44

626 49 11
                                    

~POV Kostas~

Ich hörte wie Stufen knarrten und Lucy oder Justin hoch kam. Keine Ahnung wer mir lieber wäre, ich glaube keiner von beiden, doch Lucy kam hoch. "Wie geht es dir?", fragte sie lächelnd und nahm mir endlich dieses ekelhafte Tuch aus dem Mund. "Ich sitze hier gegen meinen Willen, mir ist kalt, ich habe Hunger und Durst. Wie soll es mir wohl gehen?", fragte ich wütend. Lucy lächelte nur, kletterte auf das Bett und setzte sich auf meinen Schoss. "Wann willst du es denn endlich einsehen?", fragte sie. "Wann willst du einsehen, dass du mich liebst?" Sie streichte mir mit ihren Händen durch meine Haare. "Hör auf damit.", zischte ich. "Pssstt.... Sei leiser." Ich entzog meinen Kopf von ihren Händen. "Lass es!", rief ich jetzt und bereute es sofort wieder. Ich wusste, dass ich nicht laut sein sollte. Sofort wurde Lucy wütend und zog mir an den Haaren, sodass ich sie anschauen musste. "Ich hab gesagt du sollst leise sein.", flüsterte sie bedrohlich. Ich habe schon öfters geschrien und jedesmal wieder hatte entweder Justin oder Lucy mir blaue Flecke hinzugefügt und ich konnte mich nicht wehren. Sie ließ von meinen Haaren ab und streichte mir über meinen Oberkörper. Ich würde mich gerade echt gerne wehren, doch leider konnte ich seit heute morgen meine beiden Hände nicht mehr benutzten, da beide an das Bett gefesselt waren. Keine Ahnung woher sie diese Handschellen hatte, aber vielleicht wollte ich das auch gar nicht wissen. Immer wenn ich mich bewegte, fingen meine Handgelenke an weh zu tun, da sich die Handschellen in meine Haut gerammt hatten. Immer noch streichte Lucy über meinen Oberkörper und ging jetzt mit ihren Händen unter meinen Hoodie und streichte weiter. Krampfhaft versuchte ich mich zu wehren, doch es war zwecklos. Das Einzige was ich dadurch bekam, waren Schmerzen in meinem Handgelenk. Lucy kam mit ihrem Gesicht näher an meines und plötzlich drückte sie mir einen kurzen Kuss auf. "Deine Hände tun weh, oder? Hier, ist der Schlüssel." Sie hielt den Schlüssel direkt vor meiner Nase und legte ihn dann auf die kleine Kommode neben das Bett. "Ich kann dir die Handschellen lockerer machen. Aber dafür will ich was.", sagte sie leise und küsste mich wieder. Ich versuchte mich zu wehren doch es klappte nicht. "Du stehst doch auf Fesselspiele oder nicht?", hauchte sie gegen meine Lippen. "Lass es... bitte...", sagte ich kraftlos. Die wenigen Stunden Schlaf die ich hatte, machten sich jetzt bemerkbar, ich merkte wie ich immer schwächer wurde und mich einfach nicht mehr wehren konnte. Wieder küsste sie mich und streichte über meinen Oberkörper. Trotzdem wollte ich mich irgendwie wehren und versuchte sie von mir runterzuschubsen. "Wehr dich doch nicht, Baby.", flüsterte sie, biss sich kurz auf die Unterlippe und streifte mit ihren Händen zu meinem Hosenbund. "Lucy... nein.", flüsterte ich schwach und versuchte mich mit meinen Beinen zu wehren. "Shhhh.", sagte sie. Doch bevor sie irgendwie weiter machen konnte, konnte ich noch gerade soviel Kraft aufbringen, dass ich sie von meinem Schoss runterschubsen konnte. Schnell setzte ich mich aufrichtig hin, ignorierte den Schmerz in meinen Handgelenken und zog meine Beine an meinen Oberkörper ran. "Du wirst dich nicht wehren können.", sagte sie grinsend und kam wieder auf mich zu. Doch plötzlich wurde sie von mir weggerissen. "Jana, Mik! Er ist hier!" Erst jetzt sah ich, dass es Theo war. Ich sah wie Jana und Mik ins Zimmer gerannt kamen. Mik nahm den Schlüssel, welcher auf der Kommode lag und befreite mich endlich aus den Handschellen. Sofort umarmte ich ihn und er half mir beim Aufstehen. Da ich aber keine Kraft mehr hatte, konnte ich mich gerade noch so auf den Beinen halten. Mik merkte das anscheinend und stütze mich. "Es ist alles gut.", sagte er beruhigend. "Ich glaub es nicht, Lucy. Dieses mal bist du wirklich zu weit gegangen.", sagte Jana und nahm ihr Handy. "Ich rufe die Polizei." Theo hielt Lucy immer noch fest, da sie sonst bestimmt abgehauen wäre und zusammen gingen wir alle raus. Mik machte mir die Autotür auf und half mir dabei, dass ich mich hinsetzte konnte. Vor Erleichterung, dass es endlich vorbei ist, wurde ich noch müder und drohte einzuschlafen. "Schatz, bleib noch kurz wach bis die Polizei kommt. Du musst ihnen schildern was passiert ist.", sagte Mik und streichte mir kurz durch die Haare. Ich nickte nur und machte eine Bewegung, dass er sich zu mir runter beugen sollte. Er tat es auch und ich gab ihm einen kurzen Kuss. "Danke.", flüsterte ich. "Da gibt es nichts zu danken.", sagte er leise und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Jetzt traf auch die Polizei ein. Nachdem sie die Personalien von allen aufgenommen hatten, kam ein Polizist zu mir und befragte mich. Ich erzählte ihm in Kurzform, was alles passiert ist. Dass ich im Keller saß, danach in dieses Haus gebracht wurde und dann, dass Lucy Sex wollte. "Okay, brauchen Sie einen Krankenwagen?" Ich schüttelte den Kopf und jetzt kam der andere Polizist auf uns zu. "Kennt ihr einen Justin (beliebiger Nachname)." Jana, Theo, Mik und ich nickten und Theo nannte ihm seine Adresse. "Er war anscheinend auch daran beteiligt.", erklärte der eine Polizist. "Okay. Wir werden Lucy jetzt mitnehmen. Sie dürfen dann nach Hause gehen. Vielleicht werden wir nochmal auf Sie zukommen." Wir alle nickten und Theo und Jana fuhren Mik und mich nach Hause. "Mir ist kalt.", nuschelte ich, als wir gerade im Flur standen. "Geh duschen, ich mache uns etwas zu essen, ja?" Ich nickte nur, nahm mir ein paar Sachen und sprang unter die Dusche. Alleine das warme Wasser war schon große Entspannung. Es waren zwar nur drei Tage in denen ich weg war, aber es waren die drei längsten Tage meines Lebens. Nachdem ich mit dem Duschen fertig war, fühlte ich mich schon gleich viel wacher. Als wir dann auch mit dem Essen fertig waren, kuschelte ich mich auf der Couch an Miks Brust an. "Was ist jetzt mit unserem Urlaub?", fragte ich ihn. "Mach dir darum keine Sorgen. Den wiederholen wir. Das Wichtigste ist jetzt erstmal, dass es dir wieder gut geht." Erst jetzt schaute ich mir meine Handgelenke richtig an. Sie waren total rot und voller Wunden, doch wenigstens taten sie nicht mehr so doll weh. Während wir eine Serie schauten, merkte ich, dass ich wieder müder wurde und es dauerte nicht lang, bis ich einschlief.

Alles nur Betrug? (Fortsetzung von 'Der neue Nachbar')Where stories live. Discover now