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~POV Mik~

Theo, Jana und ich wollten eigentlich gerade zu mir und Kostas gehen, um zu gucken ob Kostas nicht vielleicht doch aufgetaucht ist, oder ob er irgendwas hinterlassen hatte, keine Ahnung was wir uns erhofften, aber wenn jemand plötzlich verschwindet hat man überall Hoffnungen. Doch weit kamen wir nicht, denn im Treppenhaus standen Justin und Lucy. Wir drei blieben sofort stehen und waren leise um zu verstehen, was die beiden sagten. Doch abgesehen von "... Das er im Keller ist.", verstanden wir nichts. Danach war das Gespräch vorbei und wir sahen, wie Justin sich gerade umdrehte und in seine Wohnung wollte. Schnell verschwanden wir ein Stockwerk weiter oben. "Meint ihr, er hat von Kostas geredet?", fragte Jana. "Von wem hätte er sonst reden sollen?", antwortete ich ihr mit einer Gegenfrage. "Dann lasst uns nachschauen gehen.", sagte Theo und Jana und ich folgten ihm in den Keller. "Die Tür ist abgeschlossen.", sagte Jana. "Ja, das war ja fast klar.", antwortete Theo. "Ich sehe dort aber auch keinen.", meinte Jana, welche unter die Tür geschaut hatte. "Was macht ihr denn da?", fragte Justin grinsend. "Wir wissen, dass du irgendwas mit Kostas zu tun hast.", sagte Jana wütend. "Wieso sollte ich?" "Weil wir dich und Lucy reden gesehen haben. Ihr habt gesagt, dass er im Keller ist. Wo ist er jetzt?" Justin zuckte nur mit den Schultern, ging an uns vorbei und schloss die Tür auf. "Guckt, niemand hier." Er schloss wieder ab und ging ohne uns eines Blickes zu würdigen wieder weg. "Ich kann ihm nicht glauben.", sagte Jana. "Ich auch nicht...", stimmte ich ihr zu. "Könnte er in Lucys Keller sein?", fragte Theo. "Lucy hat soviel ich weiß keinen Keller.", antwortete ich ihm. "Und was machen wir jetzt?", fragte ich danach. "Wir könnten Lucy und Justin beobachten. Dann kriegen wir bestimmt was aus denen heraus. Einen auf Detektiv machen. Sonst bleibt uns nicht viel übrig." Theo und ich stimmten ihr zu. 

Da gestern nichts mehr passiert ist, hatten wir uns entschlossen am nächsten Tag etwas herauszufinden. Immer noch schlief ich unruhig, wenn ich überhaupt schlief. Um 10 Uhr kamen Jana und Theo vorbei. "Zufällig etwas von Kostas gehört?", fragte Theo. Ich schüttelte nur genickt den Kopf. "Okay, was jetzt?", fragte Jana. Bevor ich antworten konnte, bekam ich eine Nachricht. "Kostas.", sagte ich abwesend.

Es geht nicht mehr Mik. Wir können nicht zusammen sein. Ich dachte ich liebe dich, aber das tue ich nicht. Ich wurde so von meinen plötzlichen Gefühlen überrannt, dass ich einfach abgehauen bin. Es tut mir leid.

Ich las die Nachricht nochmal laut vor für Jana und Theo. "Das war Kostas nicht. Das kann gar nicht. Er würde nicht so einfach weggehen.", sagte Jana. "Ich glaub dieser Nachricht auch nicht.", meinte Theo und auch ich war mir nicht sicher, ob das wirklich Kostas war. "Kann man denn nicht eine Nachricht zurückverfolgen?", fragte Jana. "Ja, das geht bestimmt. Aber ich weiß nicht wie...", antwortete ich ihr. "Aber Kai vielleicht.", sagte Theo. "Wer?", fragten Jana und ich wie aus einem Mund. "Kai, er war früher in der Parallelklasse von uns." "Ach der! Du meinst dieser typische Nerd. Weißt du wo er wohnt?" Theo nickte und wir warteten nicht mehr lange sondern fuhren sofort zu ihm. Als wir bei ihm ankamen, öffnete uns jemand mir fremdes die Tür. "Hey, Kai!", begrüßte Theo ihn. Jana und ich machten beide große Augen, da er uns so nicht in Erinnerung war. Er sah jetzt wirklich gut aus, ganz anders als früher. "Kannst du uns helfen?", fragte Theo. "Vielleicht. Kommt rein." "Hübsch.", sagte Jana und schaute sich um. "Könntest du für uns eine Nachricht zurückverfolgen?" "Ja, das sollte ich hinkriegen." Ich gab ihm mein Handy und zeigte ihm die Nachricht. "Das kann ein wenig dauern...", sagte er leise. "Ihr könntet mit mir kommen.", sagte plötzlich eine weibliche Stimme hinter uns. "Ich bin Marie. Seine Freundin." Marie führte uns in die Küche und gab uns etwas zu trinken. "Ich hätte nicht gedacht, dass das Kai ist.", lachte Jana. "Er hat sich ziemlich verändert.", sagte Marie. "Ich hätte ihn selber nicht wiedererkannt, wenn ich ihn nur als Nerd in Erinnerung hätte." "Er macht Sport?", fragte Jana. "Ja, schon etwas länger. Aber ein kleiner Nerd ist er trotzdem noch. Und von allen Hoodies und Shirts mit irgendwelchen Spielen drauf, kann er sich auch nicht trennen. Aber zum Glück konnte ihm die hässlichen ausreden.", lachte Maria. "Man... hätte ich gewusst, was aus ihm noch wird, hätte ich mir nochmal überlegt, mit wem ich zusammen komme.", sagte Jana und zwinkerte Theo zu. Obwohl wir uns alle natürlich noch Sorgen um Kostas machten, war es eigentlich ein ganz witziges Gespräch und nach Tagen konnten wir endlich mal wieder lachen. "Ich hab es hinbekommen.", sagte Kai und stellte den Laptop auf den Tisch. "Es kam aus dieser Straße, Hausnummer 16." "Wer wohnt da?", fragte ich. Auch Marie schaute jetzt auf den Laptop. "Da wohnt keiner. Das ist ein leerstehendes uns ziemlich gruseliges Haus. Meine Eltern wohnen in der Straße.", sagte sie. "Okay. Danke Kai. Du hast uns echt geholfen.", sagte Jana und umarmte ihn. Wir verabschiedeten uns von beiden und stiegen ins Auto. "Gut, wenn er da wirklich ist, dann sollten wir uns jetzt beeilen und zu ihm gehen.", sagte Theo und fuhr sofort los.

~POV Kostas~

Mein Rücken schmerzte, durch diese durchgelegene Matratze. Aber das war gerade mein geringstes Problem. Nachts war es total kalt, da die Fenster kaputt waren. Mik machte sich anscheinend wirklich Sorgen und suchte mich. Doch wie sollte er mich hier finden? Er wird doch niemals darauf kommen, dass ich hier drin bin. Außerdem hat Lucy, Mik eine Nachricht geschickt, dass ich Schluss gemacht habe. Was ist, wenn er das glaubt und die Suche jetzt aufgeben hat? Abgesehen davon, dass mir kalt war, hatte ich auch noch Hunger und Durst. Das Einzige was Lucy mir jeden Tag gab, war eine kleine Flasche Wasser und ein trockenes Brot. "Sobald du deine Gefühle eingesehen hast, bekommst du mehr.", sagte sie jeden Tag zu mir. Ich wollte einfach nur nach Hause. Eigentlich wären wir jetzt in Menorca und hätten eine schöne Woche. Stattdessen sitze ich hier und habe einfach Angst, was als nächstes passiert.

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt