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Ich presste meine Augen zusammen und hoffte nicht entdeckt zu werden. Ich hörte einen Knarren und merkte wie leise Schritte zu hören waren.

Taehyung Prov.

ich ging in die Wohnung und starrte direkt in die Dunkelheit. Der Raum war verdunkelt und ich konnte nur leichte Umrisse wahrnehmen. Wo war Jisoo? War das erste was mir durch den Kopf ging. Was wenn sie sich etwas angetan hat? Mein Herz schlug schneller und kleine Schweißperlen traten auf meiner Stirn hervor. Warum machte ich mir um dieses Mädchen so Sorgen? Was war das für ein Gefühl in mir? Mochte ich sie? Nein, ich ehm, das war doch nur weil ich verantwortlich für sie war. Nur deswegen. Genau! Ich schlüpfte schnell aus meinen Schuhen heraus und ging Richtung Wohnzimmer. Bitte war sie da. Bitte! Ich näherte mich den Sofa, als ich stehen blieb und ein leichter Seuftser von mir kam. So friedlich wie sie dort lag. Sie musste wohl auf der Couch eingeschlafen sein. Wie süß sie aussah. Nein! Böser Taehyung! Stop it! Right now! Ich schüttelte schnell den Kopf und setzte mich auf den Rand der Couch. Friedlich hatte sie ihre Augen zu. Sie machte so viel mit. Und war ein einfaches Mädchen was ihre kleine heile Welt hatte, BTS liebte und plötzlich brach alles zusammen. Ihr Leben in ihrem kleinen Dorf wurde einfach so zerstörd. Sie war alleine und zurückgelassen. Dachte sie hatte alles falsch gemacht was man nur falsch machen konnte. Wie blass sie nur war. Immer sah ich sie mit feuerroten Augen und blassen Gesicht. Es schien mir immer wieder so, als würde sie jeden nächsten Moment zusammenbrechen. Es war auch meine Schuld. Was hatte ich nur au ihr gemacht. Sie tat mir Leid. Obwohl ich wusste, dass sie kein Mitleid gebrauchen konnte, wollte ich für sie da sein. Ich wollte ihr jeden Wunsch erfüllen, auch wenn er noch so unmöglich war. Ich wollte ihre kleine heile Welt wieder aufbauen. Es tat einem weh, einen Menschen so leiden zu sehen. Sie war so dünn. Ihre Knochen konnte man eindeutig sehen und ihre Wangen nahmen keine Farbe mehr an. Ihre Lippen. Sie waren so weich und doch lila. Lila, als wäre kein Blut in ihren Lippen. Ich konnte meine Tränen einfach nicht mehr zurück halten und schon spürte ich wie die salzige Flüssigkeit über meine Wangen floss. Ich konnte es einfach nicht zulassen, dass ihr was passierte. Ich wischte mir leicht die Tränen weg doch es half nichts. Auch wenn ich noch so dagegen ankämpfte. Sie atmete leise und schnell. Ich konnte sie doch nicht auf der Couch schlafen lassen. Nein. Ich stand auf und hob sie vorsichtig hoch. Nun lag sie mit ihrem Kopf auf meiner Schulter und atmete in meinen Nacken hinein. Ich lächelte kurz und ging leise in ihr Zimmer. Vorsichtig ging ich zu ihrem Bett und zog die Decke weg. Behutsam legte ich sie auf die Matratze und deckte sie zu. Immer noch weinte ich. Stark. Dieses Mädchen hatte soetwas einfach nicht verdient. Nein nicht sie. Keiner hatte so etwas verdient. Sie lag so friedlich da. Ich setzte mich zu ihr ans Bett und betrachtete sie mit einen gekünstelten Lächeln beim Schlafen. Gleichmäsig und gelassen machte sie ihre Atemzüge. Keiner sollte ihr etwas antun. Keiner! Ich war für sie verantwortlich, auch wenn es nur drei Monate waren. Diese drei Monate musste ich mich zusammenreisen und für Jisoo da sein. Für das Mädchen das all ihre Hoffnungen verloren hat, keinen hatte und nicht aktzeptiert wurde. Ich aktseptierte sie nicht. Ich war hier der Fehler. Tränen tropften auf ihre Bettdecke und auf ihr Handgelenk. Ihr Handgelenk..die Knochen standen hervor. Und blass war die Hand. Die Verbände waren schon wieder abgewetzt und ich hatte daa Verlangen danach sie wieder auszutauschen. Ich stand leise auf und schlich vorsichtig in die Küche. Dort holte ich eine Creme und einen frischen Verband. Ich ging leise zurück und setzte mich wieder auf die Bettkante. Ich strich ihr einmal über das Handgelenk und legte ihr den Verband ab. Ich sah wieder die Wunden,die in meinem Herzen schmerz verursachten. Mit zitternten Händen cremte ich ihre Wunde ein umd legte vorsichtig den Verband herum. Den gleichen Vorgang wiederholte ich auch an den Beinen. Ich schluckte leicht und deckte das Mädchen wieder zu. Ich schloss die Fenster ihres Zimmers und zog die Rolladen hinunter. Mit einem letzten Lächeln verschwand ich aus ihren Zimmer und ging verweint und verletzt in mein Badezimmer. Dort betrachtete ich mich im Spiegel. Wie konnte ich nur so arrogant sein. Dieser Hass auf mich selbst verursachte erneute Tränen und ich vergrub verzweifelt meine kalten Hände in meinen Haaren. Ich hatte solche Angst um dieses Mädchen. Es machte einen anderen Menschen aus mir. Wann hatte ich mir zuletzt Sorgen um jemanden gemacht? Wann?!! Nie hatte ich die Welt um mich bemerkt. Wie schlecht es anderen ging. Ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Ich betrachtete mich erneut im Spiegel und sah mein elendiges Spiegelbild. Ich erkannte mich selbst nicht wieder. Meine Haarspitzen waren nass und das Wasser tropfte auf meine Nase. Es vermischte sich mit den Tränen die über meine Wangen kullerten und ohne mich abzutrocknen ging ich in mein Schlafzimmer. Es war erst fünf Uhr doch ich wollte mit niemanden mehr reden. Ich wollte einfach nur alleine sein. Keiner sollte sehen wie schlecht es mir ging. Und schon garnicht wie es Jisoo ging. Sie brauchte kein Mitleid. Es würde alles nur schlimmer machen. Verzweifelt ließ ich mich auf mein Bett fallen und weinte in den Polster.

Jisoo Prov.

Ich wartete bis er weg war. Warum tat er das? Ich hörte wie er weinte und mich behutsam ins Bett trug. Er war verletzt. Ich sah es ihm an. Er wechselte den Verband meiner Wunden und cremte sie vorsichtig ein. Nun konnte ich mein Weinen nicht mehr zurückhalten und ich lies den Tränen freien lauf. Schnell bahnten sie sich einen Weg über meine Wangen und flossen über meinen trockenen Mund hinuter auf die Decke. Ich krallte mich mit meinen Händen in die Matratze und schloss die Augen. Zitternd lag ich in meinem Zimmer. Mit meiner Hand klopfte ich gegen das Kissen und kniff die Augen zusammen. Ich durfte meine Schwäche nicht zeigen. Ich wollte nicht,dass andere Menschen wegen mir weinten. Einfach aus dem Weg gehen?

Only you||Kim TaehyungWhere stories live. Discover now