➰4th Chapter➰

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So ihr Lieben!
Wir haben 100 Reads erreicht!! Deshalb hab ich ganz schnell ein neues Kapitel geschrieben :3

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Die rothaarige Frau ließ sich geschafft auf einen Stuhl in der Personalumkleide fallen und streckte alle Viere von sich. Wie konnten in einer Schicht so viele Besucher vorbeikommen?
Innerhalb von sechs Stunden hatte sie gefühlte tausend Leute bedient - bestimmt waren es nicht so viele, aber verdammt, sie war fertig mit den Nerven.
Und seit wann waren Kinder bitte so anstrengend?!
Einen ihrer nörgelnden, kleinen Gäste hatte ihre Geduld einer Sonderbehandlung unterzogen und obwohl sie Kinder mochte und eigentlich stets geduldig mit ihnen war, hatte er Glück gehabt, dass Danbi so gute Nerven hatte.

"Ich will nie wieder arbeiten...", stöhnte April ebenso erschöpft und lehnte sich gegen ihr Schließfach.

"Das fänden deine Eltern wohl nicht so toll...", erwiderte ihre Mitarbeiterin ironisch und massierte sich ihren Nacken, um keine Verspannungen zu kriegen.

"Musst du nicht langsam los?", die Schwarzhaarige ging nicht auf den Kommentar ein und öffnete, den Blick auf die andere gerichtet, ihr Schließfach.

"Oh f-", wie von der Tarantel gestochen, sprang Danbi auf, stürmte zu ihrem Schließfach und zog ihre Klamotten raus, wobei die Hälfte auf dem Boden landete.

In Windeseile schlüpfte sie in eine schwarze Jeans mit vielen Löchern, aber nicht so vielen, dass es schäbig wirkte, und versuchte sich einen schwarzen Hoodie überzuziehen, doch leider blieb ihr Kopf irgendwie stecken.

"April! Hilf mir mal!", kam es undeutlich unter dem schwarzen Stoff hervor und die Angesprochene lachte, bevor sie zu ihrer Freundin ging und ihr half.

Sie nahm einen tiefen Atemzug, nachdem sie befreit worden war, brachte ihr Haar wieder in Position, nur um es gleich wieder unter einer dunkelgrünen Cap zu ersticken. Am Ende noch die dunkelgrünen, etwas mitgenommenen Vans angezogen und Danbi war fertig zum Aufbruch.

"Danbi, dein Mundschutz...", erinnerte sie April und hielt ihr ein schwarzes Stück Stoff entgegen. "Du willst doch nicht erkannt werden, oder?"

"Was würde ich nur ohne dich machen?", sie fiel der Schwarzhaarigen um den Hals, schnappte sich jedoch in der nächsten Bewegung schon ihre Tasche und steuerte den Hinterausgang an.

"Set 'em on fire, Dokkaebi!", rief April ihr hinterher, als sie vor Aufregung ins Englische verfiel - das war nichts seltenes. "Und schreib mir, wie's gelaufen ist!"

Vor lauter Arbeit hätte sie jetzt tatsächlich beinahe ihre Verabredung vergessen, das war ihr ja noch nie passiert...
Gerade noch rechtzeitig, erreichte sie die Bushaltestelle und sprang in den Bus, der sie zum Treffpunkt bringen sollte. Die Leute sahen sie etwas komisch an, sie sah auch nicht gerade vertrauenswürdig aus, doch Danbi störte sich schon lange nicht mehr an der Meinung anderer Leute; bloß nicht noch mehr Sachen, die sie in ihrem Leben einschränkten...

Langsam wichen die großen Wolkenkratzer kleineren, massiveren Bauten, bis sie eines der ärmeren Viertel von Seoul erreichte und in einer Gegend ausstieg, in der sich wohl Hund und Katze gute Nacht sagten.
Dass sie das auch immer an solchen Orten veranstalten mussten... nun ja, besucht waren die Events trotzdem zur Genüge. Entspannter als zuvor, schlenderte sie die Straße hinab, bis sie an einer scheinbar verlassenen Fabrikhalle ankam und sie blieb zögerlich stehen. Hier?
Ihre sonderbar gefärbten Augen fuhren an der Fassade entlang, bis sie stoppten.

Tainted Wings {k.sj} - #Wattys2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt