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~POV Kostas~

Es vergingen jetzt ein paar Wochen, in denen eigentlich alles ganz gut lief. Ich verstand mich wieder mit meinen Eltern und auch mit Lucy hatte ich mich angefreundet. Ich hätte niemals gedacht, dass ich Lucy doch noch mögen würden. Aber so war es auch gut, denn unsere Eltern trafen sich öfters mit uns. Von Marik hatte ich nichts mehr gehört, was auch ziemlich gut war, denn der kann mir immer noch gestohlen bleiben. Durch das Klingeln an der Tür wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Es war Lucy. "Hey.", begrüßte ich sie und umarmte sie dabei. Wir gingen ins Wohnzimmer und unterhielten uns ein wenig. "Stehst du vielleicht auf diesen Cody?", lachte ich. Ich hatte ihn einmal kennengelernt, als er sich mit Lucy unterhielt. "Nein! Er ist ein Freund von Justin, als ob ich auf solche Idioten stehen würde.", lachte auch sie. "Und was mit dir? Auf wen stehst du?" Ich zuckte mit den Schultern. "Bin unentschlossen." "Du hast also jemanden im Blick?" "Ja, vielleicht." "Na, komm. Erzähl.", sagte sie und schaute mich abwartend an. Ich schaute auf meine Finger und überlegte ob ich es ihr wirklich sagen konnte. Es entstand einen kurzen Moment der Stille, als ich mich entschied es ihr doch zu erzählen. Ich schaute ihr tief in die Augen, kam näher und legte meine Lippen auf ihre. Sie war anscheinend erst ziemlich überrascht, erwiderte aber dann den Kuss. "Ich glaube, ich bin nicht mehr unentschlossen.", hauchte ich gegen ihre Lippen. "Wie lange schon?", fragte sie leise. "Wie lange, was?" "Wie lange stehst du schon auf mich?" "Seit wir uns wieder vertragen haben." Sie grinste nur und küsste mich dann wieder.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich allein im Bett, obwohl Lucy gestern noch bei mir lag. Ich ging in die Küche und sah dort Lucy nur in Unterwäsche stehen, welche gerade Pfannkuchen machte. Ich schlich mich von hinten an sie ran, legte meine Hände an ihre Hüfte und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Morgen.", sagte sie leise. "Guten Morgen.", antwortete ich ihr, drehte sie um und küsste sie. Danach fingen wir an zu Essen. "Meinst du wir sollten es unseren Eltern sagen?", fragte ich sie. Sie schaute mich fragend an. "Das mit uns. Falls du mich überhaupt liebst." "Klar tue ich das. Du hast Recht, wir sollten es ihnen bald sagen." "Wie wäre es, wenn wir es ihnen nächsten Sonntag beim Essen sagen. Im Moment wird es ja zur Routine jeden Sonntag zusammen zu essen." Lucy nickte zustimmend und wir aßen zu Ende. Nachdem wir dann alles aufgeräumt hatten, fing ich wieder an Lucy zu küssen und hob sie dabei auf die Küchentheke. Unser Kuss wurde immer intensiver, jedoch wurden wir unterbrochen, als wir sahen, dass jemand im Türrahmen steht. Jana. Lucy schaute kurz auf die Uhr und ging dann von der Küchentheke runter. "Ich geh mich dann mal anziehen. Muss gleich noch arbeiten." Sie gab mir einen kurzen Kuss und verschwand dann im Schlafzimmer. "Noch ein bisschen länger und ich hätte im Strahl gekotzt.", sagte Jana, nahm sich das noch heiße Wasser und machte sich einen Tee. "Kannst du mir das mal erklären?", fragte sie, als ich ihr nicht antwortete. "Was soll ich dir denn da erklären?" "Schatz?" Wurden wir von Lucy unterbrochen. "Ja?" "Ich geh dann. Wir sehen uns." Ich ging zu ihr und gab ihr noch einen Kuss. Dann drehte ich mich wieder zu Jana um, welche einen Löffel mit Joghurt wieder weglegte. "Ich hab doch keinen Hunger mehr." "Bist du jetzt nur gekommen um hier zu frühstücken?", lachte ich. "Unter anderem. Aber eigentlich wollte ich dich besuchen und mit dir über Gott und die Welt reden. Und dann hab ich das mit dir und Lucy gesehen. Ich musste mit ansehen wie ihr euch beide fast gegenseitig aufesst. Könntest du mir das bitte erklären?" "Wir sind zusammen." Jana verschluckte sich erst im ihrem Tee, bevor sie antworten konnte: "Zusammen? Du und Lucy? Wurdest du unter Drogen gesetzt? Vor ein paar Wochen hast du sie noch gehasst. Und jetzt gehst du mit ihr ins Bett und sagst, dass ihr zusammen seit?" "Tja, Sachen ändern sich." "Ja, aber nicht innerhalb von ein paar Wochen. Du liebst sie also wirklich?" "Ja, ich liebe sie wirklich." "Komisch, irgendwie hab ich ein Déjà-vu. Hast du sowas vor drei Jahren nicht schon mal gesagt? Und ein wenig später waren du und Mik wieder zusammen." "Schon. Aber damals habe ich Marik auch noch geliebt, das ich vorbei. Ich will neu anfangen. Ohne Marik. Ich will sowieso nichts mehr von ihm hören. Ich will mit Lucy glücklich werden." "Kostas, das kann nicht. Ich kenne dich lange genug. Du liebst sie doch sowieso nicht und machst es nur wegen deinen Eltern, oder? Mach nicht wieder das Gleiche wie früher." "Jana bitte du musst mir glauben. Ich liebe sie." Sie seufzte nur. "Ich merk schon. Ich kann dich nicht umstimmen. Aber ich bin deine beste Freundin und will nur das Beste für dich. Wenn ich merke, dass du wegen Lucy wieder unglücklich wirst, werde ich dafür sorgen, dass ihr Schluss macht." Ich lachte nur. Schon süß, wie sie sich Sorgen um mich macht. "Ich kann dich ja verstehen. Ich würde doch nicht anders handeln, wenn du in so einer Situation wärst. Aber mir geht es wirklich gut. Versprochen." "Na gut. Ich glaube dir einfach mal." Während Jana und ich noch über alles Mögliche redeten, kam auch Daniela dazu. "Hey ihr." "Hey.", begrüßten wir sie gleichzeitig. "Lina hatte ein paar Sachen hier vergessen. Ich wollte sie nur holen und fragen wie es dir geht. Ich hab seit ein paar Wochen nichts mehr von dir gehört. Hast du vielleicht doch nochmal mit Mik geredet?" Daniela war wirklich wie Jana. Immer noch hatten die Beiden die Hoffnung, dass wir uns doch noch wieder vertragen. "Nein und das will ich auch nicht." "Erzähls ihr.", sagte Jana, welche gerade irgendwas auf ihrem Handy tippte. "Was erzählen?", fragte Daniela. "Ich bin mit Lucy zusammen." Daniela schaute jetzt genauso ungläubig wie Jana. "Ihr seit zusammen? Hast du eine Gehirnwäsche unterzogen bekommen? Ich dachte du hasst sie?"

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Where stories live. Discover now