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~POV Kostas~

"Du bist so undankbar.", zischte mein Vater. "Wir wollen nur, dass du ein sorgenfreies Leben führen kannst. Wir haben dich all die Jahre aufgezogen und dir alles gegeben, was du haben wolltest. Und das ist der Dank?!" "Der Dank? Ich werde mich nicht bei euch bedanken! Ihr habt mich belogen, jahrelang! Habt mit Lucy alles versucht um Miks und meine Beziehung zu zerstören. Doch dabei habt ihr nicht nur die Beziehung, sondern auch mich zerstört! Mik ging es noch schlimmer als mir und das alles nur, weil wir wegen euch Schluss gemacht haben!" Erst jetzt merkte ich, dass dieses Gespräch in eine andere Richtung ging und vom eigentlichen Thema wegging, also lenkte ich das Gespräch wieder zu dem eigentlichen Thema. "Von mir aus, soll die Firma pleite gehen. Ich werde sie nicht übernehmen bis ihr euch nicht ausgiebig entschuldigt habt! Und jetzt geht!" Ich konnte einfach nicht mehr ruhig bleiben so sehr ich mich auch bemüht hatte. Da sich meine Eltern nicht bewegten, stand ich als erstes auf und lief in den Flur, zu meinem Glück folgten sie mir. "Du wirst hoffentlich noch irgendwann zur Vernunft kommen und wissen was das Richtige ist.", sagte mein Mutter enttäuscht und trotzdem mit einem wütenden Unterton. "Ich bin bei Vernunft und ich kann auch gut ohne eure Unterstützung leben. Ich will nicht sagen, dass ich schon vieles über mich selber weiß, doch ich weiß, was ich will und das beinhaltet nicht eurem Willen zu folgen." Ich öffnete die Tür und da vor stand Mik, welcher anscheinend gerade die Tür aufschließen wollte. Er trat in die Wohnung und schaute verwirrt und fragen zwischen meinen Eltern und mir hin und her, sagte jedoch nichts. Ich gab ihm einfach nur einen leichten Kuss auf die Lippen, schaute meine Eltern an und sagte so ruhig wie es ging: "Geht." Beide warfen mir einen angewiderten Blick zu und gingen dann. Ich schloss die Tür hinter ihnen und ließ mich dann seufzend dagegen fallen. "Was ist passiert?", fragte Mik. "Die Beiden standen plötzlich vor meiner Tür, wollten mich überreden die Firma zu übernehmen und haben mir immer wieder Vorwürfe zu unsere Beziehung gemacht." Ich ging genervt ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen, Mik setzte sich neben mich. "Und es ist nicht gut ausgegangen?", fragte er mich und ich schüttelte nur mit dem Kopf. "Sie werden es wohl nie einsehen, dass ich auf Jungs stehe. Aber wenn sie es nicht einsehen wollen, dann werde ich nicht die Firma übernehmen und so wird das Familienunternehmen wohl auch nicht weitergeführt. Doch das ist nicht meine Schuld." Bei den letzten beiden Sätzen schlich sich ein kleines und fieses Grinsen auf meine Lippen. Keine Ahnung woher das jetzt kam. "Was ist, wenn sie sich nicht mehr melden und wollen, dass du dich bei ihnen meldest?", fragte Mik. "Das werde ich nicht. Ich habe nichts falsches gemacht. Ich habe sie nicht drei Jahre lang belogen. Ich kann auch ohne sie leben." Mik sah sichtlich verwundert aus. "Hey, mach dir darüber keine Gedanken okay?", lächelte ich ihn an und kletterte auf seinen Schoss. "Nächste Woche sind wir auf Menorca und dann werden wir alle Sorgen vergessen. Für immer." Auch Mik lächelte jetzt und gab mir einen langen Kuss. 

Ich hasse es kurz vor dem Urlaub keine Klamotten mehr zu haben. Morgen werden wir losfliegen und in meinem Kleiderschrank war nichts mehr zum Anziehen drin. Also klaute ich mir den letzten Hoodie von Mik, welchen er noch hatte und ging mit diesem Hoodie und einer Boxershorts an, in die Küche. Mik war natürlich schon wach, tippte auf seinem Handy rum und wartete anscheinend bis ich wach war. Ich gab ihm einen kurzen Kuss, nuschelte: "Guten Morgen.", und machte mir einen Tee. Während wir am Frühstücken waren und überlegten was wir alles in Menorca machen wollten, bekam ich eine Nachricht von Jana.

Jana: Hey :). Kann es sein, dass ich den Schlüssel von eurer Wohnung bei euch gelassen habe? xD

"Kann es sein, dass Jana den Schlüssel von unserer Wohnung bei uns gelassen hat?", leitete ich die Frage an Mik weiter. "Ja, das ist gut möglich. Ich habe den Schlüssel in den Küchenschrank gelegt, weil ich nicht wusste wem der gehört." 

Kostas: Ja, der ist hier. Ich bringe ihn dir gleich vorbei.

Das war so typisch für Jana. Ziemlich vergesslich. Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren, hatten wir uns halbwegs überlegt was wir alles machen wollen. "Meinst du, wir schaffen alles, was wir machen wollen?", fragte ich Mik lachend. "Ich glaube eher nicht, aber dann gehen wir halt ein zweites Mal nach Menorca." Ich nickte nur grinsend und zustimmend und ging ins Bad um mich fertig zu machen, danach ging ich los zu Jana. Da ich den Schlüssel von ihrer Wohnung nicht verloren hatte, zumindest noch nicht, ging ich einfach ohne Vorwarnung in die Wohnung und weiter in die Küche. "Morgen.", begrüßte ich sie. "Guten Morgen.", sagten Jana und Theo gleichzeitig auch wenn morgen relativ war, da es schon halb 12 war und fast Mittag. "Macht ihr jetzt einen auf gesund?", fragte ich die beiden lachen und nahm eine Traube. "Er.", sagte Jana und zeigte auf Theo. "Naja, hätte man sich denken können. Ich meine wenn ich dich so sehe..." "Arschloch.", lachte sie nur und zeigte mir den Mittelfinger, auch Theo lachte. "Ey! Du bist mein Freund! Du musst zu mir halten.", beschwerte sie sich über Theo. "Aber wo er Recht hat..." "Ihr seit echt scheiße.", lachte Jana nur. "Übrigens hier dein Schlüssel du Tollpatsch.", sagte ich und gab ihr den Schlüssel. "Und tue mir einen Gefallen und verliere ihn diese Woche nicht." Da Jana ab und an mal nach dem Rechten sehen sollte,während wir im Urlaub sind, wäre es nicht so vorteilhaft, wenn sie ihn wieder verliert. "Nur, weil es mir einmal passiert ist, wird man gleich gemobbt.", gab sie gespielt beleidigt zurück. "Aber jetzt mal Themawechsel. Hat eigentlich jemand was von Justin gehört?", fragte sie. Theo und ich schüttelten beide mit dem Kopf. "Ich auch nicht. Vielleicht haben wir ja Glück und er ist ausgezogen."

Doch das war er nicht und ich würde das schon früher als gedacht erfahren.

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Where stories live. Discover now