➰9th Chapter➰

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Eine Stunde später saßen Danbi und Jin in seinem Auto - das Auto wurde der Band von der Company zur Verfügung gestellt- und fuhren Richtung Dorm. Der Honigblonde hatte schon seit sie Danbis Wohnung verlassen hatten, ein ziemlich selbstzufriedenes Schmunzeln auf den Lippen, denn sie hatte sich scheinbar richtig Mühe mit ihrem Aussehen gegeben.
Aus ihrem vorhin noch völlig verknoteten Vogelnest auf dem Kopf, was sie Haar nannte, war wieder ihre hübsche, gepflegte Standardfrisur geworden. Dazu hatte sie ihr alltägliches Make-up aufgetragen, doch da Jin sie sehr gut kannte, sah er, dass ihr Lidstrich heute noch ein bisschen perfekter geschwungen und ihr zartrosafarbender Lippenstift noch etwas ebenmäßiger aufgetragen war. Und ihr Gefluche, wenn etwas nicht so geklappt hatte, wie sie es wollte, hatten wahrscheinlich selbst die Nachbarn gehört...
Sie trug eine schwarze Jeans, die an den Knien zerrissen war, ein dunkelgrünes Langarmtop, das eine Auslassung an den Schultern hatte, darüber einen beigen Sommermantel und schwarze Sneaker. Danbi hatte ihren eigenen Stil, der zunächst sehr rebellisch wirkte, aber beim näheren Hinsehen doch eine gewisse Eleganz innehatte, da sie ihre Outfits mit Accessoires und ihrem Wesen aufwertete. Vielleicht brachte es das Tanzen mit sich, Jin war sich da nicht so ganz sicher, auf jeden Fall waren ihre bloßen Bewegungen sehr anmutig, was ihr eigentlich sehr hartes Äußeres etwas sanfter machte.
Anscheinend hatte er sie mit seinem Besuch mehr als aus der Ruhe gebracht, denn er hörte über die Musik hinweg, wie ihr Fuß nervös auf den Boden tippte, während sie die vorbeiziehenden Häuser begutachtete. Wie lange war es her, dass sie mal einen ganzen Tag miteinander verbringen konnten...? Na gut, seine Bandmitglieder würden dabeisein, aber das war ja das, was Jin sich so lange gewünscht hatte. Er hätte schon gerne gewusst, woher Danbis plötzlicher Sinneswandel kam, nachdem sie sich so viele Jahre stur gestellt hatte, aber er wollte jetzt noch nicht explizit nachbohren. Nachher machte sie noch einen Rückzieher und das wollte er um alles in der Welt vermeiden.

Nach wenigen Minuten fuhren sie in die anliegende Garage des Dorms und Jin stieg schnell aus, um Danbi die Tür aufzuhalten.

"Hier entlang, wenn ich bitten darf.", er machte eine umschweifende Bewegung mit seinem Arm und führte sie aus der Garage hinaus ins Treppenhaus des Hauses. "Schaffst du das allein oder muss ich dich tragen?"

"Danke, das schaff ich gerade noch so.", sie verdrehte die Augen, erwiderte aber sein schelmisches Grinsen.

Also ging er voran, bis sie eine abgewetzte Eisentür erreichten und er aufschloss. Seine beste Freundin dachte jetzt wahrscheinlich, was alle dachten: Hier sollte eine erfolgreiche KPop-Band wohnen?
Genau diesen Eindruck sollte die Tür auch vermitteln, damit Fans nicht auf die Idee kamen, dass BTS hier wohnte. Bisher funktionierte es ganz gut.
Als sie eintraten, war es ungewöhnlich ruhig im Dorm. Eigentlich hatte er Tae darum gebeten, die anderen rechtzeitig zu wecken, doch er schien seine Aufgabe vergessen zu haben.

"Hey Jungs, kommt mal bitte her.", rief er durchs Wohnzimmer, was Danbi zusammenzucken ließ.

"Und ich musste extra früh aufstehen wegen dir...", meckerte sie gespielt angesäuert, da sie die Situation sehr zu amüsieren schien.

"Hyung!", Tae kam als erster angerannt mit Namjoon im Schlepptau.

"Tae, du solltest doch die anderen wecken...", motzte Jin und stemmte seine Arme in die Hüften.

Wieso fühlte er sich manchmal, als wäre er der Vater dieser Jungs...?

"Hab ich! Suga-hyung hab ich allerdings nicht aus dem Bett gekriegt und die anderen drängen sich im Badezimmer vor den großen Spiegel. Aber was viel,wichtiger ist-", sein unschuldiger Blick glitt zu Danbi und sofort lächelte er sein etwas dümmliches Grinsen. "Hallo, Danbi-noona. Schön, dass du gekommen bist."

Tainted Wings {k.sj} - #Wattys2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt