Tainted Wings {k.sj} - #Wattys2020

➰1st Chapter➰

       

Es war ein wirklich schöner Tag in Seoul, Korea. Die Sonne schien und es war ziemlich heiß, weshalb viele Leute in ihrer Mittagspause nach kühlen, klimatisierten Orten zum Essen suchten. Eine der ersten Anlaufstellen dafür im berühmten Gangnam-Viertel war ein klein erscheinendes Café, das für seine gute Qualität für verhältnismäßig günstige Preise und die nette Atmosphäre bekannt war. Einmal im Café gewesen, bemerkte man dann, dass es größer war als zunächst angenommen und die Stimmung, die das Café ausfüllte, war beliebt bei Kunden jedes Alters.
Angeblich war genau das der Grund, warum auch viele Stars regelmäßig herkamen und die Professionalität des Personals zu schätzen wussten. Es war einer der letzten Orte, an denen auch Stars ihre Ruhe hatten.

„Ein normaler Kaffee, ein Orangensaft und ein Stück American Cheesecake – ... Das macht 15000 Won, der Herr.", sagte eine Kellnerin mit mahagoni-farbenen Haaren und lächelte ihren Kunden freundlich an.

Sie war eine der erfahrensten Kellnerinnen des Cafés und war bekannt bei allen Stammgästen.

„Danke für Ihren Besuch und beehren Sie uns bald wieder!", verabschiedete sie ihren Gast mit einer Verbeugung, nachdem er bezahlt hatte und hielt ihm zuvorkommend die Tür auf.

Danach ging sie zurück zum Tresen und legte ihr Tablett ab.

„Heute haben wir nicht wirklich viel Kundschaft...", stellte eine andere Kellnerin, die hinter dem Tresen Tassen putzte, fest.

„Hm, ja.. Warum wohl? Vielleicht bleiben die Leute heute lieber in ihren Büros...", sinnierte die andere, während sie mit ihren leicht gewellten, schulterlangen Haaren spielte.

„Du hast hier nach Unterricht, oder?", fragte April – die Kellnerin hinter dem Tresen – und nahm einen Schluck von ihrem Eiskaffee.

Die blassgrünen Augen ihrer Mitarbeiterin beäugten sie für einen Augenblick, bevor sie wegschaute.

„Klar... Mein Abschlusswettbewerb steht bald vor der Tür... Aber Samstag hab ich Zeit...", antwortete sie etwas gleichgültig.

„Samstag? Echt jetzt?!", aus heiterem Himmel wurde April lauter und ihre Freundin zuckte unweigerlich zusammen.

„Willst du was unternehmen?", fragte sie verwundert, ahnte jedoch im nächsten Moment schon, worum es ging. „Hey, nein- Sag mir nicht-„

„Weißt du... da ist dieses Fansigning, zu dem ich gehen möchte... Ich will wirklich nicht allein gehen, also... würdest du vielleicht mitkommen? Biiiitte!", die Schwarzhaarige flehte sie förmlich an und machte die andere sprachlos. „Ich mach's wieder gut! Wie wärs  mit Abendessen danach? Ich bezahle!"

Sie fühlte, wie sehr ihre Freundin den Gedanken zu einem Fansigning zu gehen ablehnte – es war auch kaum zu übersehen -, weshalb sie keine andere Wahl hatte, als zu unfairen Mitteln zu greifen, schließlich wollte sie wirklich gerne dorthin.

„Yah! Komm mir nicht mit diesem Hundeblick!", motzte ihr Opfer sogleich und hielt der anderen ihre Hand vor die Augen, damit ihre Kulleraugen sie nicht mehr ansahen.

„Biiiiitte! Wir können danach zum BBQ gehen! Aber biiiitte, ich möchte da wirklich hingehen!", die Schwarzhaarige gab nicht auf, obwohl sie sich gerade auf sehr gefährlichen Gefilden bewegte.

Die Rothaarige seufzte schwer und war einen Augenblick lang still, bevor sie sich geschlagen gab und schließlich einwilligte:
„Ok, ich komme mit. Aber ich hoffe, dass das BBQ das Beste sein wird, das ich je gegessen habe, April..."