Haaren vor mir stehen, den Schlüssel in der Hand: „Ist das deiner?". Blöde Frage, natürlich ist das meiner. „Hier bitte, Ich glaube ich hatte mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Isaak." Ich sage immer noch nichts und verstaue den Schlüssel in meiner Jackentasche, während er mich von oben bis unten mustert: „Ich würde auf Kath tippen?" Nickend setze ich mich langsam in Bewegung und er läuft neben mir her. „Reden kannst du nicht oder?" Jetzt merke ich, wie ich rot anlaufe und murmle nur leise: „Doch" „Stimmt's, dass ihr jetzt in Ambers Rudel seid? Bisher hat keiner was erzählt." Ich nicke abermals, Fremden gegenüber bin ich meist nicht sehr gesprächig.

Er läuft immer noch neben mir her. Wir kommen an der Pinnwand vorbei, woran verschiedene Nachhilfeangebote, AGs und Veranstaltungen angeschrieben sind. Mein Blick fällt auf ein recht großes Plakat, auf dem in verschlungenen Buchstaben „Schulball" steht. Isaak folgt meinem Blick und erklärt: „Hier gibt es meist zweimal im Jahr solch einen Ball. Dort gehen fast alle hin. Habt ihr das in England auch?" Darauf muss ich mehr erwidern als nur ein Nicken: „Ja aber ich glaube hier ist das ganze Größer." „Hast du schon jemanden, mit dem du hingehst?" „Ne wieso?", bevor Isaak antwortet kommt mir die Frage etwas überflüssig vor. „Bei uns geht man meist zu zweit zum Ball, ich habe noch niemanden. Vielleicht möchtest du ja mit mir hingehen." Ich überlege wieso eigentlich nicht und zucke mit den Schultern. „Ist das ein Ja?"

POV Lissy
Langsam frage ich mich wirklich, wann Kath endlich kommt. Ich würde jetzt ja auf meine Uhr schauen, wenn ich nicht vergessen hätte sie anzuziehen. Wobei ich sie vermutlich eh nicht gefunden hätte.

Auf einmal kann ich spüren, dass sie in der Nähe ist. Sie redet mit jemanden. Wie aufs Stichwort biegt sie auch schon um die Ecke, neben ihr der Werwolf aus der Bibliothek. Sie verabschieden sich noch, dann gehen sie in getrennte Richtungen. Als sie mich sieht, rennt sie das letzte Stück und wir begrüßen uns mit großem Geschrei, während wir uns in die Arme fallen. Ok, das ist für Außenstehende vielleicht leicht übertrieben für 5 Minuten der Trennung, wenn man's genau nimmt für Innenstehende auch aber wieso auch nicht.
Ich grinse ihr auffordernd zu: „...Und? Was hast du mit dem Typ gemacht?" Mein kleines Schwesterherz, auch wenn sie weder kleiner noch jünger ist, bleibt sie trotzdem immer meine Kleine, fängt an zu Grinsen. „Er, also Isaak, hat mich gefragt, ob wir zusammen zum Ball gehen wollen.", kann sie gerade noch sagen, dann falle ich ihr erneut schreiend um den Hals.

When life began to change-Teen WolfWhere stories live. Discover now