F(uck)

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Wir schweigen, während der Fahrt durch das große Reservat. Ich bin an meinem Handy und schreibe meine Freundin Jess an, um etwas zu tun zu haben. Harry umklammert das Lenkrad und atmet tief durch. Nach einigen Minuten reißt er mir das Handy aus der Hand und wirft es auf den Rücksitz. Ich schnappe nach Luft und fahre aus dem Sitz. "Dein scheiß Ernst?! Lass deine Finger von meinen Sachen!", fahre ich ihn an und funkle ihn an. Harry stoppt den Wagen ruckartig und mein Kopf knallt gegen die Sonnenblende, die ich vorher runter geklappt habe. Harry schnallt sich ab, steigt aus und kommt um das Auto. Ehe ich mich versehe, hat er meine Tür aufgerissen, zieht mich aus dem Auto und presst mich gegen die Motorhaube. Seine Hände haben sich in den Kragen meiner Jacke gekrallt und er steht direkt vor mir. Seine schwere Atmung lässt ihn bedrohlich wirken. Wieder versuche ich ihn von mir zu schieben. "Harry, lass mich los! Verdammt, was stimmt nicht mit dir!", brülle ich ihn an und lege meine Hände um seine. Sofort lässt er meine Jacke los und greift in meine Hände. Sie sinken und er lehnt sich gegen mich. Seine Lippen streifen über meine und seine Zunge befeuchtet sie etwas, ehe sie sich in meinem Mund drängt und ich gefangen bin. Mit rasendem Herzen erwidere ich den Kuss zögernd und ziehe meine Hände aus seinem Griff, um ihn an seinen Hüften wegzuschieben. Harry reckt den Nacken vor, um an meinen Lippen zu bleiben, ehe er zu weit weg geschoben wird und auf mich hinab sieht. Ich hingegen sehe an seine Brust und beiße auf meine Unterlippe. Ich höre seinen Lippenring an seinen Zähnen klimpern. "Bring mich einfach nach Hause, bitte.", flüstere ich und schließe die Augen. "Ich wollte nicht, dass du es bereust, Louis." Seine Stimme klingt so weinerlich. Ich hebe den Blick. "Tue ich nicht ... Dein Verhalten pisst mich einfach nur an." Seine Gesichtszüge entspannen sich etwas. "Dann hat es dir gefallen?" Wieder schließt er die Lücke zwischen uns. Ein Windzug weht mir seinen unvergleichlichen Duft in die Nase und ich atme tief durch. "Schon ...", gebe ich leise zu. "Aber nur gestern Nacht." Harry hebt mich auf die Motorhaube und legt seine Hände um meine Hüften. "Dann lass es uns nochmal tun.", flüstert er an meine Lippen. Mein Magen kribbelt angenehm und ich rutsche auf der Stelle hin und er. Ich weiß nicht, was ich antworten soll. "Was wird das, eine Fickbeziehung? Freundschaft plus?" Lächelnd platziert er einen sanften Kuss auf meinen Lippen. "Mir scheiß egal, wie du es nennst. Ich will dich nur vögeln. Ich brauche es." Ich sehe an ihm hinab. Schon wieder ist er hart. Wie geht das? "Hier sind wir vollkommen allein. Niemand, außer uns. Und Bambi vielleicht." Mit einem leisen Lachen öffne ich seine Jeans und schiebe meine Hand hinein. "Keinen Sex. Nur ... das.", stelle ich klar. Um ehrlich zu sein genieße ich den Anblick vor mir, was ich mit meiner Hand bei ihm anstelle. "Härter, Louis." Seine Lippen streifen über mein Kinn und hinauf an meiner Wange. Dabei prallt sein heißer Atem an meine Haut und ich greife fester zu. Ich will ihn hören. Und das schaffe ich auch. "Oh fuck ... Oh Gott ...", stöhnt er auf und ich schlinge meine Beine um seine Hüften. "Sobald dein Arsch sich daran gewöhnt hat", keucht Harry in mein Ohr, "werde ich dich so hart ran nehmen." Ich presse die Lippen aufeinander und summe, um nicht ebenfalls aufzustöhnen. "Ich nehme das als ein Versprechen.", flüstere ich an seinen Hals und lecke langsam über seine Haut. "Verlass dich drauf.", antwortet Harry atemlos und krallt sich in meinen Oberschenkeln fest.

Die restliche Fahrt verläuft wesentlich entspannter. Harry legt etwas Musik auf und lässt sie im Hintergrund spielen. Verwundert drehe ich auf. "Ist das Bowie?", frage ich überrascht und sehe zu ihm. "Problem?", fragt Harry und grinst mich an, dreht noch etwas lauter und singt mit. Mit offenem Mund starre ich auf die pinken Lippen.

Er.kann.singen.

Und zwar richtig gut. Nein, mehr als richtig gut. Ich finde keine Worte.

Er sieht zu mir und tut so, als würde er zu mir singen. Ich beginne zu grinsen und lehne mich zurück. Wow.

Er hält direkt vor meinem Haus. "Okay, das ist gruselig. Woher weißt du, wo ich wohne?" Lachend reicht der Große mir mein Gepäck und schließt den Kofferraum des Minis. "Ich habe mich erkundigt." Mit zusammengekniffenen Augen nehme ich meine Sachen und schüttle den Kopf. "Wehe du kommst an mein Fenster geklettert, wenn ich abends im Bett liege." Harry zwinkert und streicht mir das Pony aus dem Gesicht. Dann beugt er sich an mein Ohr. "Ich werde morgens vorbeikommen und dir deine Morgenlatte runterholen." Grinsend sehe ich hinab und atme tief durch. "Auch das nehme ich als ein Versprechen." "Verlass dich drauf."

Pretty in PunkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt