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~POV Mik~

Wir hatten an diesem Abend nicht mehr viel gemacht, da es nichts gebracht hätte. Es war zu spät und wir konnten sowieso niemanden mehr fragen wo er war. Ich habe in dieser Nacht nicht wirklich geschlafen, weil ich mir Sorgen um Kostas gemacht habe und die Ungewissheit, nicht zu wissen wo er war, ließ mich nicht zur Ruhe kommen. In der Nacht hatte ich noch die Hoffnung, dass er zurückkommt, doch das kam er nicht. Den Urlaub hatte ich heute morgen noch storniert und war jetzt auf dem Weg zu Jana und Theo. "Und bei Daniela und Jeremy ist er nicht?", fragte Theo. "Dann hätte er mir Bescheid gesagt.", antwortete ich ihm. "Er sagt immer Bescheid, wenn er irgendwo anders ist, deswegen ist es ja so komisch." "Was ist mit Lucy? Könnte sie damit etwas zu tun haben?", fragte Jana. Ich zuckte mit den Schultern. "Zutrauen könnte ich es ihr..." "Dann lasst uns zu ihr gehen.", schlug Theo vor und Jana und ich stimmten ihm zu. Im Treppenhaus trafen wir auf Justin, welcher mir kurz zuzwinkerte. Ich verdrehte nur genervt die Augen. "Ekelhaft.", murmelte Jana die es anscheinend auch gesehen hat. Nach guten zehn Minuten waren wir bei Lucy angekommen. Zu unserem Glück war sie auch zu Hause und öffnete uns sofort die Tür. "Wo ist Kostas?", kam Jana gleich auf den Punkt. "Weiß ich doch nicht. Vielleicht bei seinen Eltern." "Ja, klar. Als ob er da freiwillig hingeht. Er kann nur bei dir sein. Er hat sich nicht bei uns gemeldet und ist seit gestern ist er nicht wieder gekommen." "Aber deswegen ist er doch nicht gleich bei mir. Ich kann die Augen offen halten nach ihm." "Wieso glaub ich dir nicht?", fragte Jana. "Weil du mich nicht magst. Von mir aus kommt ins Haus und guckt nach." "Schon gut. Wir gehen wieder.", sagte jetzt Theo und wir liefen wieder raus, blieben jedoch vor dem Haus stehen um weiter nachzudenken. "Meint ihr sie hätte uns rein gelassen, wenn Kostas wirklich bei ihr wäre?", fragte ich die beiden, welche unwissend mit den Achseln zuckten. "Justin!", fiel Jana plötzlich ein und Theo und ich schauten sie fragend an. "Was ist, wenn Justin dahinter steckt? Er will dich doch wieder ins Bett kriegen, Mik. Und wenn Kostas nicht mehr auftaucht, denkt er, dass er das dann auch schafft." "Hast Recht. Wir könnten ja zu ihm gehen.", schlug ich vor und das taten wir dann auch. Doch nicht Justin öffnete uns die Tür sondern sein Freund Cody. "Lasst mich raten, ihr wollt zu Justin?" Wieder übernahm Jana das reden und nickte. "Justin! Deine Freunde sind hier!", rief Cody, ging von der Tür weg und sofort kam Justin. "Freunde ist relativ.", nuschelte Justin, aber dennoch so, dass wir es verstanden. "Was wollt ihr?", fragte er danach mit einem genervten Unterton. "Wo ist Kostas?", fragte Jana. "Was weiß ich denn. Ist mir auch egal." "Es würde dir doch aber passen, wenn er auf einmal weg ist, oder?" "Es wäre toll, wenn Mik nochmal Lust hätte." Bei diesem Satz schaute er mich direkt an und zwinkerte mir zu. "Aber als ob ich mich deswegen strafbar mache und Kostas umbringe oder so." Ohne zu antworten drehte sich Jana um und machte eine Bewegung, dass wir ihr folgen sollten. Wir gingen wieder in die Wohnung, setzten uns an den Küchentisch und überlegten weiter. "Beide hörten sich ziemlich überzeugend an.", sagte ich. "Schon, aber du weißt ja, dass Lucy eine gute Schauspielerin ist. Ihr vertrau ich noch nicht so ganz, aber ich weiß auch nicht ob Justin ganz unschuldig ist..." "Sollten wir vielleicht die Polizei einschalten?", fragte ich. "Ich weiß nicht ob das irgendwas bringen würde. Die Polizei darf schließlich nur auf Verdacht einer akuten Gefahr einfach in ein Haus gehen. Und da wir nicht wissen, ob Kostas wirklich in Gefahr schwebt, kann die Polizei nicht viel machen.", erklärte Theo. Jana und ich nickten zustimmend. 

~POV Lucy~

Komm vorbei

Das war das Einzige was Justin mir geschrieben hatte. Ich befolgte seinen Anweisungen und ging sofort zu ihm. "Hey, was ist los?", fragte ich ihn. "Theo, Mik und Jana waren bei mir und haben mich nach Kostas gefragt." "Mich auch. Was hast du gesagt?" "Ich habe gesagt, dass ich keine Ahnung habe wo er ist. Aber sie haben jetzt einen Verdacht, wir müssen Kostas irgendwo anders hinbringen. Die Gefahr ist zu groß, dass sie in den Keller gehen." "Gut, ich habe schon befürchtet, dass es irgendwann soweit kommt. Wir können ihn in ein verlassenes Haus bringen. Es ist zwar ziemlich alt und morsch, aber da würde ihn keiner vermuten. Wir könnten ihn heute Nacht da hinbringen. Jetzt ist es zu auffällig, es könnte sein, dass uns jemand sieht."  Justin nickte zustimmend und so vertrieben wir uns irgendwie die Zeit, bis es endlich Nacht wurde. Dann liefen wir nach unten in den Keller indem Kostas saß, anscheinend noch wach. "Auf geht's! Wir machen einen kleinen Umzug.", sagte Justin, machte die Handschelle von der Heizung ab, packte ihm am Arm und nahm ihm mit zum Auto. "Und ich will kein Wort hören, bis wir angekommen sind.", sagte er leise und bedrohlich. "Keine Angst, es wir dir gefallen.", sagte ich munter, streichte ihm durch die Haare und setzte mich nach vorne ins Auto. Da Justin nicht wusste wo wir hin mussten, fuhr ich. Nachdem wir ein wenig rum gefahren sind, kamen wir bei dem besagtem Haus an. Es war schon ziemlich alt, mehrer Fensterscheiben waren kaputt, im Haus war es ziemlich staubig. Trotzdem stand dort mitten in einem Raum ein alter kaputter Stuhl und eine alte Kommode. Ich führte Justin und Kostas nach oben. Dort waren mehrere kleine Räume die komplett leer standen. Außer ein Raum. Dort stand ein kaputtes und staubiges Bett. "Kette ihn da ran.", sagte ich zu Justin und zeigte auf das Bett. Justin schubste Kostas auf das Bett und kettete ihn an eine Säule am Bett an. Er hatte immer noch das Tuch im Mund, weswegen er nichts sagen konnte. "Deine Freunde, hatten einen Verdacht, weswegen wir dich hieher bringen mussten. Hier findet dich nicht so schnell jemand.", sagte ich leise zu ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand dann mit Justin.

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Where stories live. Discover now